Kapitel 59

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Violets erster Morgen war eigentlich wie jedes Jahr... Sie stand auf, zog ihre Schuluniform an, ging in die Große Halle und holte sich bei ihrer Hauslehrerin, Professor Sprout, ihren Stundenplan ab.

"Guten Morgen, Miss Matthews. Hier ist Ihr Stundenplan", begrüßte Sprout sie fröhlich und hielt ihr die Pergamentrolle entgegen.

Violet nahm diese an und schenkte ihrer Hauslehrerin ein lächeln. "Ihnen auch einen Guten Morgen, Professor."

"Ich soll Ihnen übrigens von Professor McGonagall mitteilen, dass Sie sich gleich nach dem Frühstück zu ihrem Büro begeben sollen", fügte die Lehrerin noch hinzu. "Sie und Mister Parker werden von ihr über die Aufgaben der Schulsprecher informiert. Sie werden natürlich für diese Stunde freigestellt."

"Gut zu wissen. Vielen Dank, Professor." Violet setzte sich nicht wie üblich an den Tisch der Hufflepuffs, sondern ging zu den Gryffindors und setzte sich zu Fred und George.

"Guten Morgen", begrüßte sie die beiden, als sie sich neben George auf die Bank fallen ließ.

"Morgen, Sonnenschein", sagte George grinsend und drückte ihr einen Kuss auf die Schläfe. "Gut geschlafen?"

"Wie man's nimmt. Ich muss gleich zu McGonagall. Super wichtige Schulsprecher Sitzung. Mal sehen welche Stunde ich da verpassen werde." Sie zog ihren Stundenplan hervor und rollte ihn auf. "Oh nein."

"Was?", fragte Fred und beugte sich über den Tisch, um ihren Plan zu sehen.

"Da verpasse ich leider die erste Doppelstunde mit Snape in diesem Jahr", sagte sie trocken und legte eine Hand auf ihre Brust. "Darum werde ich jetzt erstmal trauern."

"Ich kann ja mit dir trauern. Wir haben jetzt nämlich mehrere Freistunden", verkündete George zufrieden, der auch einen Blick auf seinen Stundenplan geworfen hatte.

"Das ist aber ein Wunder, wenn man nur drei ZAGs hat", kommentierte Violet.

"Wir setzen unsere Prioritäten eben anders, Fräulein Schulsprecherin", verteidigte sich Fred und sah sie herausfordernd an.

"Ach, werde ich jetzt schon verurteilt, weil ich Schulsprecherin geworden bin?" Fragend zog sie eine Augenbraue hoch und wartete nicht mal auf eine Antwort, bevor sie sich wieder erhob. "Na dann, entschuldigt mich bitte. Ich habe wichtige Erledigungen zu machen. Ihr wisst schon - als Schulsprecherin."

"Viel Spaß", sagte George und lächelte sie an. "Wir sehen uns dann zu Verwandlung."

"Bis dann", sagte Violet und verschwand aus der Großen Halle zu Professor McGonagalls Büro.

Auf dem Weg dorthin begegnete ihr die neue Lehrerin für Verteidigung gegen die Dunklen Künste, Professor Umbridge, in einem neuen pinken Outfit, mit dazu passendem pinken Haarband und einem Blick, der vermittelte, sie bereue alle ihre Lebensentscheidungen.

Fast so wie McGonagall, aber der Unterschied zwischen ihnen war, dass man Professor McGonagall ansah, dass sie ihren Job mit Leidenschaft ausführte, während Umbridge so aussah, als ob sie alles um sich herum verabscheuen würde - Vor allem die Schüler. (Außerdem konnte Violet Professor McGonagall leiden.)

So kam es auch, dass sie Violet mit einem angeekelten Gesichtsausdruck beobachtete. Violet versuchte sie in irgendeiner Weise einzuschätzen, aber es gelang ihr nicht wirklich. Irgendwie hatte sie ein schlechtes Gefühl mit dieser Frau und wollte abwarten, ob sich dies bestätigte.

Jedenfalls tat sie so, als ob sie in ihren Stundenplan vertieft wäre, als sie an der Lehrerin vorbeilief und ignorierte sie gekonnt.

Schnellen Schrittes lief sie zu McGonagalls Büro und wartete vor der Tür auf Aaron, der sich ungefähr zehn Minuten später blicken ließ. "Guten Morgen, Violet", begrüßte er sie lächelnd.

The Story behind these Books [G.W.]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt