Kapitel 103

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Sie waren in Sicherheit.

Remus war derjenige, der vor der Tür auf sie wartete. Er sah genauso erschöpft aus, wie Violet und Jordan. Das hielt ihn aber nicht davon ab, seine Sicherheitsfrage zu stellen. „Mit wem habe ich dich einmal draußen erwischt, als ich noch in Hogwarts gearbeitet habe?"

„Oliver Wood. Wir waren draußen und sind auf den Besen über die Ländereien geflogen", antwortete Violet müde.

Remus ließ seinen Zauberstab sinken. Violet erkannte den müden Blick in seinen Augen. Er wirkte so erschöpft, dass sie Angst hatte, er würde bald umfallen. „Kommt rein, ihr seid die letzten."

„Alles in Ordnung?", fragte Jordan, der noch den Besen in der Hand hatte und sah, dass etwas mit Remus nicht stimmte.

„Mad-Eye ist tot. Voldemort hat ihn wahrscheinlich gleich als erstes aufgesucht, weil er gedacht hat, dass Harry mit dem stärksten vom Orden reist. Mundungus hat Angst bekommen und ist disappariert. Laut Bill hat Voldemort keine Sekunde gezögert und ihn umgebracht", erzählte Remus.

Violet wusste nicht, wie sie darauf reagieren sollte. Mad-Eye Moody war wirklich der Letzte gewesen, der nach Dumbledores Tod die Gruppe noch halbwegs zusammengehalten hatte und nun war er auch tot. Es schien fast so, als ob Voldemort sich Stück für Stück die mächtigsten Gegner aus dem Orden suchen und sie nacheinander umbringen würde, damit ihre Verteidigung immer schwächer wurde.

Violet konnte nicht anders, als sich zu fragen, wer wohl der nächste war und wo sie wohl auf seiner Liste stand. Schließlich war sie bei den Todessern mittlerweile bekannt und es wäre nicht so unwahrscheinlich wenn einige Todesser sie tot sehen wollte. „Ich kann es kaum glauben. Mad-Eye war doch immer so widerstandsfähig", sagte sie und sah auf zu Remus, der sie mitleidig ansah. „Was?"

Auf einmal war sie hellwach, denn da war noch was anderes außer Mad-Eyes Tod war, dass er ihnen noch nicht gesagt hatte. „Was ist los, Remus?", fragte sie und hatte eine leichte Vorahnung, was geschehen sein konnte - Sie betete, dass es nicht eingetroffen war.

„Ich-" Remus kam nicht weiter, denn Violet verspürte den Drang, in den Fuchsbau zu stürmen. Mit letzter Kraft joggte sie auf die Tür zu und wurde von Sophia empfangen.

„Soph!" Sie fiel ihrer Freundin schlagartig in die Arme.

„Violet! Du bist noch am Leben!" Sophia drückte Violet fest an sich, als ob sie Angst gehabt hätte, dass sie wie Mad-Eye ebenfalls gestorben war.

„Hast du je daran gezweifelt?" Violet schenkte ihr ein Lächeln, was erstarb, als sie Sophias ernsteren Gesichtsausdruck erkannte. „Was ist passiert?"

„Es ist George... Er ist-" Sophia stockte und griff nach Violets Arm. „Komm mit."

Violets Herz fing unwillkürlich an zu klopfen. Etwas war mit George, aber sie wusste nicht, was. Die Sorge, dass er es vielleicht gar nicht geschafft hatte, versträrkte sich und ihr Herz zog sich in ihrer Brust zusammen. Sie durfte nicht auch noch George verlieren. Sie konnte ihn nicht auch noch verlieren.

„Sie sind angekommen. Violet und Jordan sind da", sagte Sophia, als sie das Wohnzimmer betraten. Elf Köpfe, die sich um das Sofa versammelt hatten drehten sich zu ihnen um.

„Oh! Merlin sei Dank!" Mrs Weasley kam auf die Mädchen zu und schloss Violet in ihre Arme. Die Umarmung hielt aber nicht lange an, denn Violet wollte wissen, was mit George los war. Sie löste sich von seiner Mutter und trat an das Sofa.

Die anderen traten ihr aus dem Weg und gaben ihr die Sicht auf das Sofa frei. „Oh George!"

Violet kniete sich neben ihren Freund, der blutend auf dem Sofa lag und seinen Kopf zu ihr drehte. Ein Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. „Violet."

The Story behind these Books [G.W.]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt