𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥⁹

27 2 0
                                    

Doch war es nicht die Hitze seines Körpers, die jene Angst aus meinen Knochen verjagte und meinem Kopf und Herzen Erleichterung verschaffte. Es waren weder die beschützerisch um mich geschlungenen Arme noch die beruhigend zugeflüsterten Worte und auch nicht die sanften Streicheleinheiten auf meinem Hinterkopf.

Es waren die Augen, die mich seit ebigem Erscheinen fixierten.

Ich erkannte sie. Erkannte ihn.

✄┈┈┈┈┈┈┈┈┈┈┈┈

"So und als Hausaufgabe-", ein genervtes Stöhnen breitete sich im Klassenzimmer aus. Meine erste Schulstunde war fast überstanden und ich musste zugeben, Namjoon Hyungs Unterricht war unglaublich interessant. Leicht verwirrt sah ich in die Runde ehe ich eifrig die angeschriebene Buchseite sowie die zu bearbeitenden Aufgaben abtrug. Jimin räusperte sich neben mir, während Hoseoks aufgeregtes Geflüster von dessen anderer Seite zu mir hinüber flog. Es verlief relativ schnell, dass ich die Ränge innerhalb der Klasse verstanden hatte.

Jimin war der liebe, freche der, aufgrund für die Schüler unbekannter Vertrautheit mit Mr. Kim, sich deutlich mehr erlaubte. In einem Punkt blieb er sich aber zu hundert Prozent treu: Aufmerksamkeit. Er wollte sie und er wusste genau, wie er sie bekam. Ohne Zuneigung vernahm ich meinen besten Freund schon oft in einem, ich zitiere "vor sich hin leidenden, halb sterbenden Zustand." Wobei es ihm nicht besser hätte gehen können. Aber wer konnte es ihm verübeln? Es war angenehm, sich mit Personen zu umgeben, ihnen nahe zu sein, wenn sie einen safe place für einen darstellten. Einen sicheren, geborgenen Ort den man einfach nicht missen wollte. Also ja, an Jimins Stelle würde ich auch ungeniert mit meinem Charme spielen und zum Nutzen beider Parteien verwenden.

In gewisser Weise, war Hoseok ihm sehr ähnlich. Zwar stellte er die Verkörperung der Vernunft dar, war aber auch jemand der hier und dort mal über die strenge schlug und etwas hyperaktiv, wohl bemerkt gemeinsam mit Jimin, agierte.

Ebenfalls taten sie beide dies im Moment. Der, von mir als logisch und richtig geschlussfolgerte, Ältere versuchte den Pinkhaarigen davon abzuhalten, den konsequenten Lehrer anzusprechen und sich zu beschweren.

Schon richtig gehört. Namjoon Hyung war überraschend autoritär, streng und nicht ganz so lustig wie im Schloss. Beinahe verhielt er sich hier nur so, wie er es mit mir tat, wenn er 'ein ernstes Wörtchen' zu bereden hatte. Keine sonderlich angenehme Art, aber sie hinterließ bei den pubertären jungen Erwachsenen den gewollten Eindruck.

Bei meiner kurzen Vorstellung zuvor, verhielt er sich mir gegenüber wie sonst sorgsam und brüderlich. Aufgrund meines belasteten Gemütszustandes, hatte ich lediglich meinen Namen, Alter und die Bitte, gut aufgenommen zu werden, kraftlos und leise geäußert.

Anhand seines allgemeinen Auftretens im Unterricht verstand ich erst recht, warum er darauf bestanden hatte, uns als verwandte vorzustellen. Nie hätte er mich einfach komplett so wie die anderen behandeln können, es wäre für ihn unnötig schwer gewesen. Zudem wäre es nicht unbemerkt geblieben, wenn er mich so umsorgte, aber wie solle er auch nicht? Jiminie und er wussten am besten, wie man mir helfen konnte, außerdem blieben unangenehme Streits mit meinem Bruder aus, welcher wegen mangelnder Hilfeleistung oder Sorge, sowohl Jimin als auch seinen zukünftigen Mann in der Luft zerfetzen würde. Nicht Wort wörtlich natürlich. Realistischer würde er sie eher ankokeln...nicht das dies schonmal geschehen war aber...teure Stoffe als dekoration wurden ab einem gewissen Punkt komplett von den Wänden verband. Ob begründet oder nicht sei mal dahin gestellt.

Man musste aber bei meinem Schwager noch etwas hinzufügen. Ebenso lieb wie er zu mir war, genau so tollpatschig wie im Schloss, war er auch bei seiner Arbeit. Ohne Zweifel hatte Hoseok mit der Andeutung vorhin im Flur, den Königs Verlobten gemeint. Selbst den Schülern war demnach allen bewusst, dass mein Hyung nicht ganz so professionell und seriös war, wie er gerne auftreten würde.

𝐅𝐫𝐨𝐳𝐞𝐧 𝐇𝐞𝐚𝐫𝐭 ❥ 𝚅𝙺𝚘𝚘𝚔/𝙺𝚘𝚘𝚔𝚅 *onhold*Where stories live. Discover now