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Es waren zwei Tage seit ihrem problematischen Zusammentreffen vergangen.

Atsumu hatte sich bewusst in seinem Zimmer verkrochen, da er Angst davor hatte, wie Kiyoomi reagieren würde, wenn sie sich wiedersahen.

So lag er in seinem Zimmer, umarmte seinen Polster, versuchte sich auszuruhen, doch die Sehnsucht nach dem unerreichbaren Jungen machte ihm zu schaffen. Er versuchte immer wieder, die Gedanken an ihn loszuwerden, doch die Lust, ihn wieder zu sehen, seinen Geruch in der Nase zu haben, übermannte ihn jedes Mal aufs Neue.

Die Tür öffnete sich, Osamu trat herein, setzte sich vor sein Bett, hielt ihm einen Teller mit etwas Essen darauf hin.

„Was soll ich damit?", murmelte Atsumu, verzog das Gesicht.
„Essen?"

Die beiden starrten sich an, dann schob ihn Atsumu von sich, drehte sich auf die andere Seite.

„Tsumu, du musst was essen."
„Und du kannst nicht kochen."
„Das war gemein."
„Es schmeckt mir halt nicht!", jammerte er. „Ich mach mir nachher was anderes..."

Osamu seufzte, stand wieder auf. „Du bist echt anstrengend. Vor einer Woche wolltest du nichts anderes als das hier essen", sagte er, nahm sich dabei selbst ein Stück, biss davon ab.

Als sein Bruder schwieg, stellte Osamu den Teller am Tisch ab, setzte sich zu ihm. „Was brauchst du?", fragte er etwas genervt.
„Kiyoomi", antwortete er sofort.

Osamu seufzte erneut, dieses Mal lauter. „Ich hab dir schon gesagt, dass das nicht geht."
„Ich will ihn aber."
„Tsumu, ernsthaft, krieg dich wieder ein!"
„Dann besorg mir was von ihm, damit ich seinen Geruch bei mir hab."

Der Grauhaarige starrte ihn ungläubig an. „Klar. Ich gehe einfach in sein Zimmer und nehme mal ein paar Hemden mit, okay?"

Atsumu setzte sich sofort auf, in seinen Augen war ein glückliches Funkeln zu sehen. „WIRKLICH?! DANKE!", rief er, schüttelte ihn dabei, fiel ihm um den Hals.
„Nein, das war ein Sch-"
„Du bist wirklich der beste Bruder der Welt!"

Osamu blieben die Worte im Hals stecken. „Atsumu, das war ein Scher-"
„Ich hab dich lieb!", rief er, klammerte sich an ihn.

Der Jüngere seufzte.
In was hatte er sich da schon wieder hineingeritten?

„Du willst was tun?", fragte Cho etwas misstrauisch.

Osamu zeigte auf den Wäschekorb in ihrer Hand. „Lass mich dir helfen, den raufzutragen."
„Wieso? Willst du nicht lieber was mit deinem Bruder machen?"
„Der schläft grad, und ich hab nichts zu tun. Ich trag ihn rauf, dann kannst du in der Zwischenzeit schon mal mit dem Aufräumen beginnen", schlug er brav lächelnd vor.

Sie hob eine Augenbraue, sah vom Wäschekorb zu ihrem Sohn und wieder zurück. „Was habt ihr angestellt?"
„Gar nichts! Ich versuche nur zu helfen!", verteidigte er sich.

Zögernd gab sie ihm den Korb, den Osamu entgegen nahm. „Ich werde es mit Perfektion machen!"
„Aha. Okay." Seine Mutter schüttelte den Kopf, ging zurück in die Waschküche, um dort aufzuräumen.

Der jüngere Zwilling lief in den Flur, sah sich um - niemand hier.
Er roch an mehreren Hemden, bis er eines fand, das Kiyoomis Geruch auf sich trug.
Erneut sah er sich um, dann nahm er es, legte es zwischen Wand und vollständig geöffneter Tür ab, dann brachte er den Korb in den zweiten Stock, um ihn dort einer anderen Magd zu übergeben, die sich um das Waschen kümmern würde.

Er würde sowas von Schwierigkeiten bekommen, wenn das rauskam.

Als er ins Zimmer zurückkam, stand Atsumu vor dem Bett, seine Augen weiteten sich, als er das Hemd sah. Sofort nahm er es an sich, lächelte breit, während er es an sich drückte und sich in sein Nest fallen ließ. „Danke!", rief er überglücklich.

A Million Dreams - SakuAtsuWhere stories live. Discover now