12 Kapitel

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*Sicht Melina*:

Ich rief Mathilda an, nachdem ich Paula bis zur Klinik begleitet hatte. "Ja?" Ihre Stimme klang fragend. "Matthie, kann ich mal Maja sprechen?" Es knirschte, dann war meine Tochter an der anderen Seite. "Ja? Habt ihr Miranda gefunden?" An ihrer Stimme erkannte ich, dass sie geweint hatte. Schon wieder.

"Maja, wie geht es dir mein Schatz?", wollte ich sorgenvoll wissen und grüßte kurz Alex, welcher in die Klinik verschwand. "Scheiße", antwortete sie ehrlich. "Hör zu, sie haben einen Anhaltspunkt. Ein Auto, welches mich und Jacky angefahren hat, war auch zu diesem Zeitpunkt da, als Miranda entfürht worden ist. Vermutlich ist es der Halter und den haben sie schon auf der Wache!"

"Wow, das..ist ja super!", meinte Maja, doch es klang nicht sehr hoffungsvoll. "Ja..also ich muss dann auch mal los, bis später!", ich legte auf und wollte gerade kehrt machen, da hörte ich meinen Namen.

"Franco?" Verwundert blieb ich stehen. Was machte er hier? Er kam bei mir an und schnaufte einmal durch. "Ich habe von..Jackys Fenster aus..gesehen..dass du hier bist", keuchte er. "Ja und?" Ich kam nicht mit. "Jacky will, dass ich sie zu dem Ort bringe, an dem das geschehen ist und..sie darf ja nicht ohne.." "Aha, verstehe!", schnitt ich ihm das Wort ab. "Und?" Eigentlich hätte ich ja heute zusammen mit Paul Streife, aber Stephan konnte mich sicher entbeehren.

"Ok, ich mache es, muss aber zuerst meinen Chef Bescheid geben", sagte ich und ging etwas zur Seite. Franco grinste zufrieden. Er war echt ein toller bester Freund!

*Sicht Nadja*:

Stephan hatte uns und würde nicht eher ruhen, bevor er die ganze Wahrheit wusste. Ich saß auf einem Stuhl, ein Glas Wasser in der Hand, doch er hatte darauf bestanden, dass ich wieder zurückkam, schließlich war die Anzeige noch offen und so..

Mein Kopf schmerzte und ich konnte kaum klar denken. Ich war meinen Job los, was sollte ich bloß machen? "Also? Nadja, ich frage dich das jetzt zum letzten Mal. Ist etwas geschehen von dem ihr mir nicht erzählt habt. Ihr seit nur mit Herr Maier hier angekommen und habt ihn in die Zelle gesperrt, bis ich herausfinden konnte, dass er nichts getan hat, außer im Verdacht zu stehen, eine Straftat begannen zu haben. Nadja, so bist du nicht. Du bist eine gewissenhafte Polizistin!"

"Ja..ich weiß", flüsrerte ich leise. Was sollte ich tun? Er würde es sowieso herausfinden, oder? "Habt ihr der Frau etwas angetan?" Kaum merklich nickte ich mit dem Kopf. Stephan seufzte schwer auf: "Warum?" Tja, warum hatte er es getan? Weil er in mich verknallt ist und mich nur beschützen wollte? Sollte ich ihm diese erklärung liefern?

"Hey, was soll das?" Robin kam in das Büro gestürmt, seine Haare standen in alle Richtungen ab, was ich eigentlich ganz süß fand. Stephan sah ihn ausdruckslos an: "Ich frage meine Kollegin und du?" "Ich..will die Wahrheit sagen!"

Entgeistert starrte ich ihn an. War er endlich zur Vernumpft gekommen? Ein bisschen spät, fand ich. Stephan nickte: "Ok.." "Also. Die Frau hat Nadja bedroht und ich habe sie eben gefesselt, dabei war ich etwas gröber als nötig und es tut mir ja auch leid..aber.." Er verstummte. Warum log er? Stünde nicht meine Karriere aufs Spiel, würde ich die Wahrheit sagen, aber so schwieg ich.

"Und warum habt ihr mir das nicht schon früher gesagt?" Er verstand es nicht. Ich holte tief Luft um zu antworten, aber Robin kam mir ja mal wieder zuvor: "Ich habe Mist gebaut und wollte nicht, dass du Nadja dafür belangst, nur weil ich das getan habe".

Stephan nickte: "Das müssen wir untersuchen, das ist euch schon klar, oder?" Robin verzog sein Gesicht: "Lass sie da raus, ok?!" Die Zwei starrten sich an. Es war mir extrem unangenehm. Stephan hob eine Augenbraue, sein Mundwinkel hob sich leicht. Ich verdrehte die Augen.

"Ok, ihr könnt gehen. Ich lasse euch heute vom Dienst freistellen, ja?" Er griff zum Telefon und wählte eine Nummer. Ich erhob mich und ging aus dem Raum. Ich kämpfte mit den Tränen. "Nadja, was ist denn?!" Robin fasste mich sanft an den Unterarm. Ich riss mich los: "Lass mich einfach alleine, kapiert!" Ich stieß die Tür zu den Umkleiden auf und wühlte in meiner Tasche nach meinem Ausweiß.

"Hey, was soll das werden?" Er sah mich an. In seinen Augen spiegelten sich so viele Gefühle, die ich nicht verstehen konnte. "Ich gehe", antwortete ich schlicht. Endlich hatte ich meinen Ausweiß für die Polizei gefunden und legte ihn zusammen mit meiner Waffe in seine Hand. "Ich bin fertig, sag das Stephan".

"Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder? Hey, was sollen wir ohne dich machen? Du bist eine super Polizistin!" Es schmeichelte mich, diese Worte aus seinen Mund zu hören, trotzdem schüttelte ich den Kopf: "Ich habe keine Lust mehr. Ich will weg, Köln hat mir nur einen Dreck beschert!"

*Sicht Jacky*:

"Hier ist es?" Ich stieg aus und sah mich um. Keine Erinnerung, kein Erkennen. Ich erinnerte mich nicht einmal daran, dass ich hier gwesen bin. Melina seufzte: "Nichts?" Traurig schüttelte ich den Kopf. "Es ist ok...Das wird schon", meinte Franco leichthin. "Du hast gut lachen! Von dir hängt auch nicht das Leben eines Kindes ab!", schrie ich ihn an.

"Hey, Jacky, komm mal runter! Franco kann auch nichts dafür". Melina sah man deutlich an, dass ihr bald der Geduldsfaden riss und so verstummte ich. "Was genau haben wir denn hier gedreht?", wollte ich statdessen wissen. "Mädchen wurde angefahren, Onkel". Ich nickte, es half mir jedoch nicht weiter.

"Jacky, es bringt doch nichts. Lass uns wieder zurück fahren, ja? Melina hat sicher auch noch etwas anderes zu tun", sagte Franco. "Nein, verdammt! Lass mich, ihr könnt ja gehen!" "Du weißt, dass das nicht geht, oder?", wollte Melina sachlich wissen. Ihre Stirn war in Falten gelegt. Ich gab einen undefinierbaren Laut von mir.

"Achtung, Jacky!" Ich drehte mich fragend zu meiner Freundin hin, doch da wurde ich auch schon zur Seite gerissen. Ein Schuss durchschnitt die Luft wie Butter. "Fuck!" Franco warf sich auf die Straße, die Hände über den Kopf geworfen. Jemand hatte es auf mich abgesehen. Ein weiterer Schuss folgte, dan wurde es still. "Alles ok mit euch?", wagte ich zu fragen und rollte ich auf den Rücken.

Melina lag neben mir. "Eine Kugel hat mich getroffen", flüsterte sie leise, fast tonlos. "Scheiße! Franco, wir.." Er war sofort bei uns und legte Melina die Hände auf die Hüfte, dort, wo sie getroffen wurde. "Rein ins Auto und wir fahren!" Zusammen trugen wir die Polizistin zum Wagen und legten sie auf die Rückbank. Dann sprangen wir ins Auto und gaben Vollgas.



Ein Dreh der alles verändertWhere stories live. Discover now