Prolog

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Es war dunkel. Mitten in der Nacht. Mein Weg führte mich auf eine unbeleuchtete und wenig befahrene Straße.
Dennoch hörte ich in der Ferne ein Fahrzeug, dass sich eindeutig auf mich zu bewegte. Es musste schätzungsweise noch zwei Kilometer entfernt sein.
Ich spürte das verlangende Brennen in meiner Kehle, dass von Sekunde zu Sekunde fordernder und intensiver wurde.
Ich war durstig.

Ohne zu zögern legte ich mich auf den kalten Asphalt und wartete wenige Minuten ab. Schließlich war das Fahrzeug nur noch einige Meter von meinem reglosen Körper entfernt. Ich schloss die Augen. Auf meine Lippen bildete sich ein geheimnisvolles Lächeln.
Helle Scheinwerfer erleuchteten meine liegende Silhouette.
Danach hörte ich wie das Auto abrupt bremste und eine Tür aufgerissen wurde.

,,Oh Gott, Richard es ist eine junge Frau!" hörte ich eine aufgewühlte Frauenstimme. Kurz darauf öffnete sich auch die zweite Tür, während die Frau mit schnellen Schritten zu mir geeilt kam. Im nächsten Moment spürte ich ihre warmen Hände auf meinem Hals.

,,Lebt sie noch?" Die Stimme des Mannes klang mindestens genauso geschockt aber auch verunsichert wie die seiner Frau. Ich hörte den unregelmäßigen Atem der Dame, welche neben mir hockte und mich auf Lebenszeichen untersuchte.
,,Ich weiß es nicht, ich spüre keinen Puls. Aber wieso spüre ich denn keinen Puls. Wo ist ihr Puls?" die Frau tastete mich immer energischer ab, während ihre Stimme beinahe versagte. „Vielleicht ist sie nur verletzt. Aber ich finde ihren gottverdammten Puls nicht. Wir haben eine Frau getötet, Richard. Ruf den Krankenwaagen, schnell -" immer wieder rüttelte die Frau an meiner Schulter ,,-Hallo, hallo können Sie mich hören? Hallo?"

Das Verlangen in meiner Kehle wurde immer stärker. Mein ganzer Körper lechzte nach dem frischen Blut der beiden.
Entschlossen schlug ich meine Augen auf. Eine Frau vielleicht 30 Jahre alt hockte über mir und blickte mir erleichtert in die Augen. Sie war hübsch.
,,Oh Gott. Zum Glück, Sie leben. Ich bin Mina. Können Sie sich an Ihren Namen erinnern oder wieso Sie hier liegen? Eigentlich haben wir Sie gar nicht angefahren, glaube ich zumindest, aber sie hatten kurz keinen Puls, da bin ich mir sicher. Brauchen Sie einen Krankenwagen?" Die Stimme der Frau  überschlug sich schon fast, so schnell und zitternd wie sie die Wörter hinter einander reihte. Vorsichtig versuchte sie mir aufzuhelfen.

Der Mann, welcher etwas Abstand von uns hielt, sah mich halb lächelnd halb mitleidig an. „Ich bin Richard. Ich habe Ihnen einen Arzt gerufen. Solange warten wir mit Ihnen."
Ich lächelte leicht zurück. ,,Ich bin Katherine."
Die Frau hielt stützend meinen Arm. Ich hörte das Blut durch ihre Adern fließen, das Herz, welches erhöht in ihrer Brust schlug und ihr Körpergeruch war verlockend süß. Mein Körper brannte vor Verlangen.
,,Okay Katherine. Wissen Sie wieso Sie alleine hier draußen sind?"

Ich ignorierte ihre Frage. Stattdessen lächelte ich ihr bedeutsam zu und fühlte wie ich langsam die Beherrschung verlor.
Ich spürte wie meine Augen rot anliefen. Schwarze feine Äderchen bildeten sich rund um meine Augen und mein Blick fokussierte sich auf den Hals der Frau.
Minas Mund klappte auf. Sie wich einen Schritt zurück. Die pure Angst war ihr ins Gesicht geschrieben. Sie wollte schreien, doch obwohl sie ihren Mund weit aufriss verließ kein Ton ihre Kehle.

Der nächste Schritt für meine Verwandlung waren die spitzen Reißzähne, welche ich blitzschnell in dem Hals der jungen Frau versenkte. Ihr Blut schmeckte süß und ohne weiter nachzudenken saugte ich an der Bissstelle, bis ich einen Blut leeren Körper in den Händen hielt. Ihr Mann, Richard stand nur wenige Meter hinter der Leiche und sah mich angsterfüllt an. Er hätte rennen können, doch es schien als wäre er versteinert. „Was zum Teufel." flüsterte er ungläubig.
Lächelnd bewegte ich mich in übernatürlicher Geschwindigkeit zu ihm hin und drehte seinen Kopf beiseite. Auch ihn saugte ich leer und ließ seinen leblosen Körper achtlos auf den Boden fallen.

Sein warmes Blut klebte an meinen Lippen und immer noch von dem Blut berauscht lachte ich laut auf. Die beiden waren bestimmt nette und fürsorgliche Menschen. Genauso wie ich ein armes, unschuldiges Mädchen war, bevor ich in dieses grauenhafte Monster verwandelt wurde. Zugegeben ich genoss das morden und töten; ich liebte es mit Menschen zu spielen und sie vor Angst erzittern zu sehen, doch ich hatte es mir letztendlich nicht ausgesucht.
Wäre ich nicht das was ich bin, wäre ich zwar seid Jahren tot, doch das Leben welches ich seid meiner Verwandlung führte war verdammt. Alles was ich wollte war Blut und Belustigung.
Ich betrachtete die Leichen, ohne jegliches Schuldgefühl und strich über das rostige Auto der zwei. Sie würden es sowieso nicht mehr brauchen. Mühelos packte ich die Leichen der zwei und verstaute sie sorgfältig im Kofferraum. Nachdem ich die Klappe wieder geschlossen hatte, lehnte ich mich dagegen.

Ich sollte so langsam verschwinden, es war nicht gut zu lange an einem Tatort zu verweilen. Doch bevor ich noch etwas weiters machen konnte, spürte ich einen Stich in meinem Hals. Dann wurde alles schwarz.

So ein kleiner Vorgeschmack, was sagt ihr? Ich hoffe es gefällt euch und ich würde mich super über eine Meinung freuen! Ist die Idee an sich gut? Ps im Anhang seht ihr ein Bild von Katherine als Vampir verwandelt
Hab euch alle lieb
Jovani

Vampire [HP]Where stories live. Discover now