Vergangenheit verbindet | SS/OC |

Kapitel 27

Ich ging wieder runter zu Draco und den anderen Gästen. Auch Severus kam nach ein paar Minuten zurück und redete mit seiner Freundin. Nach ungefähr einer halben Stunde begannen die Ersten sich wieder auf den Rückweg zu machen. Auch Severus und Violet machten sich auf den Weg zurück, sodass eine leichte Anspannung von mir viel. Es war ein komisches Gefühl ihn in meiner nähe zu wissen und ihm kurz davor noch gesagt zu haben dass ich keinerlei Kontakt zu ihm haben konnte, ohne das ich schwach werden würde. Ich war mir gar nicht sicher, wie er das aufgenommen hatte mit dem 'schwach werden', jedoch wusste ich selbst nicht genau wie ich es meinte. Es war einfach dieses Gefühl in mir mit ihm reden zu müssen, ihn sehen zu müssen, ihn berühren zu müssen. Ich wusste, dass ich dieses Gefühl nicht spüren dürfte, deswegen wollte ich es einfach vermeiden. Das es nicht komplett zu vermeiden sein würde, war mir bewusst. Ich wusste, dass ich ihn weiter bei den Mahlzeiten und auch sicherlich anderweitig in Hogwarts sehen würde, aber ich müsste den Kontakt trotzdem so gut es ging vermeiden. Ich war glücklich mit Draco. Das redete ich mir auch nicht ein, es war wirklich so. Außerdem würden wir bald ein gemeinsames Kind bekommen. Ich war glücklicher als jemals zuvor, bevor ich Severus wieder gesehen hatte. Er brachte meine Gedanken wieder so durcheinander. Jedoch wollte ich das vergessen. Wir waren beide glücklich mit unserem Leben und er hatte recht, wir hätten nicht zusammen gepasst. Gerade die Tatsache mit den Kindern hätte irgendwann zu Problemen geführt.

***

Es war der Montag nach dem Wochenende des Balles. Der Unterricht für den heutigen Tag war schon beendet und ich ging gerade zum Abendessen als mir auf dem Weg Violet begegnete.

"Hallo Grace"

"Oh Halle Violet wir hatte heute noch gar nicht gesprochen, wie geht es dir?"

"Gut Gut, die Schüler waren heute ein bisschen anstrengend aber sonst war es ein recht angenehmer Tag und dir?"

"Auch ganz gut, ich muss wirklich sagen, dass der Beruf als Lehrer in Hogwarts anstrengender ist als ich gedacht hatte, aber es macht auch wirklich spaß die Schüler zu Unterrichten"

"Ja, definitiv. Wir haben nie wirklich viel geredet, wir sollten mal zusammen was essen gehen"

"Oh ja, das ist eine gute Idee"

"Hättest du Lust morgen Abend die Mahlzeit hier in Hogwarts durch eine in London zu ersetzen?"

"Das klingt gut, also morgen 19:00 Uhr vor dem Eingangstor?"

"Okay" sagte sie lächelnd und wir beide gingen zusammen in die Halle um unser Abendessen zu uns zu nehmen. Anscheinend war Severus heute schon etwas früher dagewesen. Es war eine gute Idee mit Violet essen zu gehen. Es ist immer gut Freunde im Kollegium zu finden. Nach dem Abendessen ließ ich den Abend entspannt mit einem Buch auf der Couch, vor dem Kamin, ausklingen. Ich apparierte selten in der Woche zum Malfoy Manor um die Abende dort zu verbringen, dass war mir einfach zu stressig. Auch Draco kam nur selten in der Woche hier her, da auch er viel Stress mit der Arbeit im Ministerium hatte. Wir sahen uns allgemein nur am Wochenende und ich war mir noch nicht so ganz sicher wie das mit einem gemeinsamen Kind werden sollte. Ich würde natürlich zu beginn zurück ins Malfoy Manor ziehen, doch nach einer Zeit würde ich meinen Job weiterführen wollen. Ich hoffte einfach Draco dazu überreden zu können mit nach Hogwarts zu ziehen, für Albus war das sicherlich kein Problem.

Am nächsten Morgen machte ich mich wie jeden Morgen auf den Weg zum Frühstück als ich vor meiner Tür von einem schlecht gelaunten Severus Snape abgefangen wurde.

"Wieso gehst du mit Violet essen?"

"Wieso denn nicht? Wir sind Kollegen und wollen einfach mal zusammen essen gehen was ist denn so schlimm daran?"

"Das du sagtest, dass du keinerlei Kontakt zu mir haben willst, aber dann Kontakt zu meiner Freundin hast" er schrie schon fast so sauer war er. Ich verstand gar nichts mehr.

"Ich verstehe wirklich nicht was das Problem daran sein soll. Nur weil ich mit deiner Freundin essen gehe heißt das ja nicht, dass ich Kontakt zu dir habe. Violet und ich sind Kollegen, da ist es doch gut, wenn wir uns gut verstehen"

"Hör auf dich in mein Leben einzumischen!"

"Was?! Ich gehe doch einfach nur mit Violet essen, jetzt beruhig dich mal" sagte ich und ging einfach an ihm vorbei in Richtung großer Halle. Ich verstand diesen Menschen manchmal wirklich nicht. In manchen Momenten ist er freundlich und verständnisvoll und in anderen ist er wie ausgewechselt und benimmt sich wie der alte, verbissene Zaubertränke Lehrer. Ich ließ mich aber ganz sicher nicht von seiner Standpauke abhalten, mit Violet essen zu gehen. Was hätte ich ihr auch sagen sollen?

Auch am Mittag wurde ich noch einmal von Severus abgefangen, der mich in sein Büro zerrte.

"Was ist dein Problem Severus?" fragte ich ihn sauer und genervt nachdem er die Büro Tür mit einem lauten Knall geschlossen hatte.

"Sie kommen einfach so nach Hogwarts und drängen sich damit in mein Leben"

"Ah du bist wieder beim 'Sie', na Wunderbar. Du merkst wie lächerlich das ist oder?"

"Der einzige der hier lächerlich ist sind Sie"

"Gut, dann halt wieder das 'Sie'. Wieso denken SIE denn das ich lächerlich sei?"

"Weil Sie denken, dass es funktionieren könnte, dass wir am selben Arbeitsplatz arbeiten"

"Was soll denn das Problem sein? Wir gehen uns aus dem Weg uns so hat keiner ein Problem"

"Und Sie denken, dass es 'aus dem Weg gehen' ist, wenn sie sich mit meiner Freundin treffen?"

"Ich habe ja nichts mit Ihnen zu tun, wenn ich mich mit ihrer Freundin treffe. Also wirklich denken Sie nicht Sie übertreiben ein wenig?"

"ICH übertreibe? SIE werden Hogwarts verlassen und diesen Job kündigen und damit ein für alle mal aus meinem Leben verschwinden"

"Das werde ich nicht tun! Wenn sie wollen, dass ich aus ihrem Leben verschwinde, dann verlassen Sie doch Hogwarts"

"Ich arbeite hier seit vielen Jahren, Sie seit ein paar Wochen, da wäre es doch eindeutig angebrachter, wenn Sie diese Zauberschule verlassen. Wenn Sie das nicht tun sollten, werde ich zu anderen Maßnahmen greifen müssen"

"Und die wären?"

"Das wollen Sie nicht wissen, Miss Miller"

"Ich weiß, dass Sie nichts tun würden das mich verletzen würde, also werde ich wohl auf ihre 'Maßnahmen' warten müssen" sagte ich während ich die Tür öffnete und mit einem gestellten Lächeln sein Büro verließ.