Kapitel 17

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Kapitel17

Als Eric mir an diesem Nachmittag schrieb, dass er mich leider nicht von der Arbeit abholen konnte, war ich ein wenig verwirrt, doch nahm es ohne Diskussion hin. Letztendlich war er nicht mein persönlicher Chauffeur. Es war ungewohnt im vollen Bus zu stehen, doch es gab wesentlich schlimmeres. Auch den Weg zu unserer Wohnung hatte ich deutlich kürzer in Erinnerung, doch die Bewegung tat mir gut. Deutlich später als sonst erreichte ich die Wohnung. Mit dem Zweitschlüssel, den Eric mir vor einiger Zeit gegeben hatte, betrat ich die Wohnung.

„Eric? Ich bin wieder da", rief ich, während ich mir die Schuhe auszog. Für einen Moment war es still, dann wurde die Wohnzimmertür geöffnet. Der Braunhaarige schenkte mir ein breites Grinsen, was mich verwirrt die Brauen heben ließ. Hatte ich irgendetwas verpasst?

„Was ist los?", fragte ich und musterte den Älteren, der weiterhin nur schweigend, mit einem breiten Lächeln in der Wohnzimmertür stand.

„Dich möchte jemand kennenlernen", sagte er schließlich. Ich hielt in meiner Bewegung inne. Wir hatten Besuch?

Der war aber nicht angekündigt.

Sofort wurde ich ein wenig nervös und biss mir auf die Lippe, was Eric nicht entging.

„Ganz ruhig. Um ehrlich zu sein, ist es gar kein Besuch. Eher ein... potenzieller Mitbewohner", erläuterte der 32- Jährige und trat auf mich zu. Das linderte meine Sorgen keineswegs. Doch als Eric meine Hand ergriff, entspannte sich meine Haltung und für einen Moment sah ich ihn einfach an.

„Kommst du?", fragte er dann und zog sanft an meiner Hand. Nickend folgte ich ihm ins Wohnzimmer, doch stellte überrascht fest, dass sich niemand darin befand.

„Eric...", setzte ich an, als dieser meine Hand losließ und sich hinter das Sofa hockte. Nun war ich vollkommen verwirrt.

„Was machst du?", wollte ich wissen und trat näher, als Eric sich wieder aufrichtete.

„Dir unseren neuen, potenziellen Mitbewohner vorstellen", meinte er und drehte sich dann, mit einer braun getigerten Katze zu mir. Meine Verwirrung löste sich in Luft auf und vorsichtig machte ich einen weiteren Schritt auf Eric und das Tier zu, darauf bedacht, den Vierbeiner nicht zu verschrecken.

„Wer ist das denn?", fragte ich, vollkommen fasziniert von dem Tier und hielt ihm meine Hand entgegen. Die Katze schnupperte an meiner Hand, bevor sie sanft ihren Kopf gegen diese drückte und leise zu schnurren begann.

„Das ist Goliath. Ein drei Jahre alter Kater, der gerne einziehen würde", erklärte der Braunhaarige und lächelte sanft.

„Wo kommt er her?", wollte ich weiter wissen und strich dem Kater über den Kopf, was er sich schnurrend gefallen ließ.

„Du hast in letzter Zeit oft darüber geredet, wie gerne du doch Katzen hast und dass du auch gerne jemanden hättest um den du dich kümmern kannst. Also habe ich vor ein paar Tagen im Tierheim vorbeigeschaut und da ist mir sofort der kleine Kerl aufgefallen. Ich dachte, er würde hier her passen."

Eric lächelte und wartete offenbar auf eine Reaktion meinerseits.

„Warte? Also...soll der Kater hier wirklich wohnen? Aber... ich muss arbeiten. Er wird morgens alleine sein", brachte ich enttäuscht hervor. Der Ältere lachte leise.

„Die nächste Zeit sollte ruhiger werden und spätestens im Winter habe ich kaum Aufträge, für die ich das Haus den ganzen Morgen verlassen muss. Also wäre ich meist da. Außerdem wird es ihn nicht stören mal ein paar Stunden alleine zu sein, sobald er sich erst eingewöhnt hat. Also, was sagst du? Soll der kleine Racker dein kleiner Racker werden?"

Feels like home - Eric und KaiWhere stories live. Discover now