Entdeckter Maulwurf

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Skeptisch blickt sich Anderson um, das ist der Ort an dem der Drache auftauchen soll? Eine weite, offene Fläche, keinerlei Sichtschutz aufgrund von Bäumen oder einem Berg. Die letzten Strahlen der Sonne erhellen seine Sicht und geben ihm die Möglichkeit sich alles einigermaßen einprägen zu können. Mit gerunzelter Stirn sieht er zu seiner Begleitung, die aber wiederum ebenfalls die Umgebung betrachtet und sicherheitshalber auf das Gerät nach unten sieht. Es stimmt aber, das sollte der Punkt sein an dem die Rieseneidechse auftauchen wird. „Und das Ding kann keinen Fehler gemacht haben?" Der Paladin ist sich immer noch unsicher was das alles angeht. Vor allem gibt es das Problem dass die Ebene hier so unberührt ist, dass der Schnee Quinn bis zu den Knien geht und sie nur hinter ihm hergegangen ist während er den Schneepflug spielen musste. „Wie willst du dich hier sicher bewegen? Der Schnee ist-" Erschrocken zuckt er zusammen, während ein starker Windstoß ihn dazu bringt den Kopf zu drehen und die Augen zu schließen um diese zu schützen. „Das sollte reichen.", gibt sie gelassen von sich und geht an Alexander vorbei um auf die befreite Fläche zu treten. Der nun komprimierte Schnee ist nicht mehr im Weg was die Bewegung angeht und man kann ohne bedenken darauf laufen. Die grünen Augen wandern über die riesige Fläche und er nickt leicht beeindruckt, ihre Fähigkeit ist verdammt nützlich und das nicht nur um zu schützen und zu töten! „Wenn der Winter im Vatikan Einzug gehalten hat- Wir können dich nicht zufällig zum Schneeschippen anheuern, oder?" Auch er tritt auf die komprimierte Fläche und sie dreht leicht ihren Kopf. „Ich wurde ja schon für viel angeheuert, aber Schneeschippen war noch nicht dabei." Bevor Anderson etwas sagen kann, starrt er an ihr vorbei und schluckt. „Ich glaube es ist soweit." Quinn dreht ihren Kopf und zieht sich die Kapuze noch weiter in das Gesicht. „Ich bin dafür dass Ihr einen Schritt zurückgeht." Sie nimmt die Brille ab und schmeißt sie ihm zu, das Grinsen auf ihrem Gesicht lässt ihn die Stirn runzeln nachdem er ihren Augenschutz gefangen hat. „Bist du sicher dass du das allein schaffst?" Die weißhaarige atmet tief ein und atmet lange aus, lässt die Atemluft vor ihren Mund gefrieren. „Vertraut Ihr mir?" Die grünen Augen gehen an ihr runter und wieder hoch, ein leichtes Nicken ist zu sehen. „Dann glaubt mir wenn ich sage dass das nicht lange brauchen wird. Ich gebe ihm..." Quinn denkt nach und schnaubt amüsiert. „Das wird keine fünf Minuten brauchen wenn ich es schnell machen soll. Oder darf ich mich austoben? Drachen gibt es heutzutage so selten..." Der Pater legt sich eine Hand an die Stirn und schüttelt den Kopf. „Tu was du nicht lassen kannst... aber bring uns dann wenigstens im Schatten wieder zurück!" „Mit dem größten Vergnügen.", erwidert sie sofort und im nächsten Moment ist eine Art Kokon um sie gespannt, bestehend aus ihrem Schatten. Das Brüllen des Drachens donnert über die Ebene, erschüttert alles im Umkreis und vibriert in Andersons Brust wieder. Scheiße- Wenn der anfängt das Eis von sich zu geben, dann hat er ein Problem. Es gibt keinen Schutz für ihn! Verdammt, was macht er nur? Der weißblaue Körper kommt immer näher, die Schwingen wirbeln, je näher er dem Boden kommt, den lockeren Schnee auf bis er auf der komprimierten Fläche ankommt. Er hebt seinen Kopf, Anderson kann die Metallplatte am Hals deutlich zu erkennen. Das letzte Licht spiegelt sich kurz und blendet ihn, bevor er das Eis im wahrsten Sinne des Wortes auf ihn zukommen sieht. Und jetzt? Alles was er machen kann ist auf die Seite zu springen und sich abzurollen, doch im nächsten Moment starrt er mit offenem Mund zu dem Drachen der mit seinem Schwingen versucht abzubremsen. Quinn steht in aller Ruhe da, die Hände in den Jackentaschen gesteckt und der Blick ruhig auf das Schattenschild vor sich gerichtet welcher das Eis davon abhält sie oder den Pater zu treffen. Sorge überkommt ihn als er die blauen Eisflecken sieht die sich auf ihren Wangen ausbreiten, sie sollte es nicht übertreiben! Im nächsten Moment breitet sich der Schatten abrupt aus und umschlingt das Wesen, lässt es auf den Boden knallen und schlussendlich ist nur noch ein riesiger Kokon zu sehen. Quinn weiß dass sie mit ihrem Schatten nicht durch die Schuppen kommt, dennoch geht sie zu dem Kokon und streckt ihre Hand aus. Alexander sieht wie etwas aus dem Schatten gebracht wird und sie lässt sich den Unterarm aufschlitzen, das Blut wird von dem Schatten aufgesogen und es ist als würde das ganze Gebilde einmal pulsieren, ehe die weißhaarige wieder einen Schritt zurückgeht. Die Lady wollte nicht dass man sie sieht, das dürfte auch nicht der Fall gewesen sein. Hoffentlich.

Kreuzzug des ÜbernatürlichenWhere stories live. Discover now