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POV Seijuro
Frisch geduscht saß er in der Umkleide und wartete. Die Nachbesprechung des Spiels würde in Kürze beginnen, jedoch warteten alle auf Hikari, welche noch den Gang runter und um die nächste Ecke in der Umkleide war. Er war hin und her gerissen, ob er vor der Tür auf sie warten, und somit den anderen Teammitgliedern vielleicht etwas falsches signalisierte, oder ob er einfach hier in der Umkleide bleiben sollte. Nach kurzer Grübelei sah er Reo aus der Dusche treten, welcher sich die Haare gerade trocken rubbelte.

Entschlossen und mit einem nichts aussagenden Gesichtsausdruck ging er auf den größeren zu. „Reo, würdest du nach Hikari sehen?" Der ältere sah ihn erst fragend an, nickte dann allerdings und stand auf. Als er gerade die Tür öffnen wollte, klopfte es. „Akashi! Komm raus!" War das nicht Aomine Daiki? Seijuro sah zum Trainer, welcher nur nickte und trat heraus. Als er die Tür gerade öffnete stand doch tatsächlich Aomine Daiki vor ihm. Und das ziemlich nahe.

„Was ist?" In seiner Stimme lag etwas gefährliches, was er nicht zurückhalten konnte. Eigentlich war das der wohl unpassendste Moment überhaupt. Daiki sagte nichts. Er sah nur von oben auf ihn herab. Kurz schloss der Blauhaarige die Augen und trat währenddessen zur Seite. Seijuro stockte der Atem.

Knappe dreißig Meter von ihm entfernt saß Hikari auf einer Bank, während Momoi Satsuki auf dem Boden vor ihr hockte, ihr eine Wasserflasche an den Nacken hielt und leise redete.

Seijuro wurde schlecht. Er war wieder nicht da gewesen. Er hatte wieder nichts für sie getan und er hatte sie wieder alleine gelassen. Von außen wirkte er gefasst, aber innen... sein anderes Ich machte sich selbst erst fertig, und eine Sekunde später spürte auch der jetzige Seijuro, dass Sorgen in ihm aufkamen.

Erst langsam, dann immer schneller und schneller ging er auf seine Hikari zu, welche gerade dabei war, sich zu beruhigen und ihren Atem unter Kontrolle zu bringen. Was um Himmels Willen ist geschehen? Der Junge blieb vor dem rosahaarigen Mädchen stehen. Das Daiki hinter ihm stand, bemerkte er überhaupt nicht.

Seijuro sah erst besorgt auf Hikari, dann fragend auf die Datensammlerin. Keines der Mädchen sah ihn an. „Sie hat uns nicht viel erzählt. Wir haben sie in diesem Zustand dahinten gefunden." Satsuki zeigte in die Richtung, in welche die Umkleide von Hikari lag. Ihre Stimme war komplett ernst. Das kam selten vor, dass das pinkhaarige Mädchen so ruhig war.

So wie es aussah konnte er erst später richtig mit seinem Mädchen reden. Erstmal musste er jetzt überlegen, was er mit ihr machte. Zu den Teamkameraden, oder Sam anrufen? Der Junge deutete seiner ehemaligen Schulkameradin, dass sie ihm die Flasche geben und platz machen sollte, indem er sich hinhockte und seine Hand an die Flasche legte.

Erst jetzt konnte er Hikaris Gesicht von nahem sehen. Sie hatte die Augen geschlossen, war im ganzen Gesicht vor Erschöpfung rot und konzentrierte sich aufs Atmen. Man merkte zwar, dass es ihr nicht gut ging, aber konnte dies nur auf das physische beziehen. Ihre Aura strahlte etwas nichts sagendes aus. Selbst für ihn.

„Kannst du aufstehen", fragte er flüsternd. Hikari zuckte mit den Schultern. „Wenn mir jemand hilft vielleicht", antwortete sie genauso flüsternd. „Und die Nachbesprechung? Bekommst du die noch hin? Dann informiere ich Sam, damit er dich abholt." Das Mädchen hob die Hand und nahm ihm die Wasserflasche ab, nur um sie kurz darauf aufzudrehen und in einem Zug komplett zu leeren. Die Röte verschwand. Sie atmete einmal tief durch und öffnete endlich ihre wunderschönen saphierblauen Augen.

Anstatt, dass sie Angst, Trauer oder Verzweiflung ausstrahlten, was seine schlimmste Befürchtung war, strahlten ihre Iriden eine Mischung aus Kälte, Wut und Konzentration aus. Was auch geschehen war, es hatte sie weder gebrochen, noch in ihren alten Zustand zurück versetzt. Erst jetzt merkte er, dass er die ganze Zeit in ihre Augen gestarrt hatte, nickte einmal und stand dann auf um ihr die Hand zu reichen. Sie ergriff diese und ließ sich von ihm hochziehen, nur damit er sie dann wieder stützen konnte, indem er beide Arme um sie schlang, da sie leicht taumelte. Allerdings hatte sie sich recht schnell wieder gefangen und löste sich aus seinem Griff. Der Junge schnappte sich die Tasche des Mädchens, hing sich diese um und legte sich ihre Jacke über die Schulter.

Ms. Perfekt und Mr. Absolut {Akashi Seijuro x OC FF}Donde viven las historias. Descúbrelo ahora