19 Kapitel

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"Was?" Robin sah mich bestürtzt an. Ich nickte und schon wieder rannen Tränen meine Wangen hinab. Er machte einen Schritt auf mich zu und sah mich fragend an. Ich schüttelte den Kopf: "Bitte, mach das nicht".

"Wie sollen wir denn zusammen leben und so tun, als ob wir zusammen wären, wenn wir uns nicht einmal umarmen können?" Gute Frage. ich zuckte die Schultern: "Das werden wir schon hinbekommen".

ich hatte ihm von meiner Idee erzählt und er hatte sofort zugestimmt. ich hatte ein leuchten in seinen Augen gesehen...Robin lächelte: "ja, das werden wir wohl. dennoch müssen wir erst einmal das Jugendamt und so davon überzeugen". "ja, aber ich bin eine gute Freundin und bin derzeit zu hause. Du bist bei der Arbeit, das ist wohl die perfekte Lösung!"

"Tja, ob die das auch so sehen?", zweifelte er. ich boxte ihm gegen die schulter und lachte, als er verwundert aufschrie. "Weißt du, ich bin immer noch sauer auf dich. das hättest du niemals tun dürfen. Aber ich weiß, dass...du das nicht böse gemeint hast, Robin. schließlich sind wir Kollegen". Er nickte und lächelte ebenfalls.

"Und, wo sollen wir wohnen? Bei dir ober bei mir?" ich schüttelte den Kopf und seufzte lachend.

****************

Dadurch, dass melinas Freunde ein paar "Freunde" hatten, war das mit dem Jugendamt schnell geklärt. Zunächst bekamen wir sie als "Probe" und jeden zweiten Tag würde eine Frau vom Jugendamt vorbeikommen, um nach ihr zu sehen. darauf freute ich mich jetzt schon.

Es war so surreal, als wir zum Krankenhaus fuhren, um maja abzuholen. Wir haben uns entschieden, dass Robin zu mir ziehen würde, so sähe es aus, als ob wir wirklich zusammen wären. Auf seine Wohnung würde entzwischen Stephan aufpassen, der endlich die Sache ruhen ließ. Vermutlich wegen nesrin.

ich hielt es zwar für falsch, Robin nicht zu bestrafen, aber was sollte ich schon tun? Sollte ich maja einfach so weggeben lassen? Nein, eher würde ich mir selbst die hand abhacken!

Maja wusste, dass sie wohl für einen längeren Zeitraum bei uns wohnen würde. ich wusste allerdings nicht, wie sie das aufgenommen hatte.

bei der Klinik angekommen stiegen wir aus und gingen auf die Intensivstation, wo katharina Dienst hatte. Sie sah uns traruig entgegen. "Hi", meinte ich. "Hi", erwiderte sie leise. "Es tut mir ja alles so leid!" ich nickte: "Ja, mir auch. ich wünschte...das alles wäre einfach nie passiert. das beim Dreh und Miranda".

katharina gab mir recht, so hatte alles angefangen. wegen eines tages hatten wir nun die Vollkatasthrope am hals. "Sie wird es gut bei euch haben", meinte die Ärtzin und zwinkerte mir vielsagend zu. "Danke, aber bei ihrer Mutter wäre sie trotzdem besser aufgehoben".

Wir gingen weiter, zu dem Zimmer, in dem melina lag. neben ihrem bett saßen mathilda und maja( was für eine Überraschung).

In einer Ecke standen diverse Koffer und taschen. Als die Tür aufging, wandte maja den Kopf und ich glaubte, Dankbarkeit darin zu erkennen, bevor sie mir das gesicht wieder abwandte und zu ihrer Mutter starrte.

ich wagte es nicht, den Blick auf das Krankenbett zu richten. ich...wenn ich das tat, würde ich jetzt und hier auf der Stelle zusammenbrechen. Und nein, ich wollte nicht so schwach sein, nicht vor Maja. Was sie jetzt brauchte, was Stärke und Liebe.

"hey!" mathilda erhob sich von dem Stuhl und umarmte mich. Sie hatte rote Augen und dunkle, fast schon schwarze Augenringe. "Wie...kommst du klar?", wagte ich zu fragen. "Es geht schon", sagte sie stumpf. "Wirklich?" Forschend sah ich sie an. "naja..." Sie deutete mit dem Kopf auf maja, die nur Augen für melina hatte. verständlich.

"ich verstehe", flüsterte ich und drückte sie nocheinmal an mich, ehe ich sie an Robin überreichte, der sie ebenfalls umarmte. ich trat näher an maja heran und ging in die Knie. "Hi Maja. Du erinnert dich an mich? ich bin nadja". "Ja, ich weiß, wer du bist", sagte maja und sah mich direkt an.

ich musste schlucken. In ihren süßen kleinen Augen lag so no viel schmerz, Trauer und Wut, dass ich glaubte, sie müsste daran ersticken. Mir schossen Tränen in die Augen.

Mein Blick schweifte ab und fand das Geischt von melina. ich kniff die Augen zusammen und atmete tief ein und aus.

"Es ist okay, traurig zu sein", hörte ich majas Stimme und kurz darauf ihre Hand auf meiner Schulter. "ich weiß", schluchzte ich und öffnete meine Augen wieder. maja sah mich sanft an. "ich bin bereit, mit euch zu gehen".

*sicht Melina*:

ich wollte lächeln, als ich diesen Satz von meiner kleinen Tochter hörte. Sie würde bei Nadja und Robin leben, bis ich wieder Herr über meinen Körper war. ich hörte alles, absolut alles. jedoch konnte ich nicht auf mich aufmerksam machen oder mich bewegen.

Ich sah auch nichts, nur endloses Weiß. und dann diese Stimmen. Maja. Nadja. Mathilda. Paula. Robin.

Gleichzeitig machte es mich unedlich traruig, dass ich nicht für sie da sein könnte und alle so alleine ließ. Alleine mit ihren Sorgen. Mit dem verschwinden von Miranda und...Tom.

*Sicht nadja*:

Ich sah in den Rückspiegel und beobachtete maja, wie sie aus dem fenster sah. Es war wirklich emotinol gelaufen, als sie sich von mathilda verabschiedet hatte, bei der sie die letzten zwei tage gewohnt hatte.

Wir hatten ihr aber versichter, dass Maja sie jeder zeit beuschen könnte und umgekehrt. "Hey, was willst du heute zum Abendessen? Wie wärs mit Pizza?" maja hob den Kopf und lächelte schief: "Danke Nadja, ja Pizza klingt super. Was ist mit dir, Robin?"

Ehrlich gesagt war ich verwundert und außerortdentlich froh, dass sie alles so gut wegsteckte. Sie hatte schon zu viel durchgemacht in den letzten Wochen.

Robin zuckte die Schultern: "gegen dich komm ich eh nicht an, oder?" Er grinste mich an. "Nee, nie im leben", lächelte ich. "Wie lange seit ihr schon zusammen? ich wusste gar nichts davon", wollte maja wissen und beugte sich neugierig nach vorne.

ich stockte und sah hilfesuchend zu Robin. Sollten wir ihr die Wahrheit sagen? "Ich habe mich in nadja verliebt, als sie bei uns auf der Wache angefangen hatte". Robin sah wieder auf die Straße.

maja lachte und wandte sich wieder dem Fenster zu, während mein herz pochte. Wow. ER hatte gerade zugegeben, dass er mich schon von dem ersten tag an...mochte...Wie musste das nun für ihn sein? Wir spielten ein Paar, welches wir gar nicht waren?

Ich seufzte und schloss die Augen. Vielleicht sollte ich ihm eine Chance geben. Dem allen hier. Schließlich tat ich es für Maja, aber auch...für uns.

Ein Dreh der alles verändertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt