Mit Sinn und Verstand

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Wie bitte? Quinn hört nicht richtig, oder? Seras steht ein wenig entfernt von ihr und sieht die Lady ebenfalls perplex an, wieso sollen die beiden jetzt einen gemeinsamen Auftrag machen? Sie weiß doch dass Quinn sie hasst! Zwei Tage sind vergangen in denen es nur die Runde gemacht hat dass Faryon sich des Verlusts Flo's bewusst geworden ist. Sie haben die Leiche noch in das brennende Inferno des Dorfes gebracht um die gröbsten Spuren zu verwischen und es scheint zu funktionieren. „Was, muss ich den Auftrag noch einmal wiederholen? Alucard holt andere Informationen und ich will dass du, Seras, Quinn ein wenig in unsere normal ablaufenden Aufträge einweihst!" Die weißhaarige zieht ihre Augenbrauen hoch, meint die gerade ernsthaft dass sie nichts anderes als töten kann? Das ist einfach nur das Herausholen von Informationen und das wars! Ein wenig angegriffen fühlt sich Quinn nun schon, vor allem aufgrund des Faktes dass die Lady sie ausgerechnet mit IHR zusammen in ein Team steckt. „Verstanden, Lady Integra..." Seras selbst würde das nichts ausmachen, wenn sie nicht wüsste wie sehr Quinn sie eigentlich verabscheut. „Ihr wisst wo ihr hinmüsst, ab mit euch." Seras neigt ihren Kopf. „Sehr wohl, Lady Integra!" Quinn zieht nur eine Augenbraue hoch und nickt kurz, das war alles was ihr als Respekt im Moment für die Frau übrigbleibt. Beide treten aus dem Büro und Seras sieht mit eingezogenem Kopf zu Quinn die mit ihrem Genick knackt und seufzt. „Mein Schatten ist an dem abgesprochenen Ort, wir werden sehen was an dem Weg von Hellsing so besonders sein soll dass ich es nicht allein hinbekomme." Mit diesen Worten zerfließt Quinn neben ihr einfach zu Nebel und Seras lässt die Schultern hängen. Na toll, sie hat ausgerechnet eine Mission mit ihr erwischt, aber die Lady hat das wirklich mit reiner Absicht gemacht und zum ersten Mal ist selbst Seras der Meinung dass die Lady eine falsche Wahl getroffen hat. Aber kann sie etwas dagegen sagen? Sicherlich nicht. Somit verschwindet Seras in ihrem eigenen Schatten und taucht an jenem Ort wieder auf der besprochen wurde. Ihre Augen wandern über die abgelegene Seitengasse und suchen Quinn, wo ist sie nur? Sie spürt etwas über sich und legt den Kopf in den Nacken. Quinn sitzt an einem offenen Fenster und ist in der Dunkelheit kaum zu sehen, besonders wird sie niemand von oben erwarten. Hier soll der Kerl seine Geschäfte machen, also werden sie ihm hier auch auflauern und Seras steigt in die Luft um ebenfalls vom Boden weg zu sein. Natürlich mit genügend Abstand zu Quinn die sie aus dem Augenwinkel betrachtet, immerhin hat sie ihre Brille abgenommen. Die Lichter der Stadt sind hier nicht so grell und blendend wie vorn auf den Straßen. Sie hören die Autos, die Partys, die Musik der Clubs, die Leute die an der Gasse vorbeigehen und die Gespräche die sie teilweise führen. Minuten werden zu Stunden, wann taucht der Kerl endlich auf? Quinn steht kurz davor sich noch etwas zu futtern zu holen weil sie langsam aber sicher wieder Hunger bekommt. Sich auf die Nacht umzustellen war einfacher als gedacht, nachdem dass mit dem Tagesrhythmus beschissene Tage gedauert hatte. Aber das hier ist wieder ihr alter Rhythmus, ihre eigentliche Zeit und auch ihre vorherbestimmte wenn man die Physiologie ihres Körpers betrachtet. Seras sieht kurz auf ihr Handy, kurz nach zwei... wann kreuzt der Kerl bitte endlich auf? Sie wollen nur die Informationen die ihnen von der Lady aufgetragen wurden und dann sind sie schon wieder weg. Wenn sie sich wenigstens mit ihrem Meister unterhalten könnte! Aber sie spürt dass er sich gerade konzentrieren muss und dann wird sie sicherlich nicht stören. Gott bewahre dass man ihn bei so etwas aus dem Konzept bringt, er kann wirklich sauer werden. Aber sie traut sich nicht auch nur ein Wort zu Quinn zu sagen die stumm und vor allem geduldig zu warten scheint und sich kaum bewegt hat. Komplimente werden sicherlich nichts bringen, die Wahrheit auch nicht und wenn sie auch nur anfangen würden mit ihr einen Smalltalk zu halten- das wäre wahrscheinlich das komplette Ende für sie. Natürlich hat sich Quinn nicht bewegt, sie ist gerade am Tagträumen wie sie Theresa umbringt und das auf die verschiedensten Arten und Weisen. Hin und wieder vergisst sie deswegen sogar zu blinzeln und sie merkt das erst wenn die Augen wirklich anfangen zu brennen. Sie bewegt sich auch nur um sich gemütlicher hinzusetzen, so ein Fenstersims ist nicht der gemütlichste Ort um sich stundenlang den Arsch breit zu sitzen. Sie kann nicht einmal das Handy rausholen weil das Licht höchstwahrscheinlich die Aufmerksamkeit auf sich ziehen würde, WENN er denn endlich einmal auftauchen würde! Also irgendwann hat auch ihre Geduld mal ein Ende.

Kreuzzug des ÜbernatürlichenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt