Epilog

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Ich stand auf einem Berg vor dem riesigen Schloss, dass sich über die Jahre stark verändert hatte. Es war der 1. Mai 1998. Bei dem Gedanken daran, was alles in diesem Schloss geschehen war blieb mir der Atem stehen. Obwohl ich Tom seid Jahren nicht mehr gesehen hatte konnte ich mich an unsere Geschichte, die sich hier vor vielen Jahren ereignet hat erinnern, als wäre es gestern gewesen.

Mit meinen übernatürlichen Augen konnte ich erkennen, dass eine riesige Menschenversammlung vor dem zerbombten Eingang stand, wobei sich eine freie Mitte bildete. Ich hatte die Hexen und Zauberer in meiner Gegend reden gehört, schließlich gehörte ich zum Teil zu ihnen. Sie waren beunruhigt, weil der dunkle Zauberer, Lord Voldemort, immer weiter aufstieg und überall Angst und Schrecken verbreitete. Ich wusste direkt über wenn sie redeten, Tom Riddle.
Meinen Tom, den ich seit jeher nie wieder gesehen hatte; der wunderschöne Junge der mich berührte, bereit war ein Leben mit mir zu verbringen, wenn da nicht Hermine gewesen wäre. Hermine, die alles daran gesetzt hatte mich aus diesem Schloss zu vertreiben und mir das Leben zur Hölle zu machen. Ich hatte in den vergangen Jahren oft über unsere Geschichte nachgedacht und wie es hätte werden können, wenn Tom und ich es damals geschafft hätten zu fliehen. Die ersten Jahre nach meiner Flucht hatte ich noch Hoffnung, dass er mich suchen würde, doch ich hörte nichts mehr von ihm. Außer natürlich das was über ihn gesprochen wurde, doch selbst das waren nur Bruchteile.

Ich wusste nicht wieso ich überhaupt hier war, ich wusste nur, dass ich mich besser beeilte, bevor Klaus und Elijah mich fanden. Seid meiner Flucht aus dem Schloss waren die Brüder mir andauernd auf den Fersen. Es gab keinen Tag an dem ich mich sicher fühlte. Das letzte Mal, dass ich ein Gefühl von Sicherheit verspürte, war mit ihm.
Ich bewegte mich also in übernatürlicher Geschwindigkeit auf das Geschehen zu, bis ich mich unauffällig hinter ein paar Leuten verstecken konnte. Ob ich nun zu den Schülern gehörte, oder zu Toms Seite wusste ich nicht.
Unauffällig, dass ich von niemandem die Aufmerksamkeit auf mich zog versuchte ich mich weiter nach vorne zu pirschen um einen Blick auf das Geschehen zu erhaschen.

Ich zwang mich zwischen den Leuten vor, bis ich in der ersten Reihe angelangte. Ich blickte auf die Person die triumphierend in der Mitte stand, den Zauberstab hoch erhoben. Es war ein Mann, ohne Haare und mit weißer, fast schlangenartiger Haut. Der Mann drehte sich einmal rund rum, sodass jeder den bösartigen Blick, das leichte Grinsen auf seinem Gesicht sehen konnte. Seine Nase war platt, seine Augen funkelten rot; war das überhaupt noch ein Mensch?

Vorsichtig blickte ich mich um in der Hoffnung Tom zu erkennen, beziehungsweise Lord Voldemort, wie er sich gennant hatte. Die Hexen und Zauberer nannten ihn den dunkelsten Zauberer unserer Zeit, doch ich wusste nicht wie ich mir das vorstellen sollte. Er sah bestimmt nicht mehr wie damals aus, er musste gealtert sein.
„Ich bin..." setzte das merkwürdige Wesen in der Mitte, mit rauer Stimme an während er sich weiter im Kreis drehte „Lord..."
Der Mann verstummte. Sein Blick war auf mich gerichtet. Unsere Augen trafen sich und plötzlich wurde es mir bewusst. Dieser blasse Mann, diese Kreatur, war Tom; Lord Voldemort. Augenblicklich erstarrte ich. Obwohl sich seine wunderschönen Augen geändert hatten erkannte ich sie. Ich erinnerte mich daran wie ich ihn das erste Mal gesehen hatte, ich erinnerte mich an all unsere schönen Momente zusammen, ich erinnerte mich an alles noch viel intensiver, als könnte ich seine Lippen noch auf meinen spüren. Genauso erinnerte ich mich an den Moment in Dumbledores Büro, als ich fliehen musste und ihn zum letzten Mal sah. Was war nur mit ihm passiert?

„...Voldemort." beendete er den Satz, ohne seine Augen von mir zu nehmen. Ich wusste das ich um keinen Tag gealtert war, dass ich immer noch genauso wie das Mädchen von damals aussah und das er mich erkannte. Ich wusste nicht wie es damals mit ihm weiter gegangen war, nur das was die Hexen redeten und ich irgendwie mitbekam, doch das er sich in so ein Monster verwandelt hatte ließ mein Blut in den Adern gefrieren. Seine roten Augen durchbohrten mich, doch ich war unfähig etwas zu machen. Die Menschen um mich herum blickten Tom gespannt an, doch dieser schien ebenfalls kurz versteinert zu sein.
Endlich schien er sich zu fassen und löste unseren Blick. „Das bedeutet Krieg. Krieg, bis auch der letzte hier gefallen ist. Harry Potter ist tot. Schließt euch mir an oder sterbt."
Ein Junge trat hervor. Ein braunhaariger, dicker Junge. Die Menge brach in schallendes Gelächter aus. Harry Potter. Ich kannte den Namen, jeder kannte ihn. Der Junge der dunklen Lord getötet haben soll. Ein Freund von Hermine. So ganz hatte ich die Zusammenhänge nicht verstanden, dafür konnte ich mich zu wenig drauf konzentrieren, doch ich wusste das Harry Potter eine wichtige Rolle spielte. Er war mir trotzdem egal.
„Neville." zischte Tom. Anscheinend hieß so der Junge der nach vorne getreten war. „Das Harry tot ist." sagte der Junge mit zitternder Stimme „Ändert gar nichts." Wie aus dem nichts zog er aus dem Hut in seiner Hand ein Schwert. Ich staunte nicht schlecht. Über die Jahre hatte ich schon fast vergessen wie wunderbar die Magie doch war.
„Neville, du möchtest also gegen mich kämpfen?" lachte Tom und drehte sich amüsiert um. Seine Anhänger lachten ebenfalls laut auf.
Ganz plötzlich fiel etwas zu Boden. Eher gesagt jemand, ein Junge, der zuvor in den Armen eines riesigen Mannes gelegen hatte. Die Menge zog die Luft ein. War das jetzt ungewöhnlich?
„Harry Potter." schrie das Wesen, Tom, ebenfalls schockiert. Das war also Harry Potter. Interessant. Diese Leute schienen alle zu sterben und zu leben, das war ja schlimmer als mit Damon, Stefan und Elena. Doch diese drei waren eine ganz, ganz andere Geschichte.
„Harry Potter lebt." schrie der Junge in der Mitte, Neville und schwang das Schwert in seiner Hand, bevor die ersten Zauber gesprochen wurden. Der Krieg hatte begonnen. Die beiden Seiten vermischten sich relativ schnell und die Zauberer bekämpften sich mit Sprüchen, die ich bisher noch nie gehört hatte.

Vampire [HP]Where stories live. Discover now