Kapitel 14

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"Ach komm schon, so schwer ist das doch nicht", protestierte Violet lachend, während sich ihr bester Freund Cedric nur mit Mühe an der Absperrung der Eislaufbahn festhalten konnte und versuchte nicht auf seinen Schlittschuhen auszurutschen. "Du hast leicht Reden, Matthews! Ich mache das zum ersten Mal!"

"Ich dachte, ihr habt einen Teich in der Nähe eures Hauses." Elegant wie eine Fee fuhr Violet auf ihn zu und nahm seine Hände in ihre, um ihn zu stützen.

"Aber ich bin noch nie auf die Idee gekommen, mir Schuhe anzuziehen, um auf dem gefrohrenen Wasser zu laufen." Verzweifelt versuchte Cedric, sein Gewicht zu verteilen, was nicht ganz so gut funktionierte, da er sehr unsicher stand und etwas zitterte. Dabei rutsche er aus, flog rücklings auf das Eis und zog seine beste Freundin mit ihm zu Boden. "Aua", jammerte er, als Violet auf ihm landete und versuchte ein Lachen zu unterdrücken. "Sei nicjt so schadenfroh!"

"Ich bin nicht schadenfroh", entgegnete sie und richtete sich auf, bevor sie Cedric ihre Hand reichte und ihm ebenfalls aufhalf. Wieder nahm sie seine Hände in ihre und stützte ihn - Es erinnerte sie ein wenig an die Zeit, als sie die ersten Male mit ihrer Tante Margret auf die Eislaufbahn gegangen war und sie selbst nicht so gut gewesen ist. Damals musste ihr Margret auch sehr viel mit ihrem Gleichgewicht helfen.

"Keine Sorge, ich hab dich. Am besten wir fahren die ersten Runden zu zweit." Nur sehr langsam setzte sich Violet rückwärts in Bewegung und zog Cedric hinter sich her, der mit jeder Runde auf der Bahn sicherer wurde.

Die beiden hatten, bevor sie die Wohnung verlassen hatten, die geklauten Bücher noch durch alte Schul- und Kinderbücher von Violet ersetzt, die sie nicht mehr brauchte (bei den meisten handelte es sich um Bücher von Gilderoy Lockhard, der sie letztes Jahr in Verteidigung gegen die dunklen Künste unterrichtet hatte) und sich dann auf zur Eisbahn gemacht, die jedes Jahr im Central Park aufgebaut war.

Cedric hatte ihr bis zu dem Zeitpunkt ihrer Ankunft verschwiegen, dass er keinen blassen Schimmer davon hatte, was Schlittschuhfahren überhaupt war.

Erst als Violet die Schuhe ausgeliehen hatte, wurde er nervös, doch Violet hatte ihrem besten Freund versprochen, dass es nicht allzu schwer sein würde und nach zwei Stunden auf der Bahn, war er nur noch ein wenig unsicher auf den Beinen und konnte schon alleine etwas schneller fahren.

"Wie lange machst du das schon, wenn du so gut bist?", fragte Cedric nachdem sie ihre Schuhe wieder abgeben mussten und die Eisbahn verließen.

"Seitdem ich fünf bin hat mich meine Tante jedes Jahr mit hierher genommen." Violet deutete auf eine Holzhütte in der Nähe der Bahn und fragte: "Wollen wir vielleicht eine heiße Schokolade trinken?"

"Nichts lieber als das. Ich bin komplett  durchgefrohren." Sie gingen schnellen Schrittes auf die Hütte zu und traten ein. Es war eine dieser Holzhütten, die extra für die Weihnachtsmärkte der Muggle aufgebaut wurden. Hunderte waren davon im Park platziert und je nach Stand bekam man verschiedene Spezialitäten. Kakao, Punsch, Crepe, Waffeln und vieles mehr. Manche Stände verkauften auch weihnachtliche Dekoartikel, die sich Cedric beim Vorbeigehen begeistert anschaute.

Sie traten ein und es wurde ihnen schon um einiges wärmer - Violet bemerkte erst jetzt, wie kalt ihr wirklich gewesen war. "Such du uns schonmal einen Tisch und ich hol uns was zu trinken. Cedric nickte und verschwand zwischen den Mugglen.

Violet ging an die Theke, an der meherer Jugendliche arbeiteten und Gläser mit verschiedenen Flüssigkeiten füllten - einige waren auch alkoholisch. "Zwei Kakao bitte", sagte sie zu einem Mädchen, das vielleicht zwei Jahre älter als sie war und pinkgefärbte Haare hatte und einen auffälligen Nasenring trug. "Aber natürlich", sagte sie freundlich, nahm sich zwei scharlachrote Tassen und füllte sie mit einer hellbraunen Flüssigkeit. Danach fügte sie noch Sahne und Kakaopulver hinzu und gab die Tassen Violet. "Das macht fünf Dollar."

The Story behind these Books [G.W.]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt