21 Kapitel

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ich schluckte und sah weg. "nadja?" Ich kniff die Augen zusammen und  versuchte, die Tränen zurück zu halten, doch es gelang mir nicht. "Tut  mir leid, das wollte ich nicht", meinte maja leise und ich riss die  Augen auf. "Es ist nicht deine Schuld, sondern meine. Wenn ich...ihn  immernoch liebe, wie kann ich dann mit Robin...zusammen sein?"

maja zuckte mit den Schultern: "ich denke, dass man mehrere menschen lieben kann, alle auf eine andere Art". ich nickte langsam: "ja, das stimmt. So maja, einsteigen!" Wir waren bei meinem Auto angekommen und ich zog die Tür auf. maja maß mich mit einem letzten Blick, dann stieg sie ein und schnallte sich an. ich knallte die Tür zu und saß mich auf den Autositz, bevor ich mich ebenfalls anschnallte.

ich startete den Motor und fuhr aus der parklücke hinaus. "ich freue mich schon auf heute nachmittag", meinte maja und blickte aus dem fenster. "ich auch", meinte ich knapp und achtete lieber auf die Straße. Sie konnte nichts dafür, dennoch hatte sie mich an meine dunkelsten gefühle erinnert und dafür...dafür gab es keine Entschuldigung. nicht bei diesem Thema, nicht bei ihm.

ich schüttelte den Kopf und bog rechts zu ihrer Schule ab. Dort angekommen stoppte ich und drehte mich nach hinten. Dort sah, wie Maja mit den Tränen kämpfte. Sofort bekam ich ein furchtbar schlechtes gewissen. "Hey, maja. Sieh mich mal an". Nur zögerlich kam sie meiner Bitte nach. "Es tut mir leid, wie ich gerade zu dir war, du konntest es ja nicht wissen. Hab einen schönen tag heute, ja? Und melina werden wir später auch noch besuchen", sagte ich zu ihr und lächelte leicht, obwohl mir eher nach heulen zumute war.

Sie nickte und wischte sich über die Augen: "ist okay, bis dann, Nadja". Sie zog die Autotür auf und stieg aus. Ich sah ihr nach, wie sie im Schulgebäude verschwand, allein. Ich ließ die Stirn gegen das lenkrad sinken und verfluchte mich selbst. heute war der tag eh schon schwer genug für sie, wieso musste ich ihn schlimmer machen, indem sie sie ignorierte, für etwas, wofür sie nichts konnte?

Doch ich wollte einfach nicht an diese zeit in meinem leben erinnert werden. Ob ich ihn geliebt hatte? ja, und zwar so sehr, dass es mich fast zerstört hätte. Ob ich ihn noch liebte? Ja, verdammt! Es war zum verzweifeln!

Sicht mathilda

heute war der Monatstag, sagte man das so?  melina war jetzt schon ein Monat nicht mehr bei uns. Ein verdammter Monat! ich konnte es immer noch nicht fassen. Und nun stand ich hier, mit  einem Strauß Blumen vor ihrem Zimmer und fragte mich, was ich sagen sollte.

"mathilda? hey!" ich wandte mich um und sah Nick, der  mit paula im Arm auf mich zukam. paula hatte mich angesprochen. ich  nickte grüßend. "Du willst zu ihr?" Wieder nickte ich. "Soll...soll ich  mitkommen?" Es war nett, dass sie mir das anbot, doch ich lehnte ab.  nein, das hier schuldete ich meiner Freundin. Wengistens das. "Okay, sag mir, wenn du etwas brauchst. ich bin da", bot sie mir an und zog Nick weiter, der noch etwas zu mir sagen wollte.

So betrat ich also ihr Zimmer. Allein. Es war so still, so farblos, so leblos. ich schloss die Augen und wollte direkt wieder raus gehen. ich meine, was machte ich hier?

Doch...ich konnte es einfach nicht. Da vor mir lag meine beste Freundin. Nur weil es jemand auf jacky abgesehen hatte. Und dieser jemand war vielleicht unser aller Kollege, Tom. Dieser verdammte Wichser!

Wieso hatten wir jacky nicht geglaubt? Wieso....inzwischen war ich mir sicher, dass er es gewesen sein musste. ich öffnete meine Augen wieder und lenkte meinen Blick auf melina, die in dem Bett vor mir lag. An schläuche angeschlossen.

Mein herz machte einen Satz und blieb wohl kurz stehen, denn als ich wieder zu mir kam, kniete Paula neben mir. "Hey, mathilda. Du hast uns ja einen schrecken eingejagt", hauchte sie und wischte sich übers Gesicht. hatte sie etwa geweint? "Paula?", fragte ich tonlos. "Du warst tot, mathilda. Dein herz...es hat einfach ausgesetzt", erzählte mir Nick und sah mich sorgenvoll an.

Was? Ich war was? Oh mein Gott, was hatte ich Paula nur angetan? zwei Kollegen, zwei Freunde zu verlieren wäre undenkbar gewesen.

"Was ist passiert?", wollte Paula von mir wissen. ich saß mich langsam wieder auf und sah mich um. "ich weiß es nicht, ich stand da und wollte zu ihr gehen, doch dann bin ich neben dir aufgewacht...", meinte ich.

"Ich glaube einfach, dass alles zu viel für dich war, matthie. meinst du nicht auch, paula?" Nick sah sie fragend an. "ja, das ist es wohl. Wir müssen dich jedoch weiterhin untersuchen, du könntest einen schlaganfall oder herzinfarkt gehabt haben". ich nickte stumm, da mir etwas schwindelig war.

"Mathilda? Hey?! was ist los?" Ich nahm paula gar nicht richtig war. "ich verletze euch alle, schon wieder..." Dann kippte ich um und alles wurde schwarz. Schwärzer als schwarz.

Sicht paula

ich glaubte gleich, zu sterben. Nicht mathilda, sie nicht auch noch. ich sprang auf und fing an zu weinen. Nick kümmerte sich inzwischen um mathilda, die widerbelebt werden musste. ich hasste mich dafür, ihm nicht zu helfen, aber ich konnte es einfach nicht. Ich KONNTE es verdammt nochmal nicht. mein Kopf war wie leer gefegt und der Puls dröhnte mir in den Ohren. Wie mechanisch hob ich den fallengelassenden Blumenstrauß auf und brachte ihn zu melina an den nachttisch. ich sah sie an und fragte mich, ob sie und Mathilda sich nun kurz sahen.

Oder ob sie alleine war, dort draußen in der Dunkelheit. ich wüsste es zugerne.

ich hatte gar nicht mitbekommen, dass andere leute in den Raum gekommen waren, um Mathilda zu holen, doch plötzlich stand Nick hinter mir und schloss seine Arme um mich. Wir waren allein. "Paula, alles...okay?" "Ja, Nick. ES ist alles okay", antwortete ich ihm tonlos und wandte meinen Blick von melina ab.

"Mathilda lebt. Sie wird es schaffen". Toll, und? Ärtzte konnten sich irren.

"Paula?" "Lass mich", bat ich ihn leise. "nein, weil ich weiß, dass du mich brauchst. Du brauchst mich, weil dein ganzes leben zerbricht. Unser aller leben zerbricht im Moment, Schatz". Wie recht er damit hatte. Wie verdammt recht!

"ich kann mir nicht vorstellen, ohne sie alle zu leben", hauchte ich. "ich kann ohne sie nicht leben". Nick nickte in meinen Nacken: "Das wirst du auch nicht. das verspreche ich dir..." schade nur, dass niemand soetwas versprechen konnte.

Ein Dreh der alles verändertWhere stories live. Discover now