The Lie

Do I wanna know? (Teil 2)

Vielleicht war Schuld, dass ich sie jetzt mit mir trage. 

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Eineinhalb Wochen sind seit der Nacht vergangen. Eineinhalb Wochen ohne Lauren in meinem Leben. Jeder Morgen war schwerer als der zuvor. Es war als würde ich täglich einen inneren Kampf mit Hauptdarstellern führen, die mein Kopf und mein Herz waren.

Lauren und ich haben uns nicht kontaktiert. Nicht mal eine förmliche Nachricht. Sie hat auf mich gewartet und sie respektierte meine Entscheidung. Ich hatte ihr gesagt, dass ich ihr schreibe, wenn alles sicher ist, damit wir dann wieder weiter machen, aber ich hatte es immer noch nicht getan.  Mein Herz zitterte immer noch vor Angst, dass jemand etwas merkt. Und wenn ich sage jemand, dann meine ich Will, Dinah, aber vor allem Selena. 

Selena war am nächsten Tag nach dieser Nacht mit Dinah bei mir und sie erzählte uns genau was im Zimmer von Lauren passiert war. Sie kommentierte jedes Detail. Sie beschrieb ihr Zimmer Zentimeter für Zentimeter. Sie hatte sogar die Schlagsahne gesehen verteilt auf den Bettlaken  und sagte, dass es aussah, als ob da Orgien passiert waren. Ich wollte ihr sagen, dass sie übertreibt,  aber ich hielt mein Mund. Sie war sauer auf Lauren und das sah man an ihren Worten. Sie ließ es nicht aus uns zu sagen, dass Lauren was mit einer hat, die vermutlich aus unserer Branche kommt und sie in Los Angeles wohnt und sie sie wahrscheinlich kennt.  Aber es gibt unendlich viele Frauen mit den Merkmalen und sie nicht wüsste wer es sein könnte. Dinah war bei all dieser Konversation stumm und testete mich, aber ich war angeblich mit Will essen. Ich hätte wirklich einen Oskar für die beste weibliche Rolle verdient. Dinah glaubte, dass sich Camila sich nicht vor ihr verstecken konnte. Und sie hatte Recht. Die "alte Camila" konnte sich vor keinem verstecken. Die Neue aber hatte sich verändert. Sie ist so geworden wie sie. Wie die, die sie veränderte. Wie Lauren. Ich konnte mich mittlerweile verstellen vor Menschen, die mich besser kannte, als jeder andere. Vor meinen besten Freundinnen, vor meinem unschuldigen Verlobten und vor Gott, wenn es sein müsste, der alles von oben sieht ohne mich zu bestrafen. Vielleicht hatte Er meine Strafe für später aufgehoben. Vielleicht hatte Er mir noch Luft gelassen, damit ich meine Fehler erkenne. Vielleicht war Er mir gnädig, aber ich weiß nicht für wie lange. Vielleicht sammelte Er alle meine Sünden und würde mich am Ende richtig hart kritisieren. 

Natürlich hatte Selena aufgehört mit Lauren Kontakt zu haben. Lauren kam nicht mehr zu Taylors Privatpartys oder zu manchen unserer Treffen. Selena schien es wieder gut zu gehen. Als hätte sie die Schnauze voll von Laurens Verhalten und manchmal hatte sie sogar erwähnt, dass sie die Zeit mit ihr verschwendet. Sie fragte sich wie ein Mensch so eine Niedlichkeit und Reife ausstrahlt, aber innerlich tot sei. Dinah schoss mit Sprüchen wie, dass Lauren schon immer so war. Dass ein Mensch mit Form eines Engels ist, aber innerlich leer wäre. Ich musste innerlich kämpfen, um sie nicht zu verteidigen. Weil ich besser als jeder andere wusste, dass die "alte" Lauren dir selbst ihre Seele geben würde. Und ich habe gehofft, dass ein Teil ihres alten Ichs noch immer irgendwo tief in ihr ist, sie es aber versteckt. 

Diese eineinhalb Wochen... ich werde nicht lügen...ja, sie hat mir gefehlt. Vielleicht war sie nicht jeden Tag in meinem Leben, aber mir fehlte ihre Berührung, ihr Atem an meinem Ohr, mir fehlten ihre Küsse. Mir fehlten unsere drei kleinen Unterhaltungen als wir geraucht hatten. Allgemein fehlte sie mir. 

Ich war oft kurz davor ihr zu schreiben, aber ich sagte zu mir selbst, dass es noch nicht der richtige Zeitpunkt ist, denn ich wollte Dinah und Selena beweisen, dass ich innerlich klar bin. Und ich hatte es fast geschafft. Ich sage fast, weil ich nicht aufhörte mich sehr schlecht zu fühlen, dass ich der Grund dafür war wie die Dinge mit Selena und Lauren gelaufen sind. Aber wenn jemand wüsste...wenn jemand meine und Laurens Geschichte von Anfang an sehen würde, vielleicht würde er dann verstehen, dass es über meine Kraft geht ihr zu widerstehen.