District 28: Gangsters Don't Cry

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Es war zu laut, und zu bunt. Das war also das berüchtigte Festival, das man unbedingt gesehen haben musste? Er war nicht beeindruckt. Das einzig Erwähnenswerte war vielleicht das Essen. Gelangweilt wartete er auf einen seiner Bekannten, während er an seiner Zigarette zog.

Ein vertrautes Lachen ertönte auf einmal. Er blickte sich suchend um, doch entdeckte niemanden den er kannte. Doch dann ertönte es wieder. Ganz klar und deutlich. Er drehte sich mehrfach um die eigene Achse. Woher kam es? Dann erblickte er sie schließlich. Juniper?

Er runzelte die Stirn. Sie sah ganz anders aus. Nicht so aufgetakelt wie sonst, und mit schulterlangen Locken. Kaiser hätte sie niemals erkannt, hätte sie nicht so laut gelacht. Aber das war nicht alles.

Sie hing an dem Hals eines Kerls dessen Arme absolut zu tätowiert waren. Tattoos des Crimson Clans. Kaiser hatte es gewusst. Er hatte diese Fotze noch nie leiden können. Verräter roch er meilenweit gegen den Wind. Wie gut, dass er heute hier rausgekommen war. Das war wohl sowas wie Schicksal, was? Er zog ausgiebig an seiner Zigarette.

Das Festival gab den Vipers Deckung bis nach Pescadero - dem Territorium der Crimsons - vorzudringen, ohne von diesen direkt aufs Maul zu bekommen. Mit den ganzen Polizisten, die das Event überwachten, waren alle dazu gezwungen brav zu bleiben. Dennoch würde Kaiser Juniper nicht so einfach gehen lassen. Polizei hin oder her. Er gab gerade einen Fick auf die Cops und die Crimsons. Das hier war persönlich. Diese dreckige Nutte würde nicht ungestraft davon kommen.

Als Juniper ihn erblickte, erstarrte ihr dummes Lachen. Dafür war Kaiser nun derjenige, der begann zu grinsen. Er lächelte wie der Teufel höchstpersönlich, wenn er eine neue Seele sein nennen konnte. Kaiser wusste ganz genau was das Prozedere war wenn man einen Verräter in seinen Reihen hatte - egal ob Mitglied oder nicht.

Juniper hatte etwas mit einem Crimson. Den Rest konnte Kaiser sich denken. Ihr Kopf gehörte nun ihm. Der Muskelprotz lockerte seine Schultern. Die Jagdsaison war offiziell eröffnet. Der Abend war doch nicht mehr so langweilig.

Taehyungs Gelassenheit verabschiedete sich, als Juniper ihn auf den Capo der Vipers aufmerksam machte. Das durfte doch nicht wahr sein! Was für eine beschissene Fügung war das denn?

Kaiser gab seinen Soldiers ein Handzeichen. Wie zwei Jagdhunde ließen sie alles stehen und liegen, und rannten Taehyung und Juniper hinterher - er knapp hinter ihnen. Die beiden Jugendlichen wussten, dass sie mehr Geld von den Vipers bekommen würden, wenn sie jemanden erledigten. Deshalb waren die Jugendlichen aus den mittellosen Schichten Moola Citys die besten Rekruten für die Viper 77. Sie kannten die Gegend wie ihre Westentasche, und taten so ziemlich alles für ein bisschen Geld.

Taehyung hatte Juniper sofort am Arm gepackt, und war losgerannt. Er flüchtete mit ihr durch die überfüllte Straße, und stieß mit allen möglichen Leuten zusammen. Es war viel zu voll für eine verdammte Verfolgungsjagd!

Doch Taehyung war nun total im Modus - als hätte jemand einen Schalter in seinem Kopf umgelegt. Seine Umgebung war nun ein großes Spielfeld, durch dass er sich durchmanövrieren musste. Er kannte die Straßen in- und auswendig. Aber dennoch hatte er gerade die schlechteren Karten. Er hatte Juniper am Arsch kleben, und war dazu allein. Die Vipers waren zu dritt. Höchstwahrscheinlich hatten sie auch alle Schusswaffen.

Er musste seine Umgebung also zu seinem Vorteil nutzen. Etwas anderes blieb ihm nicht übrig. Immerhin sahen die beiden Milchbubis aus wie Neulinge. Wenn er Glück hatte, waren sie noch recht unerfahren was den Umgang mit Schusswaffen anging. Er konnte es bloß hoffen. Er wusste, dass er viel Scheiße im Leben gebaut hatte, aber dennoch schickte er nun ein kleines Stoßgebet nach oben los, dass er das hier heil überstehen würde.

Moola City [BTS GANG AU] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt