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Diese ganze Situation war mir zu viel. Mein Herz war verwirrt, genauso wie mein Kopf. Ich ließ mich auf das Bett sinken. Ich wusste das ich diesem Gefühlschaos entkommen konnte. Ich konnte meine Menschlichkeit abstellen, ich konnte mich auf meine Instinkte verlassen und meine Gefühle verlassen, doch ich wusste was die Konsequenzen wären. Mord.
Nein, ich musste ich selber bleiben, ansonsten würde Dumbledore mich tatsächlich rausschmeißen und Elijah und Klaus auf mich hetzen. Verdammt.

Die ganze Nacht lag ich wach in meinem Bett. Ich wusste nicht was ich machen sollte. Betty und Jean, unsere Zimmer Genossinnen fragte zwar wo Hermine ist, doch ich sagte einfach, dass sie krank sei und dementsprechenden bei unserem Onkel nächtigte.
Am nächsten Morgen stand ich auf, machte mich fertig und versuchte auf meinem Weg zu Dumbledore niemanden zu treffen.
Ich war fast bei dem Büro, als sich mir ein blonder Schopf in den Weg stellte. Ich rollte mit den Augen.

„Abraxas." Der Junge lächelte mich leicht nervös an. Oh Gott, dieser Malfoy ging mir auf die Nerven. „Katherine, hast du Hermine gesehen?" Seine Wangen waren leicht gerötet und trotzdem hatte er ein makelloses, eisernes Gesicht. „Ja." gab ich trocken zurück. Ich hatte es eigentlich echt eilig, schließlich wollte ich Hermine tatsächlich wieder sehen.
„2 Tage schon. 2 Tage habe ich nichts von ihr gehört, habe sie nicht gesehen. Geht sie mir aus dem Weg?" Ich wusste das Hermine für den Jungen schwärmte, auch wenn sie es noch nicht ganz zugeben wollte. Schließlich hatte sie ja was gegen die zukünftigen Malfoys. „Sie ist krank, deshalb ist sie bei unserem Onkel. Ich richte ihr aus, dass du reden willst, okay?" „Am besten direkt, ist echt wichtig." drängelte der Junge. „Ich übermittel es ihr einfach direkt telepathisch." Demonstrativ schloss ich meine Augen. „Was?" der Junge sah leicht verdutzt aus. „Na, wir sind doch Zwillinge. Gedanken Telepathie und so." Ein leichtes Grinsen legte sich auf meine Lippen. „Das geht ?" fragte Abraxas erstaunt. Ich schmunzelte leicht. „Nein, du Idiot."
Damit schob ich mich an ihm vorbei und setzte meinen Weg fort. Dabei rief ich ihm noch zu „Ich sag ihr Bescheid, wenn ich sie sehe, Mister Malfoy."   
Dieser stand leicht verdutzt da, aber schien damit einverstanden zu sein.

Ich trat in Dumbledores Büro ein. Der Mann saß hinter seinem Schreibtisch und blickte auf. „ Miss Pierce, ich habe auf Sie gewartet." Seine Augen lagen hinter seiner Brille und sahen mich bedächtig an. „Kann ich jetzt Hermine sehen, Professor?"
„Ich habe mir viele Gedanken gemacht. Tatsächlich denke ich das sie mit Miss Granger reden sollten, bevor wir sie wieder unter die Schüler lassen. Machen Sie ihr deutlich wie sie sich am Besten kontrollieren kann. Ich habe viel und lange mit ihr geredet und sie wirkt ziemlich gefasst. Trotzdem reden Sie nochmal mit ihr."
Ich grinste. „Nichts lieber als das, Professor."
Damit erhob sich der Professor und zeigte mir das ich ihm folgen soll. Am Ende landeten wir beim Raum der Wünsche. Hätte ich mir fast denken können. Der Professor stolzierte dreimal auf und ab und auf magische Weiss öffnete sich eine Tür, in der grauen Steinwand. Er richtete seinen Zauberstab drauf und öffnete den verriegelten Raum. „Miss Granger hat ihren Zauberstab nicht bei sich." wendete sich Dumbledore nochmal an mich und zog einen geschwungenen Stab aus seiner Tasche. „Sie können Miss Granger danach einfach mit nehmen und ihr den Stab zurück geben. Sie noch länger zu verstecken wäre auffällig. Natürlich erwarte ich von Ihnen das wenn etwas passiert, sie augenblicklich eingreifen und mich informieren. Miss Pierce, ich wollte keine Verantwortung in Ihre Hände legen, aber es bleibt mir nichts anderes übrig. Ich hoffe diese Geschichte findet noch ein gutes Ende."
Damit deutete mir der Professor das ich eintreten solle.
Vor mir lag ein riesiges Zimmer, mit Bett und Kamin. Hermine stand mit dem Rücken zu mir und blickte in das Feuer. „Hermine, ich bin da." hauchte ich und trat einen Schritt näher. „Ich weiß." antwortete Hermine und drehte sich zu mir um „Ich kann dich hören."
Ihr Anblick brachte mich leicht aus der Bahn. Hermine sah anders aus. Sie war blasser, aber ihre Haut schien auf einmal makelloser als zu vor. Sie wirkte gar nicht mehr unauffällig, als wäre sie leicht zu übersehen, sondern man spürte ihre Präsenz im ganzen Raum. Ihre Miene war steinern. „Wie fühlt es sich an?" fragte ich vorsichtig und hielt mühelos ihrem Blick stand. „Ich höre alles, ich spüre alles, ich sehe alles; wie ich es zuvor nie getan habe. Ich höre Dumbledores Blut, mein Hals brennt; in mir ist dieses Verlangen." Hermine blickte mir fest in die Augen. Ich wusste was sie spürte. Ich wünschte ich könnte ihr dieses Gefühl nehmen, doch das ging nicht. „Andererseits bin ich immer noch ich. Obwohl ich jetzt das kann." Hermine bewegte sich in übernatürlicher Geschwindigkeit in die andere Ecke des Raums. „Hermine, alle deine Gefühle, alles was du jemals spüren konntest wirst du jetzt nur noch intensiver fühlen. Du musst darüber die Kontrolle behalten. Halte an dem was dich als Menschen ausgemacht hat fest. So dolle du nur kannst." versuchte ich gut auf sie einzureden. Hermine kniff ihre Augen zusammen.
„Ich war ein guter Mensch. Ein schlauer Mensch. Doch jetzt trinke ich von guten Menschen das Blut und das schrecklichste ist es gefällt mir und das alles nur weil du dich nicht zurück halt konntest." Hermines Augen loderten. „Es ist alleine deine Schuld, Katherine."
Plötzlich kam Hermine auf mich zu und versuchte mich zu packen, allerdings konnte ich noch rechtzeitig reagieren und schaffte es sie auf den Boden zu drücken. Zugegeben sie war stark. Kein Vergleich zu einem Menschen, allerdings war ich älter und somit auch stärker.
„Du hast mir mein Leben genommen. Ich bin gestorben. Alles, einfach alles Alles was zählt hast du zur Nichte gemacht. Lieber wäre ich jetzt tot unter der Erde, als so zu ein Monster zu sein." Hermine zitterte unter mir vor Wut. Ich versuchte ihr beruhigend über den Kopf zu streichen. „Hermine, du bist immer noch du. Deine Handlungen und Entscheidungen definieren wer du bist. Du musst keine Menschen töten um Blut zu trinken. Es gibt genug Blutspenden. Ich kann dir zeigen wie du damit umgehen kannst..." „Du? Du bist böse, Katherine. Du tötest wie du willst. Du willst mir zeigen wie ich gut bleiben kann, aber du bist das pure Böse." fauchte Hermine unter mir und versuchte sich aus meinem Griff zu lösen. Erfolglos.

„Nein,Hermine. Deine Gefühle steigen dir gerade zu Kopf aber du bist momentan nicht du selbst. Erinner dich an meine Erinnerungen, die ich dir gezeigt habe. Mir ging es ganz genauso wie dir, aber deine Menschlichkeit, tief in dir drin, kann dich am Leben halten. Klammer dich an ihr fest und lass diese andere Seite, diesen Schatten, der jetzt ebenfalls in dir wohnt nicht die Oberhand gewinnen." Ich spürte wie sich Hermine deutlich unter mir entspannte. Langsam lies ich von ihr ab und blitzschnell zog sie sich zurück in eine Ecke. „Dumbledore meinte du wirkst ziemlich gefasst."
Hermine lächelte leicht, wenn auch etwas abfällig. „Ich muss funktionieren, Katherine. Ich muss es einfach. Ich muss in meine Zeit zurück kehren und ich muss dieses Monster töten."
Sie sprach von Tom. Ich schluckte. Ich durfte jetzt keine Emotionen zeigen. „Dir steht jetzt ein unendliches Leben offen. Halb Vampir, halb Hexe. Du wirst nur noch stärker zurück kehren, solange du lernst die Kontrolle zu behalten." versuchte ich nochmal gut auf sie einzureden. Sie nickte. „Du hast Recht. Es reicht mit diesem Selbstmitleid. Ich muss jetzt weiter machen und ich darf die Zukunft nicht beeinflussen."
Ich atmete erleichtert aus. Hermine schien tatsächlich zu verstehen das sie sich damit arrangieren musste. Sie war wirklich sehr schlau, das musste man ihr lassen. Ich hatte schon viele Vampire gesehen die mit der Verwandlung nicht so gut umgegangen sind und sich lange dagegen gewehrt haben.
„Guck mal, was ich habe." Ich zog Hermines Zauberstab aus dem Mantel und reichte ihr den rüber. Hermine lächelte leicht und kam in übernatürlicher Geschwindigkeit zu mir. Als sie ihn jedoch packte erstarrte ihr Lächeln. „Es fühlt sich anders an. Was ist wenn es nicht mehr klappt?" Darüber hatte ich letzte Nacht auch kurz nachgedacht, schließlich hatte ich noch nie mit bekommen, dass sich eine Hexe in einen Vampir verwandelte. „Probier es aus." lächelte ich ihr aufmunternd zu.
Diese nickte und richtete ihren Stab auf eine Vase auf dem Kamin. „Accio Vase." murmelte sie, doch es passierte nichts.
Ihre Augen schnellten zu mir. „Katherine, wieso funktioniert das verdammt nochmal nicht?"
Ich machte einen Schritt auf sie zu. „Hermine, Dumbledore hat es sogar geschafft in mir, einer Nicht Hexe die Magie zu erwecken, weil wir Vampire magische Wesen sind. Du bist eine geborene Hexe, in deinem Blut fließt die Magie. Du kannst deine Magie freisetzen, egal ob im Körper eines Menschen oder in dem eines Vampirs. Du musst es nur wollen!" Ich blickte ihr fest in die Augen. Sie nickte entschlossen und blickte auf die Vase. „Accio Vase."

In Sekunden schnelle flog die Vase durch den gesamten Raum und ohne jede Mühe fing Hermine sie in ihrer Vampir Geschwindigkeit auf. „Wow." Sie schaute mich recht begeistert an. Ich grinste. „Daran musst du jetzt noch ein bisschen pfeilen. Komm." Ich deutete auf die Tür. „Lass uns zurück. Mister Malfoy hat sogar schon nach dir gefragt."
Hermines Wangen röteten sich. „Mir doch egal." „Ob Mensch oder Vampir, du bist eine schlechte Lügnerin."

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