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„Wie geht es Moira?", frage ich Luka, am nächsten Morgen noch ein wenig verschlafen. Die Nacht war eindeutig zu kurz gewesen.

„Wie soll es ihr schon gehen?", meint der Dunkelhaarige und folgt mir in die Küche. Luka sieht aus, als hätte er die ganze Nacht kein Auge zugemacht.

„Hast du überhaupt geschlafen?"

„Nicht wirklich", gibt er zu und setzt sich auf den Stuhl, der am Esstisch steht.

„Danke, dass du für meine Schwester da bist."

„Kein Problem, sie hat das alles nicht verdient."

„Ich weiß", seufze ich und lasse mir einen Milchkaffee aus der Maschine, „Kaffee?"

„Ja, bitte. Schwarz."

Ich stelle eine blaue Tasse an die Kaffeemaschine, bestätige den Startknopf und schon fließt die schwarze Brühe in das bereitgestellte Gefäß.

„Hier", reiche ich Luka das heiße Getränk und trinke danach meinerseits einen Schluck. Milchkaffee ist der einzige Kaffee den ich runter bekomme. Ansonsten trinke ich lieber Tee oder Milch.

„Wo ist Fynn?"

„Der schläft noch, wie ein Murmeltier. Dabei dachte ich immer, dass ich ein krasser Langschläfer bin", lache ich leise und durchforste die Schränke nach etwas essbarem.

„Ihr passt gut zusammen", teilt Luka mir seine Meinung mit und lächelt mich ehrlich an, „Er hat genau so eine Frau, wie dich, gebraucht."

„Findest du?"

„Ja! Nicht nur ich", erwidert der Dunkelhaarige und trinkt einige Schlucke von seinem schwarzen Kaffee.

„Na, wenn du meinst." Da ich nicht so viel hunger habe, nehme ich mir die Cornflakes aus dem Schrank, kippe sie in eine Schüssel und gebe Milch dazu. Danach schnappe ich mir einen Löffel und setze mich zu Luka an den kleinen Tisch.

„Heute kommt nochmal ein Arzt, um nach Moira zu schauen", informiere ich den Mann mir gegenüber, „Das hat Fynn gestern Abend noch veranlasst."

„Sehr gut!"

„War Moira heute Nacht mal wach?"

„Ja, wir haben uns ein wenig unterhalten. Sie weiß jetzt zumindest, dass ich kein verrückter Axtmörder bin, der sie entführt hat."

Augenverdrehend schaue ich Luka an und kann mir ein Grinsen kaum verkneifen: „Das dachte sie?"

„Nicht ganz, aber sie hat kurz vergessen wer ich bin."

„Glaubst du, ihre Erinnerungen kommen zurück?", frage ich Luka nachdenklich und kratze die Reste meiner Cornflakes aus der Schüssel.

„Ich glaube schon - leider. Es wäre besser, wenn nicht."

„Hmm", stimme ich ihm zu. Wir werden sehen, was passiert.

„Ich gehe mal nach ihr sehen", verabschiede ich mich von Luka, stelle die Schüssel in die Spülmaschine und mache mich auf den Weg zu meiner Schwester.

Vor dem Gästezimmer angekommen, atme ich einmal tief durch. Es ist alles andere, als leicht, sein eigenes Fleisch und Blut so zu sehen - verletzlich, schwach und ängstlich. Ich drücke die silberfarbene Klinke nach unten und betrete leise das große Zimmer.

„Moira?", flüstere ich in die Stille, „Bist du wach?"

Der Raum wird bereits von den ersten Sonnenstrahlen des Tages erhellt, wodurch man die blonde Schönheit auf dem Himmelbett problemlos erkennen kann.

Forced Love | ✓Where stories live. Discover now