Ms. Perfekt und Mr. Absolut {Akashi Seijuro x OC FF}

○43○

POV Seijuro
Dass er nervös war, konnte er nicht abstreiten. Er hätte es wahrscheinlich nie zugegeben, oder offen gezeigt, jedoch hatte sich ein unangenehmes Gefühl in seiner Brust breit gemacht. Seit seiner Charakterwandlung war er einem ernsten Gespräch mit seinem Vater aus dem Weg gegangen. Aber das viel ihm jetzt erst so richtig auf. Warum genau, konnte er nicht sagen. War es ihm unangenehm?

Seijuro lag auf seinem Bett und starrte die Uhr an. In guten zwei Stunden würden Hikari, sein Vater und er sich in einem Restaurant treffen, um zu Abend zu essen und er würde sie als seine feste Freundin vorstellen. Sie trafen sich bei keinem Zuhause, um wenigstens ein bisschen neutralen Boden zu haben. Sie kam alleine, ohne ihre Eltern, das hatte sie so gewollt. Später würde es dann ein separates treffen zwischen ihren Eltern und seinem Vater geben. Ob er und Hikari dabei waren, stand noch offen. Dass er deswegen nervös war, konnte eigentlich nicht sein, da er der festen Überzeugung war, dass sie es zusammen schaffen konnten seinen Vater zu überzeugen.

Der Junge drehte sich auf den Bauch und vergrub seinen Kopf zwischen den Kissen. Mit geschlossenen Augen versuchte er seinen Gefühlsstatus zu erfassen.

Seinen Gefühlen für Hikari war er sich sicher.

Als er an sie dachte, schlich sich ein Lächeln auf seine Lippen. Was sie wohl gerade machte? Ob sie auch an ihn dachte? Seijuro schreckte hoch. So etwas hatte er sich noch nie gefragt. Er schüttelte den Kopf und setze sich an seinen Schreibtisch. Das Shogi spiel vom letzten Abend stand noch offen. Er hatte mitten drinnen aufgehört, auch wenn es ungewöhnlich für ihn war. Jedoch konnte er sich gestern darauf einfach nicht konzentrieren.

Nach ein paar Spielzügen schob er frustriert das Spiel beiseite und legte seinen Kopf auf den Tisch. Seine Konzentration war absolut weg. Was hatten diese komischen Gefühle doch für eine Auswirkung. Am liebsten hätte er sich ausgeruht, doch das konnte er auch nicht. Irgendetwas musste er machen, bei dem er nicht viel denken musste. Also stand er wieder auf, ging zu seiner Kommode, öffnete den Reißverschluss des Geigenkoffers und holte seine Violine hinaus. Immer wenn er sich nicht konzentrieren konnte und seinen Gedanken freien lauf lassen wollte, spielte er das erstbeste Lied, dass ihm einfiel. So auch in diesem Moment.

Sobald er seine Augen wieder geschlossen hatte, dachte er wieder an die Brünette. Dann ließ er den Ausflug mit ihr revue passieren. Ohne es zu merken, wechselte er das Lied zu einem tiefgründig emotionalem. In seinen Augenwinkeln bildeten sich leichte Tränen, als er an den Moment denken musste, in welchem er ihr die Kette überreicht hatte. Just in diesem Moment verschwand der Druck in seiner Brust und ein wohliges warmes Gefühl machte sich in ihm breit. Er empfand mehreres gleichzeitig. Euphorie, Glück, Freude, Zuversicht und dieses unbeschreibliche Gefühl, das er immer hatte wenn er an sie dachte.

Wie lange er gespielt hatte wurde ihm erst bewusst, als er den Wecker hörte, den er sich auf seinem Handy gestellt hatte, um sich frisch und für das kommende Essen fertig zu machen. Da seine Freundin in einem dunkelblauen Cocktail Kleid kommen würde, hatte er sein Outfit farblich angepasst. Der Auftritt war schon wichtig und würde bei seinem Vater Eindruck hinterlassen.

Er hatte sich gerade dazu entschieden doch keine Krawatte anzuziehen, sondern einfach die obersten zwei Knöpfe seines Hemdes offen zu lassen, als es an seiner Tür klopfte und ein Angestellte verkündete, dass es an der Zeit war loszufahren. Seijuro sah noch einmal in den Spiegel und vergewisserte sich, dass alles an Ort und Stelle saß, bevor er der Angestellten vor das Haus folgte um in einen der Wagen einzusteigen.

Die Fahrt verlief ruhig. Seinen Vater hatte der Fahrer von dem Hauptsitz des Unternehmens abgeholt, weshalb er neben Seijuro noch telefonierte und noch irgendwelche Sachen klärte. Sonst sagte keiner von beiden etwas, der Junge war auch viel zu sehr damit beschäftigt auf seinem Handy durch seine Bestellungen zu scrollen.