Crêpes, Hitze und ein Unwetter

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„Okay. Das Gericht sieht schwerer aus, als es ist, wenn man die richtigen Geräte hat!" Draco stand der Schweiß auf der Stirn. In der Küche vom The Deer war es stickig und warm. Fenster gab es auch nur ein paar und die konnten wegen einem Wespennest nicht geöffnet werden.

„Sieht trotzdem kompliziert aus!" murmelte Draco und begutachtete die Dinge, die vor ihm auf dem Küchentresen standen. Ein Teig für Crêpes, Butter und Hackfleisch. Bei Toby sah es ganz einfach aus, wenn er die Crêpes perfekt rund drehte, dann mit dem Hackfleisch befüllte und kunstvoll zusammenfaltete.

„Du kriegst das hin. Es ist niemand da, der dir Fehler übelnimmt. Und deine Chancen bei Harry verringert es auch nicht, wenn du nicht kochen kannst. Er ist gerade nicht da und wird daher davon nichts mitbekommen!" Draco stöhnte auf.

„Fängst du jetzt auch noch damit an?" Toby grinste.

„Das Helenchen hat schon irgendwie recht. Ihr passt schon ganz gut zusammen. Aber keine Sorge, ich werde euch nicht in eine dunkle Kammer einsperren" er zwinkerte Draco zu und lächelte.

„Wie viele Spitznamen habt ihr eigentlich noch für Helene? Sie scheinen euch echt nicht auszugehen..." murmelte Draco und versuchte verzweifelt, die Drehung so hinzubekommen wie Toby es getan hatte.

„Och, einige. Die meisten sind einfach Ableitungen aus dem Namen Helene. Zum Beispiel Lenchen, Leni oder einfach Helenchen. Manche sind aber auch durch lustige Zufällt entstanden!" Draco seufzte frustriert und ließ sich auf einen Stuhl sinken.

„Ich krieg das einfach nicht hin!" Toby musterte seinen Crêpe und seufzte ebenfalls.

„Man kann sie übrigens auch einfach nur mit Schokocreme oder Marmelade bestreichen und dann zusammenrollen!" Draco lachte und Toby stieg in sein Lachen ein.

„Gibs zu, ich bin ein hoffnungsloser Fall!" Toby wiegte, immer noch lachend, den Kopf.

„Naja... Ich sag mal so, ich würde dir nicht empfehlen, Koch zu werden. Aber zum Überleben reicht es. Und das ist das, was der Chef mir aufgetragen hat!" Draco lächelte und schloss die Augen. Er war müde. Die Hitze stieg ihm langsam zu Kopf und er hätte heute vielleicht keine lange Hose anziehen sollen. Für einen Augusttag war es erstaunlich warm.
Er öffnete die Augen wieder, als er das Geräusch der Tiefkühltruhe hörte.

„Was machst du da?" fragte er und Toby hielt ihm zwei Packungen Eis hin.

„Hier. Schoko und Vanille. Haben wir immer da, falls Leni mal wieder einen Liebeskummeranfall wegen ihrem Kevin kriegt. Ist schon oft genug vorgekommen, aber Schokoeis bringt ihr immer wieder die gute Laune zurück!" Er kramte in einer Schublade und holte einen Eisportionierer hervor.

„Auf Crêpes schmeckt Eis aber auch gut!" Gekonnt verteilte er das Eis auf den übrig geblieben Crêpes und reichte Draco dann einen Teller mit drei Rollen.

„Einen mit Vanille, einen mit Schoko, und einen mit einem Mix aus beidem!" Dazu reichte er ihm noch Messer und Gabel und nickte zum Restaurantbereich.

„Wollen wir uns dort hinsetzten? Da kann man auch ein Fenster aufmachen!" Draco nickte. Die Aussicht auf ein kühles Lüftchen war einfach zu verlockend.

Der Restaurantbereich war leer. Niemand außer ihnen war da. Kein Wunder, bei diesen Temperaturen waren die Leute entweder in ihrer Wohnung, im Schwimmbad oder irgendwo, wo es kühl war, aber ganz sicher nicht in einem Restaurant. Außerdem war Mittagszeit, sodass auch Silvers Bücherbude geschlossen hatte. Helene hatte sich aufgemacht, um einen Bekannten zu besuchen. Wenn Draco sich richtig erinnerte war es der Cousin einer Freundin aus dem Grundschulalter. Zweiten Grades, wenn er sich richtig erinnerte.

The DeerWhere stories live. Discover now