Kapitel Sechs

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»Nenn mich Yoongi«

▶︎Min Suga◀︎


Park Jimin. Park fucking Jimin ist schwul. Holy shit. Das ist das letzte, was ich je erwartet habe. Und jetzt sitzt er da, sagt kein weiteres Wort und isst einfach weiter. »Jimin?«, frage ich und versuche ihn mit meinem Blick zu durchbohren. »Bitte sag doch was dazu..«


»Suga, es ist nicht wichtig, auf welches Geschlecht man steht oder mit wem man zusammen ist. Es geht nur darum, dass du dich selber akzeptierst und egal ist, was andere denken«, sagt er nur und trinkt einen Schluck. Danach fährt er sich einmal durch die Haare und zeigt somit kurz seine Stirn. Ich wünschte ich könnte ihm so durch die Haare gehen. Aber was denke ich da, er hat bestimmt jemand anderes im Sinn.


»Das..das tue ich, gar keine Frage.« Ich habe das Gefühl, dass keiner von uns beiden weiß, was er noch dazu sagen soll. Jetzt gerade fallen mir die Worte von Jin wieder ein: ‚Den würde ich behalten'. Ich glaube, nach dem Essen, will ich ihn nie wieder gehen lassen. Er ist mir schon vor ein paar Wochen aufgefallen und ab da wollte ich unbedingt etwas mit ihm produzieren und jetzt ist es soweit. Naja noch nicht ganz aber nah dran.


Wenn ich wirklich wieder glücklich werden will, dann ist Jimin der richtige, der mir dabei helfen kann. Bis jetzt hatte ich nie Glück in der Liebe und möchte das unbedingt ändern. Als ich mir dann seine Werke und Bilder angesehen habe, musste ich ihn einfach kennenlernen und bereue es kein Stück. Nur schade, dass er mir nicht noch früher aufgefallen ist.


Durch das ganze Nachdenken ist mir der Appetit vergangen und lustlos lege ich mein Besteck weg. Verwirrt sieht Jimin mich an. »Keinen Hunger mehr?«


Ich schüttle den Kopf. »Nicht wirklich.« Während mein Gegenüber noch weiter isst, trinke ich mein Glas leer und stütze mein Kinn auf der Hand ab.


»Hab ich vorhin irgendwas falsches gesagt?«


Wie kann ich irgendwas gegen ihn sagen, wenn er mich mit diesem süßen unsicherem Blick ansieht. Wenn das so weitergeht, kann ich ihm echt nicht mehr widerstehen. Wäre mein Glas noch voll und ich hätte es in der Hand gehabt, wäre es mir zu einhundert Prozent aus der Hand gerutscht. »Nein, hast du nicht.«


Ich rufe den Kellner, der uns dann die Rechnung bringt, da Jimin den Anschein macht, dass er auch nichts mehr essen möchte. »Hast du den Abend noch frei?«, fragt er dann aus heiterem Himmel, als ich passend Geld zu der Quittung lege.


Hat er mich das gerade wirklich gefragt? »Äh.. ja, eigentlich schon.« Normalerweise würde ich mich auf die Couch pflanzen und irgendwas im TV gucken, denn ich weiß gar nicht, was ich dann mit Jimin machen soll.


Nachdem das Geld auf dem Tisch liegt, stehen wir von unseren Plätzen auf und holen unsere Jacken ab. Bevor wir jedoch das Restaurant verlassen, kommt Jin noch auf uns zu. »Hat das Essen geschmeckt?«, fragt er eher an Jimin gerichtet, da ich schon fast jedes Gericht kenne.


»Natürlich, es war sehr lecker. Ich werde demnächst öfter herkommen«, antwortet Jimin und lächelt ihn zuckersüß an. Ich könnte umfallen deswegen.


»Das freut mich zu hören. Dann wünsche ich euch beiden noch einen schönen Abend«, grinst er vielversprechend. Ich weiß genau was das bedeutet, aber er braucht sich darum keine Gedanken zu machen, denn es wird nichts passieren.


Wir sind zu mir nach Hause gefahren, denn Jimin meinte er möchte unbedingt sehen, wie ich wohne. Im Eingangsbereich haben wir gerade unsere Schuhe und Jacken ausgezogen und gehen jetzt ins Wohnzimmer. »Möchtest du noch irgendwas trinken?«, frage ich dann, wie es ein vorbildlicher Gastgeber macht.


»Trinken im Sinne von was?«


»Irgendwas.«


»Auch was alkoholisches?«


Ich ziehe die Augenbrauen hoch. »Wenn du was möchtest.«


Ich stehe von meinem Platz auf und gehe zum Schrank, der unter dem Fernseher steht und öffne die Türen. Dort stehen verschiedene Alkoholische Getränke, bei dem für jeden was dabei ist. »Such dir was aus.«


»Whiskey?« Es ist mehr eine Frage als eine Antwort, dennoch nehme ich das Getränk wortlos heraus. Dazu noch die passenden Gläser, die ich extra mit in den Schrank gestellt habe, damit ich nicht in die Küche laufen muss. »Aber nur, wenn es dir nichts ausmacht.«


Ich lache kurz. »Jetzt hab ich es schon in der Hand.« Dann setze ich mich wieder und fülle beide Gläser. Dazu schalte ich noch den TV an und lasse irgendein Musiksender laufen, damit wir uns in ruhe unterhalten können, es aber dennoch nicht zu leise im Raum ist. Bevor jemand von uns irgendwas sagen könnte, klingelt mein Handy kurz auf.


Und schon sind Jimin und ich in den neuesten Nachrichten.

Tony Montana // YoonminWhere stories live. Discover now