𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥¹⁶

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Ganz so falsch war meine Aussage auch nicht gewesen, ich ließ lediglich aus, meinem Leibwächter und dem Minthaarigen etwas Zeit alleine für...was auch immer, zu verschaffen.
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"Perfekt!", Hoseoks Hand legte sich auf meine Schulter, massierte den Muskel in einer entspannenden Geste, "eigentlich ist nurnoch eine einzige Frage unser Problem, irgendwie peinlich da es eine leichtere ist, aber bei so vielen Sachen die wir uns versuchen auf Krampf einzuprägen, gehen Kleinigkeiten, erst recht Daten, oft verloren."

Verstehend nickte ich bloß still, sie schuldeten mir keine Rechenschaft. Zum Einem wussten sie nicht wer hier wirklich vor ihnen saß, zum Anderem war es mir recht, desto weniger jeder von mir wusste, desto besser. Es war nicht wichtig, zudem wollte ich nie richtig gesehen werden. Am liebsten wäre mir gewesen, wenn ich für immer ein Geheimnis der Familie geblieben wäre.

Denn auch wenn ich es nie zugeben würde, hielt mich alleine die Erkenntnis, dass man mein plötzliches Versterben erklären müsse, manchmal davon ab, den Gedanken und das Fantasieren vom Tod weiter zu spinnen. Irgendwo tief in mir, wollte dieses unschuldige Kind kein Chaos verursachen und zurück lassen. Hätte nie jemand von meiner Existenz gewusst, wäre es gefährlich verlockend gewesen, ein Ende zu setzen.

"Wann hat der Prinz Geburtstag? Ist das ernsthaft die Frage an der ihr hängt..?", versuchte ich so sanft wie möglich zu hinterfragen, als ich den, mittlerweile weitestgehend ausgefüllten Fragebogen zu mir zog. Die Stille und die Blicke welche sich abwandten, waren Antwort genug. Seufzend griff ich nach Jungkooks Feder, die bislang zum Schreiben benutzt wurde, da sie die einzige war, die weit und breit aufzufinden war, sowie verlassen auf dem Tisch herum lag.

Seine harschen Finger umschlossen aber in dieser Sekunde mein Handgelenk: "nur fürs Protokoll, wir sind nicht so blöd. Wir haben uns nur mit Fragen verrückt gemacht und jetzt glauben mir die Anderen nicht mehr. Wenn man zu viele Zahlen gehört hat, glaubt man an keine richtige Kombination mehr."

Der Schwarzhaarige bemerkte schnell, dass er mich nicht gerade sanft fest hielt, somit lockerte er erst seine Finger, nahm dann gänzlich die Hand weg.

"Das Seufzen war nicht weil ich genervt bin, sondern weil es mir leid tut, dass ihr euch wegen solcher Nichtigkeit fertig macht", verdeutlichte ich meinen Punkt, der Sonnenjunge versuchte jedoch die angespannte Situation durch peinlich berührtes Auflachen zu lockern.

"Selbst wenn, wir sind irgendwie schon blöd. Um ehrlich zu sein, hat keiner von uns einen Plan wann er Geburtstag hat, es ist schlicht aus unserem Hirn gelöscht worden. Pufff und weg", lachte er beschämt und deutete eine Explosion mit beiden Händen neben seinem Kopf an, machte dazu das passende Geräusch.

Da konnte auch ich nicht mehr anders, als mit einem Schmunzeln in das leise Gekicher am Tisch einzustimmen.

"30. Dezember. Er wird dieses Jahr 18. Wie oft muss ich das noch sagen, bis ihr meinen Worten Glauben schenkt?", zwar hatte ich die Zahl eben aufgeschrieben, doch bevor ich das Blatt sichtbar für die Anderen wieder freigegeben hatte, brachte er das Gelächter abrupt zum Stoppen.

"Nicht schon wieder Jeon...", Irgendein mir immernoch unbekannter Schüler, rollte mit den Augen, bevor er noch etwas sagen konnte, mischte ich mich rasch ein, sorgte Augenblicklich für Verdatterung: "Wieso hast du das eben gesagt...wenn du es doch weißt?"

Spätestens als ich den Fragebogen ablegte, verstummte nicht nur unsere erweiterte Gruppe ganz, sondern jegliche Person in diesem Raum, die versucht hatte von anderen Schülern Ergebnisse zu erschummeln. Anscheinend hatten nicht wenige bei uns mitgelauscht. Der Junge mit den mysteriösen Augen, schien allerdings auch kurz zurück genommen zu sein, als wäre er sich der Wahrhaftigkeit über seine Antwort doch nicht vollends bewusst gewesen, obwohl er sie mit solch einer Sicherheit geäußert hatte.

"Ich habe die Anderen verteidigt, da sie es wirklich nicht wussten. Jimin meinte mal, dass der Prinz und sein bester Freund Taehyung, also du, sowohl gleich alt seid, als auch im gleichen Monat Geburtstag habt. Naja, und als du vorhin meintest, du wärst 17...", ich erinnerte mich nicht einmal, mein Alter dazu erwähnt zu haben, wahrscheinlich war ich doch zu nervös gewesen, zudem schien das Detail auch bei den übrigen Mitschülern nicht zwischen den Zeilen hängen geblieben zu sein. "...hatte ich es einfach gewusst. Und eins und eins zusammen gezählt. Okay, das genaue Datum war vielleicht ein bisschen auf gut Glück geraten, aber was das Alter angeht, war ich mir mehr als nur sicher. Das mit 30. Dezember war ein reines Bauchgefühl was mir einfach richtig erschien, ich muss es mal irgendwann aufgeschnappt haben. Vielleicht ist es auch die Tatsache das Jimin an diesem Tag immer ablehnte am Abend noch etwas zu unternehmen, dies lehnte er nur an Festlichkeiten ab, oder Tagen an denen er frei bekam, so wie er es immer bekam zum Geburtstag von uns, seinen Freunden. Daher dachte ich, dass es bei dir nicht anders sein würde, dass du bestimmt auch an deinem Frei hast. Der 30. Dezember ist ein zufälliger Tag, es gäbe keinen Grund für Jimin beschäftigt zu sein, keiner von uns, noch seine Familie hat da Geburtstag. Zudem sagte er immer, er wäre an diesem Tag nicht allein, weil er dich im Schloss hätte...naja und du hättest wohl kaum an deinem Geburtstag arbeiten müssen. So grausam sind die Typen im Schloss auch wieder nicht."

Seine ebige Überraschung herrschte also daher...er erinnerte sich genaustens an mein Alter, welches 'des Prinzen' gleich war, wusste aber nicht ob Jimin wirklich am 30. Dezember wegen diesem so lange arbeitete oder doch aus einem anderen Grund.

Dennoch, er schlussfolgerte es mehr als nur klug weswegen ich ihm ein anerkennendes Lächeln schenkte. Kurz kontrollierte ich noch die Antworten, zu welchen ich gewisse Informationen hatte ehe ich aufstand und das Blatt abgab.

Letztendlich hatte dieser Schultag trotz anfänglicher Angst ein entspanntes Ende gefunden. Bevor Jimin und ich zurück zum Schloss ritten, waren einige weitere Stunden verstrichen. Mehr lernte ich in diesen das aktuelle Schulkonzept, als meine Mitschüler kennen, stören tat es mich trotzdem nicht. Es bliebe noch genug Zeit für diesen Austausch.

Der einzigste Leidtragende, als die Schulglocke ein letztes Mal geleutet wurde, war meine Schreibfeder. Während irgendeiner Stunde hatte ich sie wohl fallen gelassen, es nicht bemerkt da sie da nicht gebraucht wurde und hatte sie dann von Jungkook, als er meinen suchenden Blick bemerkte, auf meinen Tisch gelegt bekommen, zerknickt, schmutzig und die Fasern eher nicht vorhanden.

"Sie lag neben einem der Stühle, die ich nach der Gruppenarbeit weggeräumt habe, ich habe versucht sie wieder hinzubiegen, klappte nur nicht", hatte er gesagt und beinahe mitleidig ausgesehen, dieser Junge war schwer zu verstehen. Auf der einen Seite abweisend und doch sorgend wegen etwas unwichtigem wie dieser Sache. Zugegeben, die schulischen Schreibfedern die ordentlich in der Hand lagen, waren in unserem Reich seltener, somit kaufte man meistens eine Rubuste und nahm sie Jahre lang.

Dazu wusste er nicht, dass ich zahlreiche von ihnen im Schloss rumliegen hatte, weswegen ich ihm versicherte mir bald eine neue zu kaufen.

Im Schloss angekommen und für Hausaufgaben gleich mein Gemach aufsuchend, hätte ich nicht erwartet in meinem Stoffbeutel eine Feder vorzufinden, deren Spule mit einem Goldfaden umwickelt war.

Schmunzelnd biss ich mir auf die Lippe.
Dieser Junge...ein einziges Mysterium.

Und er hatte meine Interesse geweckt.

Was steckt hinter deinem Namen, Jeon Jungkook?

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⏰ Last updated: Oct 22, 2021 ⏰

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𝐅𝐫𝐨𝐳𝐞𝐧 𝐇𝐞𝐚𝐫𝐭 ❥ 𝚅𝙺𝚘𝚘𝚔/𝙺𝚘𝚘𝚔𝚅 *onhold*Where stories live. Discover now