Die Ruhe vor dem Sturm

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Draco lief zur Haustür und öffnete sie. Davor stand...

„Hannah!" rief Draco und ließ sie hinein. Ihr kleines Gesicht war total verweint. Erst jetzt bemerkte Draco Harry, der unten auf der Straße stand. Draco lächelte ihn dankbar an und winkte auch ihn hinein. Während Harry noch die Tür hinter sich schloss saß Hannah bereits auf einem Sessel und nahm dankbar die Tasse heiße Schokolade an, die Draco ihr reichte.

„Kannst du eben zu Silke gehen und sagen, dass wir Hannah gefunden haben?" murmelte Draco Harry zu. „Sie wohnt gleich nebenan!" Harry nickte und verschwand. Draco setzte sich Hannah gegenüber.

„Warum bist du den weggelaufen? Wir hatten alle furchtbar viel Angst um dich!" Hannah schüttelte den Kopf.

„Nein!" schluchzte sie und stellte mit zitternden Händen die Tasse Kakao ab.

„Und ob. Deine Mutter hat ganz heftig geweint und Harry ist durch die ganze Stadt gerannt um dich zu finden. Ich wollte auch gerade los, da hast du geklingelt" Hannah sah ihn mit großen Augen an.

„Echt?" Draco nickte.

„Du bist uns wichtig. Wenn wir denken, dass dir etwas passiert ist, wollen wir dir helfen. Und wenn wir nicht wissen wo du bist, können wir dir nicht helfen. Warum bist du denn weggelaufen?" wiederholte Draco seine Frage. Hannah schluchzte erneut auf.

„Ich kam nach Hause und wollte zu Maja um ihr zu sagen, dass ich sie gerne mag. Aber Mama muss mich halt begleiten, alleine darf ich maximal bis zum Buchladen. Doch Mama und Papa haben sich ganz doll gestritten. Mama ist überhaupt ganz komisch geworden. Jedenfalls hat Papa dann irgendwann gesagt, dass er verschwindet und erst einmal nicht wiederkommt. Mama hat dann geschrien, dass er doch bleiben soll, wo der Pfeffer wächst. Und noch ganz viele andere böse Wörter, die ich nicht verstanden habe. Doch Mama und Papa so wütend zu sehen hat mich traurig gemacht und als Papa dann weggefahren ist, da wollte ich auch weg. Ich mag keinen Streit und mit Liebe muss man vorsichtig sein, denn nur so kann all das Böse in der Welt besiegen!" Draco ging ein Licht auf, woher Hannah all ihre klugen Sprüche hatte.

„Aber deine Eltern lieben sich doch immer noch. Erwachsene streiten sich manchmal, dass ist normal. Denn jeder Mensch ist unterschiedlich. Das beste Beispiel sind Harry und ich. Er kann gut kochen und backen, ich nicht. Er ist der Zentaur und ich bin der Riese. Irgendwie sind wir anders, aber trotzdem gleich" Hannah sah ihn staunend an.

„Du kennst die Geschichte?" Draco nickte.

„Ich habe dich und Miss Silvers heute gehört. Ich war auch im Laden, nur hinten. Es war eine schöne Geschichte!" Hannah nickte.

„Aber liebst du Harry denn?" Draco sah sie sprachlos an.

„Ich... Wie kommst du denn darauf?" Hannah sah ihn an, als verstünde sie nicht, was man daran nicht verstehen kann.

„Du hast dich und Harry mit Mama und Papa verglichen. Und Mama und Papa haben sich lieb. Also?" Draco dachte nach. Liebte er Harry? Sein Herz schrie eindeutig JA! Er schloss für einen Moment und nickte dann.

„Irgendwie... schon. Glaube ich jedenfalls" Er dachte an den Moment im Buchladen zurück, in dem sie sich fast geküsst hätten. „Ich glaube nicht, ich weiß es" Hannah lächelte.

„Weiß Harry es?" Draco schüttelte den Kopf.

„Soll ich es ihm sagen?" fragte Hannah weiter und Draco sah sie panisch an.

„Nein. Das mache ich. Irgendwann, okay?" Hannah nickte zufrieden.

„Aber warte nicht mehr lange!" Draco nickte.

The DeerWhere stories live. Discover now