Kapitel 14

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Es war der erste Dienstag, nachdem ich zugestimmt hatte Professor Snape zu helfen. Der Schulltag verlief ganz normal, ich hatte kein Zaubertränke an dem Tag, sodass ich Snape nur bei den Mahlzeiten kurz sah. Es war fast 20 Uhr, sodass ich mich langsam auf den Weg in die Kerker machte. Ich wusste, dass er es bestimmt nicht begrüßen würde, wenn ich zu spät kommen würde. Um Punkt 20 Uhr klopfte ich an seine Büro Tür. Nach einem unfeundlich „herein" betrat ich sein Büro.

„Mitkommen" sagte er, während er in einen angrenzenden Nebenraum ging. Ich schätzte sein Labor dahinter vor zu finden und ging hinter ihm her.

Im Labor angekommen stellte er sich in typischer Lehrermanier vor einen Tisch und begann zu reden.

„Da Sie diesen Trank mit einer hohen Wahrscheinlichkeit noch nie gebraut haben brauchen Sie erstmal eine Einweisung. Welche Trankzutaten sind ihnen bekannt?"

„Ich kenne zugegebenermaßen nur wenige der Trankzutaten, bekannt sind mir Wolfswurz, Belladonnaessenz, Einhornhorn, Feuersalamander-Blut und Greifenklauenpulver"

„Das wären dann nur ein Viertel der Zutaten na wunderbar und Sie sollen mir eine Hilfe sein?" fragte er Sarkastisch

„Wo hätte ich denn mehr darüber Lernen sollen? In der Bibliothek in Hogwarts gibt es kein einziges Buch welches über den Wolfsbanntrank berichtet und in anderen Büchereien ausserhalb von Hogwarts sind meine genannten Zutaten, die einzigsten die genannt werden. Ihnen müsste bewusst sein, dass nur ein Buch exestiert, welches die genauen Zutaten nennt und auch davon gibt es nur wenige Kopien"

Er ignorierte meine Aussage und redete einfach weiter „Es brauch 2 Wochen den Trank herzustellen, weswegen wir mehrere Tränke seperat brauen müssen um bis zum Beginn der Sommerferien fertig zu sein. Die ersten Stunden werden Sie mir durch ihr fehlendes Wissen nur zuschauen können, danach werden wir seperat arbeiten, damit ich so wenig Zeit wie möglich mit ihnen verbringen muss. Versuchen sie heute einfach aufzupassen und halten Sie ihren vorlauten Mund"

Ich verdrehte gedanklich die Augen und stellte mich an die gegenüberliegende Seite des Tisches.

„Bringen sie mir einen Kessel" sagte er, während er sich auf den Weg zu den Regalen machte um die entsprechenden Zutaten zu suchen.

Er begann nach ein paar Minuten damit, die ersten Zutaten zu schneiden und in den richtigen Mengen in den Kessel zu geben. Nebenbei erklärte er mir, immer in kurzen, unfreundlichen, kompakten Sätzen was er tat, sodass ich es selbst auch hinkriegen würde. Man konnte nicht bestreiten, dass er ein bemerkenswerter Zaubertrankmeister war. Er sah aus wie als hätte er jeden Handgriff vorher genau durchgedacht und sogar das einfache zerschneiden von Zutaten sah professioneller aus als bei jedem anderen. Seid dem konnte ich verstehen, wieso Dumbledore ihm nie den Job als Verteidigung gegen die dunkelen Künste Lehrer gegeben hatte. Niemals hätte er jemanden für Zaubertränke finden können, der auf Professor Snapes Niveau war.

Da ich nur zugeschaut hatte, fand er keine guten Situationen um mich zu beleidigen, sodass die Zeit eigentlich ganz angenehm war. Es war unfassbar interessant, was er erklärte.

„Mehr kann man heute am Trank nicht mehr machen, er muss mindestens 24 Stunden ziehen, bis man weiter machen kann. Ich hoffe für sie, dass Sie in der Lage sein werden den gerade gesehenen Verlauf selbst zu vollziehen. Wenn auch nur eine Sache schief geht, kann das fatale Folgen haben oder wollen sie am Ende noch Menschenleben auf dem gewissen haben?"

„Würde man nicht an der Farbe oder am Geruch erkennen wenn etwas falsch ist?"

„Sie wissen auch wirklich gar nichts oder? Das ist das besondere am Wolfsbanntrank, wenn man etwas falsch machen würde, verändert sich der Trank in der Konsestenz und Farbe nur so wenig, dass man es mit bloßen Auge niemals erkennen würde. Der Geruch hingegen ist so Stark, dass die Bitterkeit alle anderen Gerüche übertrifft, sodass man auch daran Fehler nur schwer erkennen würde"

„Oh"

„Und jetzt verscheinden Sie, es ist schon nach Sperstunde"

Ich nickte nur und ging durch die Tür in sein Büro und dann raus auf den Gang. Keine Menschenseele war auf den Fluren, sodass ich in ruhe hoch in den Gemeinschaftsraum konnte. Anscheinend schliefen alle schon, weswegen ich direkt weiter in den Schlafsaal ging und mich leise fertig machte, bevor ich schlafen ging.

***

Die ersten zwei Wochen schaute ich wirklich jede Stunde nur zu. Nicht mal das einfache schneiden einer Lenkpflaume traute er mir zu. Ein paar banale Beleidigungen konnte er sich auch nicht verkneifen, aber ich musste zugeben, dass es nicht so schlimm war, wie ich es mir vorstellte. Es war wirklich interessant zuzuschauen und seinen Erklärungen folge zu leisten. Es war Dienstag, dass hieß der erste Trank müsste fertig sein, sodass wir heute mit weiteren starten würden, an welchen wir seperat arbeiten würden. Ich hatte mir nach jeder Stunde Notizen gemacht, sodass ich nicht mehr nachfragen müsste und einfach in Ruhe arbeiten könnte.

Es war 20 Uhr und ich klopfte pünktlich an seine Tür. Diesmal hörte ich kein unfreundliches „herein", nein ich hörte gar nichts. Nachdem er mir auch nach dem dritten mal klopfen nicht geantwortet hat, öffnete ich langsam die Tür. Keiner war zu sehen, doch die Tür zum Labor stand offen und ich sah das Licht brannte. Also ging ich rein, schloss die Tür hinter mir und ging ins Labor.

„Wieso haben sie mir nicht aufgemacht?" Er erschrak nicht einmal, sondern arbeitete einfach weiter.

„Ich habe den fertigen Trank in Phiolen gefüllt und vergessen gehabt, dass sie kommen würden"

„Ich komme jeden Dienstag und Donnerstag, wie können sie mich da einfach vergessen?"

„Das ist gar nicht so schwer wie Sie denken, Miller"

Ich schaute ihn beleidigt an „Na danke auch"

„Nehmen Sie sich einen Kessel und fangen Sie an"

Ich hollte einen Kessel, stellte ihn auf den Tisch und legte meine Notizen daneben. Die Zutaten standen schon allesamt auf dem Tisch.

„Sie haben sich Notizen gemacht? Na klar, mir hätte klar sein müssen, dass sie sich die einfachsten Dinge nicht merken konnten. Vielleicht hätte ich doch lieber Granger wählen sollen"

„Sie haben sicherlich noch die Chance dazu sich umzuentscheiden, Professor"

„Granger das Ganze nochmal erklären zu müssen, würde mir noch die Nerven rauben"

„Sie müssen mich nur noch zwei Monate aushalten Sir, danach mache ich meinen Abschluss, verlasse die Schule und sie müssen mich nie wieder sehen"

„Endlich, etwas auf das man sich freuen kann"

Ich schüttelte nur den Kopf und begann zu Arbeiten. Es machte mich unfassbar nervös, dass er mir die ganze Zeit auf die Finger starrte um zu gucken, ob ich auch seine teuren Zutaten nicht verschwendete.

Ich machte zum Glück keinen Fehler und es machte wirklich erstaunlich viel Spaß, diesen Trank zu brauen. Als ich fertig war raffte ich mich auf und sprach Snape an.

„Ich kann Donnerstag leider nicht kommen"

„Gut"

„Oh, ich hätte eine Diskusion erwartet"

„Ich bin froh ohne sie Arbeiten zu können"

„Sie sind mal wieder so unvorstellbar freundlich heute"

„Was ist der Grund für ihr fehlen, Sie werden ihren Trank an einem anderen Tag vortführen müssen?"

„Ich habe Geburtstag, könnte aber Freitag kommen"

„Ich habe da Nachsitzen, so muss ich sie nicht mal sehen. Wenn sie mein Labor jedoch in die Luft jagen, werden sie ein riesen Problem haben"

„Wird nicht passieren"

„Gut, dann gehen sie jetzt"

„Okay, gute Nacht Professor"

Er nickte nur und ich machte mich auf den Weg hoch in den Gemeindschaftsraum.

Vergangenheit verbindet | SS/OC |Where stories live. Discover now