1 Kapitel

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*Sicht Jacqueline*:

Ich schlug die Autotür zu und zog die Schiebetür des RTWs auf. Mit einem Ruck hievte ich mir den Rucksack auf dem Rücken und sah mich nach meiner Kollegin um, die das Monitoring mitnahm. Zusammen machten wir uns auf zu dem Mädchen und dem Mann, welche am Wegesrand saßen. Das Mädchen hatte eine offene Fraktur, es sah sehr schmerzhaft aus. Wie wir es geübt hatten, legte ich dem Mädchen die Hände auf die Schulter und zwang es somit, mich anzusehen.

"Alles gut. Hast du starke Schmerzen?" Es nickte, in ihren Augen standen Tränen. "Ich bin Jacqueline und wie heißt du?", wollte ich wissen und ging in die Knie. Langsam glitt der Rucksack auf den Boden und meine Kollegin Antonella öffnete ihn für mich. "Miranda...Es geht". Ich drehte mich zu Ella um und sie gab mir eine Spritze, welche mit einem leichten Schmerzmittel gefüllt war. Ich tat so, als ob ich es ihr verabreichen würde. Die Leute vor dem Fernseher sollten ja glauben, das dies gerade Wirklichkeit war.

"Und Sie sind?", fragte Ella den Mann neben uns. "Ich habe sie hier gefunden", gab er an und stand auf. "Sollen wir die Polizei verständigen? Ich meine, es könnte auch ein Unfall gewesen sein und der Fahrer hat Fahrerflucht begangen". Ich schüttelte den Kopf: "Lass mal". An Miranda gewandt fragte ich:" Wo sind deine Eltern?" "Ich..weiß es nicht".

"Wir nehmen sie mal mit", meinte ich zu Ella. Sie holte die Trage und wir luden Miranda ein. Plötzlich rannte der Mann weg. "Hey!" Ella sprang aus dem Wagen und nahm seine Verfolgung auf. Ich blieb bei dem Mädchen und hoffte, dass meine Kollegin ihn erwischen konnte. Was hatte der bloß? Warum rannte er weg?

*Sicht Antonella*:

Ich erwischte den flüchtenden Mann und zwang ihn stehen zu bleiben. "Was bringt das?", wollte ich von ihm wissen. "Man, ich habe die Kleine angefahren, hast du ein Problem damit?" Völlig überrascht zuckte ich zusammen: "Warum hat Miranda nichts gesagt?", überlegte ich, während wir zum RTW zurück gingen. Ich achtete darauf, dass uns die Kameras folgten. "Weil..ich ihr Onkel bin.." Aha. "Achso". Solche Menschen konnte ich nicht verstehen. Klar, es konnte mal passieren, dass man jemanden anfuhr, aber dann sollte man auch mit den Konsequenzen leben.

Immerhin war es seine Verwandte. Nach wenigen Laufschritten waren wir am RTW angekommen. Die Polizei und ein NEF standen auch schon da, doch..Irgendwas war komisch. "Jacky!" Das war Franco. Sein Schrei ging mir durch Mark und Bein. Ich merkte, dass alle ihre Kameras senkten und sich fragende Blicke zuwarfen. "Franco, was ist passiert?", rief ich ihm zu und ließ den Mann los.

Als ich in den RTW stieg, blieb ich wie angewurzelt stehen. Melina sah mich an, über ihre Hand war Blut verteilt. "Melina...was..wo ist Jacky?" "Jacky wurde niedergeschlagen", teilte sie mir mit und ließ mich vorbei zu meiner Kollegin. Diese lag am Boden, auf ihrem Kopf pragte eine Platzwunde, ihr Haar war schon ganz rot. Franco hatte ihren Kopf auf seinen Schoß gelegt. "Wer könnte das gewesen sein?" Mathilda kam zu uns und schlug die Hände vor dem Mund, als sie das Ausmaß an Jackys Verletzung sah.

"Wo ist Miranda?", fiel mir plötzlich ein. Alle starrten mich an. "Wir haben kein Mädchen gesehen, du, Matthie?" Melina wandte sich an ihre Freundin und Kollegin. Sie schüttelte den Kopf: "Scheiße. Wer auch immer Jacky das angetan hat, hat auch Miranda in seiner Gewalt!" Du heilige Scheiße! Ich rieb mir übers Gesicht und began zusammen mit Paula, die mit einem Rucksack kam, Jacky zu versorgen. Franco sah uns nur stumm zu. Er stand unter Schock.

"Komm, lass deine Kollegen ihre Arbeit machen", flüsterte Mathilda ihm zu und zog ihn hoch. Dann kam etwas, womit niemand gerechnet hatte. Franco warf ihr einen hasserfüllten Blick zu und verstetzte ihr einen solch gewaltigen Stoß, dass sie nach hinten taumelte und mit der Hüfte gegen den Platz für das Monotoring stieß. Sie japste nach Luft , ihre Beine knickten ein. "Matthie!" Melina war sofort bei ihr. "Mein..Hüfte..ich glaube, sie..hat.." Ihre Freundin war mit zwei Schritten bei Franco und drückte ihn gegen die Wand. "Hey, was soll das?" Er wehrte sich mit Leibeskräften, doch die Polizistin war denifnitiv stärker.

"Hey, was soll das werden wenn es fertig ist?" Paula stand auf. Ihr sah man an, dass sie genervt war. Mit einer Kopfbewegung deutete die schwarzhaarige Polizistin auf ihre Kollegin, die gekrümmt dasaß und...Liefen ihr etwa Tränen über die Wangen? Fuck!

*Sicht Paula*:

Wenn ich jetzt nicht dazwischen gegangen wäre, wäre die Situation vermutlich eskaliert. Melina hatte so einen Zorn in den Augen, dass es mich nicht wundern würde, wenn gleich etwas in Flammen aufging. Besorgt sah ich zu Mathilda rüber. "Ella, kann ich dich mit Jacky allein lassen?" Sie nickte mir zu und beugte sich wieder über ihre Kollegin. "Mathilda, alles okay?" Ich legte ihr meine Hand auf die Schulter und hob ihr Kinn an, so dass sie mich ansehen musste.

"Hey, was ist denn los? Wir wollen gerne weiter drehen!", kamen Rufe von draußen. Das brachte meine aufgestaute Wut echt zum Überlaufen! "Könnt ihr mal euere Klappe halten und noch einen RTW verständigen? Wir haben hier zwei Verletze!", schrie ich. Dann widmete ich mich wieder Matthie. "Meine Hüfte...ich glaube, sie ist gebrochen". Ich sah Angst in ihren Augen. Ich konnte sie verstehen. "Noch ist nichst fix. Kopf hoch, okay?" Ich legte ihr einen Zugang, um die Schmerzen etwas mit Schmerzmitteln zu lindern.

"Matthie, ich...ich wollte das nicht, es tut mir so leid!"
"Ich verstehe ja, dass du unter Schock stehst, aber musst du das an mir auslassen? Ich habe dir schließlich nichts getan! Du hast Glück, dass wir Freunde sind und ich deine Entschuldigung annehme, sonst hättest du mit einer Anzeige rechnen müssen!" "Beruhight euch mal, Leute! Mathilda, du kommst jetzt mit ins Krankenhaus, genau wie Jacky auch. Franco, Melina..bitte sucht ihr das Kind. Es muss hier noch sein!"

Alle starrten mich an. "Ja, was? Jemand muss den Überblick behalten, sonst würde das hier ja alles in einem Deaster enden".

"Es ist schon ein Desaster", knurrte Melina und stieß Franco aus der Tür. Ich schüttelte den Kopf und half Matthie auf. "Jacky..sie kommt zu sich!", teilte Ella mir mit. "Super!" Ich ging in die Knie und berührte die junge Snaitäterin leicht an der Wange. Ihre hellblauen Augen strahlten mir entgegen.

Ein Dreh der alles verändertNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ