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„Du bist so bescheuert. Wie kann man nur so dumm sein. Deine gottverdammten Augen waren rot wie Blut und dein Blick sah komplett gestört aus. Wegen dir fliegt das alles noch auf. Wegen dir werden wir beide sterben. Wegen dir..."
„Wegen mir hat er Blut gespuckt." unterbrach ich Hermine in ihrem hysterischen Redefluss. „Jetzt komm mal runter, Schwesterchen. Es ist doch nichts passiert. Keiner von denen wird darauf schließen das ich ein Vampir bin, dafür wissen sie alle viel zu wenig."

Hermine starrte mich entsetzt aus ihren braunen Augen an. „ Das nennst du nichts passiert? Du hast die Kontrolle verloren. Du sahst aus wie ein Tier, dass uns gleich alle abschlachtet."
„Wenn du nicht endlich aufhörst so rumzuschreien, dann überlege ich mir das mit dem abschlachten nochmal."

Fassungslos rang Hermine nach Worten und stieß schließlich einfach einen verzweifelten Schrei aus. Ich hörte Schritte, die sich unserem Zimmer näherten.
Jean und Betti betraten das Zimmer. Beide wagten es gar nicht mehr mich an zu schauen. Sie hatten Angst nach dem was passiert war.

„ Ich muss jetzt los. Nachsitzen." murmelte ich und verließ das Zimmer ohne einem der drei einen weitern Blick zu würdigen.
Nach dem was passiert war hatten Tom und ich beide Nachsitzen bekommen. Schließlich hatte er angefangen. Somit verdiente auch er eine Strafe für das Duell.
Vor Merrythoughts Büro blieb ich stehen und klopfte.
„Herein."

Also trat ich in das kleine Büro ein. „ Ah miss Dumbledore. Sie sind diesmal die erste. Setzten Sie sich."
Mit einem leicht belustigten, leicht angewiderten Blick ließ ich mich in einen der Sessel fallen.
Es klopfte. Diesmal war es Tom. Ich würdigte ihm keines Blickes während er sich in den Sessel neben mir setzte.
Trotzdem spürte ich seine Anwesenheit mit allen Sinnen. Dieser Geruch, der markant und doch so lieblich war. Sein rauschendes Blut, sein langsamer Herzschlag. Irgendwas an diesem Jungen war anders.

„ So, Ihre Aufgabe ist es diese Akten nach Jahresdaten zu ordnen. Sie haben 2 Stunden Zeit, dann komme ich zurück." erklärte die Professorin zügig, als hätte sie es eilig.
Vor uns lagen jede Menge Akten auf dem Tisch und verschiedene Fächer zum einsortieren. Schnell verschwand Merrythought aus dem Büro, sodass wir alleine zurück blieben.

Unverändert blieb ich sitzen und starrte auf die Akten.
„Danke." ertönte plötzlich Toms kühle Stimme. Verwirrt blickte ich auf und wieder mal schauderte es mir bei seinem Anblick.
Seine Miene war kalt wie immer, doch seine Augen leuchteten leicht.
„Danke das du.." er stockte eine Sekunde und kam mir etwas näher mit seinem wunderschönen Gesicht „...mir verzeihst."

Ich kniff meine Augen leicht zusammen. „Selbstverständlich."
Unauffällig distanzierte er sich wieder von meinem Gesicht. Besser so.
Plötzlich zog er seinen Zauberstab heraus.

Aus Reflex bewegte ich mich mit überdurchschnittlicher Geschwindigkeit weiter von ihm weg. Verdammt, ein Mensch hätte sich nicht so schnell bewegen können.
Toms Blick war undefinierbar. Doch nicht schockiert oder ähnliches, eher bewundernd.
„Ich will nur einen Zauber auf die Akten legen." flüsterte er und richtete den Zauberstab auf die Akten.
Dabei schaute er äußerst konzentriert und plötzlich ordneten sich die Akten von alleine ein.
Nachdem er den Zauber vollzogen hatte widmete er mir seine gesamte Aufmerksamkeit. „Du bist anders."

Unbeeindruckt zog ich eine Augenbraue hoch. Ein leichtes Lächeln bildete sich auf meinen roten Lippen. „Ich weiß."

Auch auf seinen Lippen bildete sich ein spielerisches Lächeln und er lehnte sich weiter zurück. „Du kannst Sachen, die andere nicht können."
Langsam trat ich einen Schritt weiter auf ihn zu. Dabei waren seine dunklen gefährlichen Augen stets auf mich gerichtet. Irgendwas an ihm machte ihn unheimlich attraktiv. „Ich kann alles. Das unterscheidet mich von anderen."

Der Junge stand urplötzlich aus dem Sessel auf und kam mir ein Stück näher, sodass wir uns genau gegenüber standen.
Sein Geruch war so intensiv, seine Präsenz drohte mich zu erschlagen, doch trotzdem schaute ich ihm selbstsicher in die Augen.
„Dann bring es mir bei." hauchte er und hob seine Hand an. Seine Finger waren genauso hell und makellos wie sein Gesicht. Vorsichtig legte er sie auf meine Wange.

„Ich sagte dir bereits, dass du meine dreckigen Geheimnisse gar nicht kennen willst. Und das hier, ist das Dreckigste von allen." hauchte ich und entspannte mich immer mehr unter seiner Berührung.
Mittlerweile war er mir so nah das ich seinen Atmen an meinen Lippen spürte.

„Dreckig." flüsterte er, während er sich noch ein Stück weiter zu mir runter beugte.
Innerhalb von einer Sekunde distanzierte ich mich von ihm.
Sein Blick blieb trotzdem unverändert und er lehnte sich gegen den Tisch.
Zugegebenermaßen sah er dabei extrem attraktiv aus.

„Du gefällst mir Katherine." Die Worten klangen aufrichtig, doch so gefühllos das es schwer war sie zu glauben.
„Ich gefalle mir auch." Damit verließ  ich den Raum, ohne Rücksicht auf die Nachhilfe oder ihn zu nehmen. Mit diesem Jungen alleine zu sein, tat mir auf unerklärliche Weise nicht gut.

Gefällt es euch? Schreibt mir doch gerne eure Meinung.

Vampire [HP]Waar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu