Verbrannte Asche

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Am nächsten Morgen gibt es noch keine Besserung, obwohl Enrico darauf schwören könnte dass Ghost laut Alucards Aussage nicht lange auf sich warten lassen dürfte was das Bewusstsein angeht. Aber was solls, es ist überhaupt ein Wunder dass sie noch lebt. Tatsächlich ist jeder nach der gestrigen Besprechung noch einmal duschen gegangen um den Rauch, Schweiß oder die generelle Situation loszuwerden und die lang geplante Aktion noch einmal durchzuspielen. Was hätte man besser machen können, was war gut und auf was hätte man verzichten können? Fragen die man sich am besten unter einer warmen Dusche stellt, denn irgendwie scheint genau dann das Hirn am besten zu funktionieren. „Doktor Martens hat eine Schwester gerufen die bald kommen dürfte, sie wird sich um Ghost kümmern und sie waschen, vielleicht wird sie dadurch wach." Pater Anderson, Maxwell und die Lady sitzen gemeinsam am Frühstückstisch und sind sogar friedlich was den Umgang anbelangt. „Meint Ihr wirklich dass sie so schnell aufwachen wird, Lady Integra? Ich meine... ihr Körper wird Ruhe brauchen nachdem sie fast einen Monat lang dort unten eingesperrt war nachdem wir das letzte Mal von ihr gehört haben! Und nach ihrem Aussehen zu urteilen wird sie ziemlich lange brauchen bis sie körperlich wieder fit ist.", gibt Alexander zu bedenken und hebt sein Wurstbrot um davon abzubeißen. Die Lady zuckt nur mit ihren Schultern, trinkt noch einen Schluck Tee und stellt die Tasse wieder nach unten. „Ich weiß es nicht, man kann nur seine Hoffnungen haben. Je schneller sie wach wird desto schneller kommen wir an mögliche Informationen die sie hat." Enrico nickt leicht und muss ihr dahingehend zustimmen. Auch wenn sie von Alucard vor dem Tod bewahrt wurde, sie wird genug Informationen haben um ihnen bei der Sache zu helfen und wenn es nur ein einziger Mensch ist! Mir ihren Namen hat sie ihnen auch geholfen auf die Basis zu stoßen und sie konnten sich auch genug Informationen über das Sicherheitssystem holen um einen direkten Angriff zu planen der auch erfolgreich ablief. Noch erfolgreicher als geplant wenn man bedenkt dass man die vermisste Ghost gefunden hatte von der sie anfangs noch keine Ahnung hatten. „Aber ich möchte an Eure Worte von gestern erinnern, werte Lady." Maxwell dreht leicht den Kopf zu ihr und wartet einen Augenblick bis er fortfährt. „Wir sollten sie nicht gleich überrumpeln wenn sie wach ist, sie hat einiges hinter sich." Integra verkneift sich einen dummen Kommentar dass es ihr ja bewusst sei und ob er wisse wie unsensibel er selbst sein kann. Stattdessen verdreht sie nur ihr Augen und winkt ab. „Ist klar, aber jetzt müssen wir erst einmal abwarten wann sie überhaupt aufwacht." Sie sieht auf das Essen und seufzt. „Immerhin frühstücken wir gerade um die Mittagszeit, ich möchte das auch noch einmal verdeutlichen." Anderson zieht eine Augenbraue hoch und schnaubt leicht, schmunzelt sogar ein wenig. „Das erste Mal dass ich länger als bis acht Uhr schlafe, das ist ein neuer Rekord." Maxwell hingegen sieht ein wenig entgeistert zu ihm, zieht beide Augenbrauen schon fast vorwurfsvoll hoch. „Ihr müsst aber auch bedenken dass Ihr normalerweise nicht so spät ins Bett geht, das ist auch noch so ein Punkt wieso Ihr um fünf wach seid." Der Pater hingegen zuckt mit den Schultern, er steht so früh auf um zu beten, den ersten Gottesdienst vorzubereiten wenn er im Vatikan ist oder den Schwestern zu helfen wenn er sich im Waisenhaus aufhält. Es gibt immer einen Grund wieso man sich so früh aus den Federn zwingt, das weiß der Erzbischof aber eigentlich selbst am besten. Auch er ist in der Früh meist mit dabei wenn es um den ersten Gottesdienst geht oder ist schon früh in seinem Büro um Telefonanrufe zu tätigen und alles zu regeln. Hin und wieder hat ihn der Pater schon einmal dabei erwischt wie er in seinem eigenen Büro eingeschlafen ist, der Kopf auf seinen Armen ruhend und mit dem Oberkörper liegt er auf dem Tisch. Mehr als einmal hat Alexander ihm eine Decke drübergelegt um es ihm einigermaßen gemütlich zu machen, denn ins Bett tragen wird er ihn nicht mehr. Das hat er früher gemacht, jetzt ist er alt genug um eigentlich zu wissen wie man mit seinem Level an Müdigkeit und Erschöpfung umzugehen hat ohne dass man einfach mitten in der Arbeit einschläft. Kann man es ihm verdenken wenn er teils die Nächte durchmacht um Informationen zu bekommen? Nein. Ist es trotzdem ein schlechtes Zeichen dafür dass man sich selbst immer wieder komplett überfordert? Ja und genau deswegen sollte der Erzbischof eigentlich einmal auf seinen Körper hören! Aber es gibt nur wenige auf die er hört und seine körperliche und geistige Gesundheit sind leider nicht darunter. Vielleicht sollte er seine Prioritäten anders setzen.

Kreuzzug des ÜbernatürlichenWhere stories live. Discover now