Theresas Eigentor

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Selbst Seras blickt verwirrt auf den deformierten Körper hinunter und runzelt die Stirn. War es das schon? Es war ein- Sie weiß nicht einmal was das einmal gewesen ist! Die Muskeln sind so extrem ausgeprägt dass es schon falsch aussieht, der Mund hat mehrere Reihen von Zähnen anstatt einer normalen Reihe, die Augen hatten beim Auftauchen einen komischen Glanz und wirkten leer, die Ohren sind spitz aber nicht signifikant für irgendeine Rasse und die Nase ist sehr komisch verformt. Alucard betrachtet das Ding welches nicht einmal einen zweiten Angriff seiner Schülerin standhalten konnte und sieht sich um, doch er spürt keine einzige Signatur mehr. Das Ding, mehr kann er auch nicht mehr dazu sagen, war wohl wirklich das einzige Wesen welches man hierher losgelassen hat. „Ich spüre nichts mehr...", murmelt er und sieht zu der Draculina bei der Leiche. „Meint Ihr- Meint Ihr wir können schon wieder gehen?" Nachdenklich leckt er sich über die Lippen, gute Frage. Er gibt der Seele einen bestimmten Befehl und diese wandert im nächsten Moment herum, nutzt Schatten zur Tarnung und begibt sich so im Schatten einer Wache nach oben in den sichtbaren Teil der Anlage um sich umzusehen und auch umzuhören. Immer wieder muss man auf die Kameras aufpassen, aber die Seele hat sich angepasst und weiß wie man am besten vorbeihuscht ohne aufzutauchen, denn leider kann man die Seele auf Kamerabildern und auch mit dem bloßen Auge erkennen wenn sie sich nicht mit dem Schatten verbindet. Diese Eigenschaft hat sie von Alucard kurzfristig bekommen, ist einfacher. Zack- ab in den Schatten der nächsten Wache und schon kann die Reise weitergehen. Abrupt wird gestoppt und man kann sehen wie die Leiche Theresas aus dem Büro getragen wird, was ist hier passiert? Vielleicht kann man den Wachen ein wenig zuhören! Somit zischt die Seele von dem einen Schatten zu anderen und verschmilzt mit dem der Frau. „Und wir sollen den Mist wirklich sauber machen? Sehen wir aus wie eine Putzkolonne?!", zischt eine Frau genervt und einer ihrer Kollegen stimmt nickend zu. „Aber was sollen wir tun?" Mit einem Mal grinst er breit. „Du bist doch ne Frau, du musst dich doch mit Blutflecken auskennen, oder nicht?" Ihr Blick wird herausfordernd, bevor er an ihr runterzeigt. „Ey! Nichts sexistisches, du blutest halt doch, das ist ein Fakt!" Ein wenig besänftigt von dieser Aussage nickt die Frau und seufzt, ehe sie in das Büro sieht. „Aber mehr aus Stoff, nicht von der Wand." Sie sieht wieder zurück und schnaubt schon fast amüsiert. „Außer du weißt wie ich eine Wand in die Waschmaschine verfrachten kann?" Sein Lachen lässt auch die Frau schmunzeln, ehe sie wieder ernst werden. „Aber jetzt mal ganz ehrlich... sie soll der Maulwurf gewesen sein? Wenn das stimmt, dann- Kein Wunder dass sie sie umgebracht hat, vielleicht hätte sie sie irgendwann umgebracht! Du weißt wie schnell der Schatten agieren konnte..." Ein zustimmendes Nicken von ihm, ehe sie in den Gang blicken in welchen man die Leiche von Theresa Ingsel gebracht hat. Was man wohl nun mit ihr vor hat? „Und trotzdem hat der Boss sie schlussendlich geschnappt... hoffentlich haben wir es jetzt endlich hinter uns! Die ganze Zeit irgendjemanden verdächtigen zu müssen weil er oder sie ein Informant sein könnte- Und immer musste man so extrem aufpassen was man zu wem sagt!" Die Frau klopft ihm auf die Schulter, sieht ihn mitleidig an und grinst dann. „Und das war für dich als alte Tratschtante natürlich extrem schlimm, nicht wahr?" Die beiden ziehen sich in den Raum zurück um sich die zu reinigenden Stellen genauer anzusehen, die Seele ist immer mit dabei und hört alles genau. „Wusstest du dass der Boss verschiedenen Leuten verschiedene Standorte gegeben hat um zu testen an welchem Ort die da auftauchen werden?" Mit großen Augen sieht sie ihn an. „Echt jetzt? Woher willst du das wissen!?" Er sieht zu der offenen Tür und kniet sich neben sie, denn die Frau betrachtet derweilen schon einmal den Boden etwas näher. Seine Stimme wird ein wenig leiser. „Du weißt doch dass ich einen von der persönlichen Leibgarde vom Boss kenne. Der meinte dass die das eigentlich sogar gemeinsam geplant hatten, ist das nicht komplett irre? Die plant das mit dem Boss und schießt sich damit selbst ins Knie!" Stille. „Oder in den Schädel, um es akkurat zu halten." Alucard kneift die Augen zusammen, schnaubt und sieht wieder zu Seras die ihn so ein wenig besorgt beobachtet hatte. Er war für ein paar Minuten nicht ansprechbar, also geht sie davon aus dass irgendetwas mit der Seele war die er in Faryon eingeschleust hat. „Was für eine Wendung der Ereignisse. Aber ja, es ist sicher genug um zurückzukehren." Der Urvampir zieht den Mantel ein wenig enger um sich, wendet sich ab. „Das wird die Lady interessieren."

Kreuzzug des ÜbernatürlichenWhere stories live. Discover now