Kapitel 12

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Es war Montag Morgen, zwei Tage nach dem Ball. Wie immer wachten ich und Hermine als erstes auf und gingen auch alleine zur großen Halle. Nur wenige Schüler waren vor Ort als wir ankamen und es saßen auch nur zwei Lehrkräfte am Lehrertisch. Dumbledore und McGonagall. Ich spürte eine leichte erleichterung in mir, als ich sah, dass Snape noch nicht da war. Ich konnte nicht abstreiten, dass mir der Abend des Balles gefallen hat. Ich fand es schön zu merken, dass Professor Snape sich aus irgendeinem Grund auch nur die kleinsten Sorgen machte. Auch der Tanz mit ihm hatte mir gefallen, was ich vor niemandem jemals zugeben würde. Sein letzter Satz an diesem Abend, hat mich dann letzendlich nur noch verwirrter gemacht. Ich fragte mich wieso er mir ein Kompliment gemacht hatte. Snape hatte den ganzen Abend seine abweissende, kalte Maske aufgelassen, aber trotz alle dem hat er Dinge getan die ich niemals von ihm gedacht hätte. Er hatte mit einer seiner Schülerinnen getanzt und ihr ein Kompliment gemacht. Trotz das der Abend meiner Meinung nach ein wundervolles Ende genommen hatte, war ich erleichtert, da ich nicht gewusst hätte wie ich ihm gegenübertreten sollte. Keinen einzigsten Blick hätte ich ihm widmen können, dafür war es mir viel zu unangenehm das ich ihn quasie dazu gebracht hatte mit mir zu tanzen. Zudem hätte er sicherlich meine Nervosität gespürt und das wäre das letzte gewesen was ich gewollt hätte.

Hermine und ich redeten wenig beim Frühstück, da wir beide die Ruhe am Morgen genossen. Kurz nachdem auch Ron und Harry zusammen mit Neville in der großen Halle ankamen und sich neben uns setzten, machten Hermine und ich uns auf den weg in die Bibliothek. Wie jeden Morgen wollten wir vor den Stunden nochmal in die Bücher gucken. Erst in der Bibliothek, als ich die Bücher des heutigen Tages rausholte und auf dem Tisch verteilte, realisierte ich, dass Montag war und das hieß, dass ich Zaubertränke hatte. <na wunderbar> dachte ich sarkastisch. Ich hatte die Bücher schon am Vorabend rausgelegt, sodass ich sie am Morgen nur noch, ohne wirklich drauf zu gucken, in meine Tasche gepackt hatte.

In ruhe lasen wir beide uns in den, vorraussichtlich heutigen Unterrichtsstoff, ein und gingen dann zu unserer ersten Stunde. Den Gedanken, später Snape unter die Augen treten zu müssen, verdrengte ich erfolgreich bis zur besagten Stunde. Den Sonntag über war Professor Snape nicht bei den Mahlzeiten gewesen, obwohl er sicherlich wusste, dass Dumbledore einen großen Wert auf das da sein seiner Angestelten bei den jeweiligen Mahlzeiten lag.

Draco, Pansy, Blaise und ich standen vor dem Klassenraum für Zaubertränke, als pünktlich wie immer die Tür mit voller Wucht aufschlug. Alle setzten sich still, um Snape nicht zu reizen, auf ihre Plätze. Er war eindeutig schlechter gelaunt als die letzten Wochen und ich hatte noch nie in einer Stunde so viele Beleidigungen an den Kopf geworfen bekommen. Ich musste zugeben, dass es mich verletze, jedes weitere Mahl, doch dass ließ ich mir kein einzigstes mal anmerken. Den Triumph wollte ich ihm nicht gönnen. Am Ende der Stunde sollten wir alle unsere fertigen Phiolen nach vorne bringen. Ich bat Draco das dieses mal zu übernehmen, obwohl ich es eigentlich meistens tat, da ich keine Lust hatte eine weitere Beleidigung an den Kopf geworfen zu bekommen. Doch leider blieb mir dieser Wunsch verwerrt da, trotz das Draco die Phiole nach vorne brachte, er einen weiteren unsinnigen Grund fand mich nieder zu machen.

„Sonst erledigt Miller doch immer die drecksarbeit und bringt die Phiole nach vorne? Ich möchte keinesfalls bestreiten das die drecksarbeit gut zu ihr passt, mich würde aber trotzdem blendet interessieren was der Grund dafür ist, das sie mir ihre grauenvolle Gestallt nicht noch von nahem unter die Nase reiben will?" fragte er extra Laut, sodass alle es hören konnten und richtete den Blick am Ende seines Satzen auf mich.

Ich konnte nichts sagen, viel zu geshockt war ich wie ein Mensch sich innerhalb eines Tages zu einer völlig anderen Person entwickeln konnte. Ich schaute durch die Sitzreien. Jeder, wirklich jeder starrte mich an. Ich wusste nicht was ich antworten sollte. Die Frage war viel zu banal gewesen um eine gute Antwort geben zu können. Außerdem hätte er realisiert, dass mich seine Beleidigungen verletzt hatten, wenn ich ihm gesagt hätte, dass ich nur nicht nach vorne gegangen bin um nicht noch eine weitere Beleidigung an den Kopf geworfen zu bekommen. Sicherlich hatte er, nach meiner Reaktion auf seine letzte Beleidigung eh schon gemerkt, dass er ins Schwarze getroffen hatte.

Ich wollte einfch nur noch aus der Situation entfliehen, also nahm ich mir schnell meine Tasche, griff nach meinen Büchern und rannte raus. Gleich würde das Mittagessen beginnen, doch ich war ganz sicherlich nicht in der Stimmung jetzt mit allen in der großen Halle zu sitzen, also ging ich zum schwarzen See und setzte mich aufs Gras unter einen Baum und dachte nach. Wie konnte ein Mensch sich innerhalb von einem Tag so verändern. Erst unfassbar Snape untypisch Handeln und ein Kompliment ausprechen und dann so viel beleidigen wie nie zu vor. Vielleicht hatte ich mich wirklich in ihm getäuscht und so ein Mensch hatte keine gute Seite. Anscheind bereitete es ihm wirklich unfassbaren Spaß andere nieder zu machen. Die Geühle anderer Menschen sind ihm wirklich komplett egal. Vielleicht machte er sich wirklich keine Sorgen, wie er sagte, sondern geht nur seiner Pflicht als Lehrkraft nach.

Ich vergaß die Zeit und saß sicherlich über eine Stunde unter dem Baum, sodass ich meine nächste Unterrichtsstunde verpasste. Sowas war mir vorher eher selten passiert und ich rannte zurück zum Schloss. <Jetzt noch in den Unterricht zu kommen wäre auch irgendwie komisch. Ich geh in den Gemeindschaftsraum und sag ich hätte Kopfschmerzen gehabt>

Genau das tat ich auch. Im Gemeindschaftsraum wartete ich auf die anderen, die nach dem Unterricht auch auf direktem Wege herkamen.

„Grace, da bist du ja wo warst du im Unterricht?" fragte Harry direkt als er rein kam.

„Ich hatte Kopfschmerzen und habe mir deswegen einen Trank bei Madame Pomfrey geholt"

„Oh, gehts dir jetzt besser?" fragte Ron

„Ja, danke" antwortete ich und lächelte leicht.

„Wir wollten nur unsere Sachen ablegen und dann zu Hagrid möchtest du mitkommen?" fragte Harry nun

„Nein ich ich gehe lieber in den Schlafsaal und lese noch ein bischen vor dem Abendessen"

„Okay, viel Spaß dir" sagte Harry und ging mit den anderen, nachdem sie ihre sachen abgelegt haben, zu Hagrid.

Ich machte mich auf den Weg hoch in den Schlafsaal und legte mich mit einem Buch aufs Bett.

Nach ein paar Minuten hörte ich ein klopfen am Fenester, stand auf und öffnete das Fenster.

Eine schwarze Eule kam ins Zimmer geflogen, warf einen Brief auf meinem Bett ab und setzte sich auf eine der Stangen meines Himmelbettes. Ich setzte mich aufs Bett und öffnete den Brief.

Miss Miller,

ihnen ist sicherlich bewusst, dass die Geschehnisse vom Abend des Balles unter uns bleiben. Wenn ich zu Ohren bekomme das auch nur EIN Schüler darüber redet, können sie froh sein wenn sie danach noch alle Gliedmaßen besitzen!

Professor Snape


Ich schnappte mir ein Stück Pergament und meine Feder und schrieb eine Antwort.

Das haben sie mir heute schon zu genüge klar gemacht, alles gut!

War das einzigte was ich schrieb. Ich gab der Eule den Brief und öffnete ihr wieder das Fenster. Eine andere Nachricht, als eine Drohung, hätte ich nach heute auch definitiv nicht mehr erwartet. Snape würde sich niemals ändern das war mir jetzt klar. Ich entschied mich dazu diese Person komplett aus meinem Kopf zu schlagen und im Unterricht so aufmersam zu sein, wie sonst auch. Dieser Mensch konnte mir eines meiner Lieblingsfächer jedenfalls nicht verderben.

Ich war erschöpft vom heutigen Tag also entschied ich mich dazu mich schon mal fertig zu machen und hin zu legen. Ich versuchte meine Gedanken in eine andere Richtung zu lenken und an die schon baldigen Abschlussprüfungen zu denken. Ich wusste immer noch nicht, was ich nach meinen Abschluss machen wollte. Schon immer schwirte mir im Kopf herum Lehrer in Hogwarts zu werden, da McGonagall Hermine und mich schon mal drauf angesprochen hatte, doch da ich wusste das Snape nicht so schnell von hier verschwinden würde, musste ich mich wohl etwas anderem widmen. Auch die Arbeit im Zauberminesterium in Richtung rechtswissenschaft war eine Option für mich und mit meinen Noten hätte ich sicherlich die Chance auf eine Anstellung.

Die Gedanken an die Zukunft ließen mich Snape wirklich wenigstens für den heutigen Abend vergessen und nach fünfzehn Minuten war ich auch schon in einen tüpraumlosen Schlaf gefallen.

Vergangenheit verbindet | SS/OC |Where stories live. Discover now