Tapetenwechsel

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Alle bis auf Seras zumindest, denn diese wird von Quinn zurückgehalten. Unsicher bleibt die Draculina im Zimmer und Alucard mustert die beiden skeptisch, ehe er ihnen beiden zunickt und hofft dass sie das kleine, interne Problem endlich aus dem Weg räumen. Seras schluckt und sieht die weißhaarige Frau an die das Licht ausschaltet um die Brille abnehmen zu können. „Wir müssen definitiv reden.", fängt Quinn an und stellt sich zu den abgedunkelten Fenstern, lehnt sich an das Fenstersims hinter sich und verschränkt die Arme. „Habe- Habe ich wieder was falsch gemacht?" Quinn verkneift sich dahingehend den Kommentar und presst die Kiefer für einen Moment aufeinander, ehe sie sich ein wenig entspannt. „Ich plappere nicht um den heißen Brei herum, als hör zu." Es ist eine Überwindung, aber es muss getan werden und irgendwie hat sie das Gefühl dass Hans das Gutheißen wird. Oder zumindest fast. „Ich werde dir nie verziehen was du meinem Bruder angetan hast, ABER und jetzt kommt das große aber..." Wieder unterbricht sie sich, diesen Groll wird sie nie beiseitelegen können. „Ich habe vor deinem Meister sehr, SEHR lange auf die Nerven zu gehen und wir haben ausgemacht dass wir uns um meinen Vater kümmern werden. Von dem her- Ich entschuldige mich nicht für mein Verhalten! Aber ich werde versuchen dich zu tolerieren und einzubinden. Mehr kannst du von mir nicht verlangen, habe ich mich klar ausgedrückt? Wir müssen zusammenarbeiten, das ist mir bewusst und deswegen gebe ich dieses Friedensangebot von meiner Seite her." Seras Mund geht leicht auf, das... „Das klingt wunderbar!" Sie weiß dass Quinn ihr niemals wirklich verzeihen wird was das mit Hans angeht und sie weiß auch dass sie nicht mehr als dieses Friedensangebot erwarten kann! Aber dass die Schattenwandlerin wirklich auf sie zukommt und ihr dieses Angebot übergibt ist für Seras eine riesige Erleichterung. „Heißt das- Heißt das du willst dich nicht mehr umbringen?" Dahingehend bleibt Quinn stumm, betrachtet die immens glückliche Draculina nur mit halb offenen Augen. Im nächsten Moment lässt Seras aber ein Kreischen los welches selbst der weißhaarigen in den Ohren klingelt und sie das Gesicht verzieht und die Augen schließt. Keine Sekunde später ist ein bekanntes Lachen zu hören und Quinn sieht schräg rechts vor sich die durchscheinende Gestalt Zorins. „Du bist ein Arschloch, Rin.", brummt sie und reibt sich ein wenig die Ohren. „Das weißt du doch schon lange, Flöckchen!", erwidert sie breit grinsend und Hans verdreht die Augen. Seras ist einen guten Schritt zurückgesprungen und starrt die beiden Gestalten an die sich nun schon fast zwischen sie und Quinn gestellt haben als sie auftauchten. Nur Bruchteile später ist Alucard zur Stelle, bereit seine Schülerin zu verteidigen und es demjenigen büßen zu lassen ihr so einen Schreck verpasst zu haben. Doch er starrt Zorin und Hans an, mustert dann die geschockte Draculina und sieht dann entspannt zu Quinn die immer noch in aller Ruhe am Fenstersims lehnt, die Arme verschränkt hat und nicht so wirkt als wäre sie überrascht. Der Urvampir zieht eine Augenbraue hoch. „Dein ernst? Du hältst sie zu einem ‚Gespräch' zurück nur um sie mit den Geistern zu erschrecken? Also langsam reicht deine kindische Rache-" „Jetzt halt aber mal die Luft an, auch wenn du das nicht einmal tun musst!", unterbricht Zorin und tritt einen Schritt auf ihn zu, ihr Ausdruck ernst. Hans nickt zustimmend, das war nicht der Grund wieso sie aufgetaucht sind und er dreht seinen Kopf zu Quinn die leise seufzt und mit den Schultern zuckt, sie wirkt komplett unbeeindruckt. „Schaukel deine Eier, mein Goldschatz. Ich habe Seras ein Friedensangebot gemacht, wir werden zusammenarbeiten müssen und auch wenn ich ihr nie verzeihe und es auch nie tun werde, sie ist Teil der Truppe und es sollte Waffenstillstand herrschen. Die beiden hier sind einfach so aufgetaucht, nicht meine Schuld." Um ihre Aussage zu unterstützen nickt Seras mehrfach. „Sie hat recht, Meister! Aber- Aber habe ich Euch richtig gehört? Geister? Die gibt's wirklich?" Zorin geht auf sie zu und bleibt vor ihr stehen, verschränkt die Arme, starrt auf sie hinunter. „Nachdem ein gewisser jemand der Wand mit meinem Schädel einen neuen Anstrich gegeben hat wäre es auch ein wunder wenn ich etwas anderes wäre als tot." Dann hebt sie ihren Kopf und sieht zu Quinn. „Aber warum zur Hölle bist du eigentlich immer nur sauer weil sie Hans umgebracht hat? Sie hat einen Tapetenwechsel gebraucht und meinen Schädel dafür benutzt, wertes Schneeflöckchen!" Die Schattenwandlerin erwidert den Blick immer noch emotionslos. „Fast jeder der umgebracht wurde hätte Rache verdient, den Fettsack mal ausgeschlossen. Und Jan. Aber Hans steht mir am nächsten, du solltest das verstehen."

Kreuzzug des ÜbernatürlichenWhere stories live. Discover now