14. Kapitel

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"Prinzessin."
"Nein."
Lilia streckt ihre Hand aus, will nach ihm greifen, ihn festhalten. Sie will nicht das er geht.
"Prinzessin." Immer wieder sagt er das. Obwohl sie es nicht will. Doch das ist ihm egal. Er hat sie immer so genannt.
"Lilia?" Das ist neu. Ein leichtes Schütteln fährt durch ihren Körper.
"Hey, Lilia! Aufwachen!"

Sie schreckt auf, atmet heftig. Sie sitzt aufrecht im Bett. Es war nur ein Traum. Aber ihr Herz schlägt noch immer unkontrolliert schnell. Verwundert sieht sie sich um. Direkt in Merans Gesicht. Er hat einen Arm um ihre Schultern gelegt.
"Hä? Was machst du hier?!", fragt sie ihn wütend. Drückt ihn leicht weg. Er muss daraufhin nur lachen.
"Warum ich? Du bist doch in meinem Bett eingeschlafen!", grinst er sie an. Verwirrt sieht sie sich um. Sie ist wirklich noch in seinem Zimmer. Ihr Blick fällt auf den Wecker, der auf dem Nachttischchen neben seinem Bett steht. 6.40 Uhr.
"Was?!", ruft sie aus und springt hastig auf. "Es ist doch Schule!" Merans Lachen hinter sich ignoriert sie. Schnell schlüpft sie in ihre Schuhe und ihre Jacke. Sie kramt ihre Sachen zusammen. Um die Tatsache, das sie bei Meran übernachtet hat, macht sie sich später Gedanken. Oder besser gar nicht, sonst würde sie sich vermutlich hassen.
"Hol mich um 7.30 Uhr ab.", ruft sie Meran noch zu, ohne ihn auch nur anzusehen, und schon hastet sie aus seinem Zimmer. Meran lacht nur über ihr Verhalten.
"Alles klar!"

Geduldig wartet Meran an ihrer Haustür. Wie am Abend zuvor lehnt er an der Wand. Sie lässt ihn nun schon mehr als 5 Minuten warten.
"Sorry, hab' so schnell gemacht wie ich konnte.", keucht Lilia, als sie schwungvoll die Tür aufreißt. Meran begrüßt sie nur mit einem amüsierten Lachen.
"Kein Problem.", grinst er. Lilia geht, noch immer nach Luft schnappend, vorbei, macht sich auf den Weg in die Schule.
"Willst du keine?" Meran hält ihr eine offene Zigarettenschachtel hin. Sie schüttelt nur den Kopf.
"Erstmal.. Muss ich wieder richtig Luft bekommen.", erklärt sie leicht keuchend. Meran nickt lächelnd. Eine Weile laufen sie schweigend weiter, bis Meran die Stille bricht.
"Was hast du heute morgen eigentlich geträumt?", fragt er sie mit einem belustigten Grinsen im Gesicht. Augenblicklich wird sie rot und sieht ihn fragend an.
"W-Warum?", fragt sie stotternd.
"Plötzlich hast du angefangen dich rumzuwälzen und hast mich festgehalten.", lacht er. Am liebsten wäre sie im Boden versunken. Sie denkt an ihren Traum zurück. War ja irgendwie klar, das sie Etwas Derartiges träumt, wenn sie bei einem Jungen schläft. Und dann auch noch gerade bei Meran.
"I-Ich kann mich nicht mehr genau daran erinnern.", lügt sie. Obwohl Meran bemerkt, das es eine Lüge ist, belässt er es dabei. Denkt sich, das er es irgendwann schon rausfindet. Inzwischen haben sie sowieso die Schule erreicht, also können sie sich nicht mehr lange darüber unterhalten.

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