22. Kapitel

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*Sicht nadja*

meine gedanken kreisten nur um ihn, während ich nach hause fuhr. Und ich fragte mich, wieso ich ihn fast vergessen hatte. Wieso maja genau auf dieses Thema zu sprechen gekommen sein musste. Schicksaal eben.

ich lachte freudlos auf. ich liebte Robin, natürlich. Doch ich liebte ihn auch, noch immer. Obwohl er mir alles angetan hatte, was ein mensch einem alles antun konnte. Er hatte sogar versucht mich zu töten, okay nicht versucht, er hatte es getan. Er hatte mich ermordet! Und darum fragte ich mich, wieso ich ihn liebte. Wieso ich ihn nicht schon lange aus meinem gedächtnis gelöscht hatte.

Gute Frage. Eine Frage, die ich wohl schnell beantworten sollte.

Genau in diesem Augenblick klingelte mein handy und ich ich verdrehte die Augen. Heute war echt nicht mein Tag. "Ja?", meinte ich genervt und setzte den Blinker an, um rechts abzubiegen. "Nadja? Ähm...wo bist du denn gerade?" Warte mal, war das etwa Stefan?

"Stefan?", wollte ich verwirrt wissen. "Ja, ich bin's", meinte er und räusperte sich. "Also, wo bist du?" "Beim Autofahren?" Was hatte das zu bedeuten? War etwas passiert?

"jetzt sag schon, wieso rufst du an?", fragte ich etwas lauter. "Fahr bitte erst rechts an, nadja. Vorher sag ich gar nichts". Was? Wieso denn? hatte der nen Dachschaden?

"geht's dir gut?", überlegte ich, tat jedoch das, um was er mich gebeten hatte. "ich stehe, so. jetzt will ich aber wissen, was du für ein Problem hast", sagte ich genervt. Stefan seufzte am Ende der leitung: "Man hat Miranda gefunden!" Oh mein Gott, was für gute neugkieten! Ein Glück, dass ich nicht weitergehfaren war, denn meine Konzentration war nun am Arsch. "Wo denn? geht es ihr gut?", fragte ich atemlos ins Handy.

"Sie ist tot, Nadja".

Mein Lächeln verblasste. "Sie...sie ist was?" "Tot. Vermutlich wurde ihr das Genick gebrochen". Was? Bitte was? Ich...meine hand fiel schlaff auf den Autositz. ich drehte meinen Kopf nach draußen und kniff die Augen zusammen. nein! Nein!

"Nadja?" Ich konnte nicht antworten, ich wollte es nicht fassen. Miranda, dieses junge Mädchen, hatte sein leben verloren? Wegen...wegen was? Wer war der Mörder? Scheiße verdammt!

"Nadja? hey, ich mach mir Sorgen!" "Mir geht's gut", meinte ich rau, da ich mit den Tränen zu kämpfen hatte. Keine Chance, schon liefen sie mir über die Wangen. "genau, wie mir auch", seufzte Stefan. "Wie soll ich das nur Maja erklären? ich meine, sie hat erst ihre Mutter verloren und...nun ist ihre beste Freundin tot?"

"Soetwas kann man keinem Kind erklären. ist sie jetzt gerade bei dir?" ich verneinte, und erklärte, dass sie in der Schule war. "Wenn du willst, kann ich Robin zu dir nach hause schicken, ich würde ihm freigeben", bot mir Stephan an.

"nein nein, ich schaffe das schon. hast du...hast du es Jacky...weiß es jacky schon?" Kurz schwieg er. "Nein, ich konnte es nicht", antwortete er rau. Ich verstand ihn. "Soll ich es machen?", bot ich an und wusste gleichzeitig nicht, wieso ich das tat. "Nein, du fährst jetzt nach hause, und zwar vorsichtig! Und dann schicke ich dir Robin, versprochen!"

Er legte auf und ich blieb allein zurück. Erleichterung durchflutete mich, dass Robin bald da sein würde und wir diese schwere last gemeinsm tragen würden. Und dabei wollten wir uns doch so einen schönen nachmittag machen...

Ich fing wieder an zu weinen, da alles einfach so ungerecht war. Als ich mich wieder einigermaßen beruhigt hatte, fuhr ich nach hause und legte mich auf die Couch, da ich so fertig war. Mit den nerven, mit der welt mit einfach allem. Ich...wollte nur mehr schlafen und vergessen, dass es dieses leben hier gab.

"nadja?" ich hatte gar nicht gemerkt, dass jemand ins haus gekommen war. Wow, super. Angenommen es wäre ein verbrecher gewesen, dann wäre ich jetzt vielleicht tot.

ich nahm die hand von meinem gesicht und sah zu Robin hinüber, welcher neben mir stand und mich ansah. "Hi", meinte ich leise. Er ließ sich neben mir nieder: "Das tut mir ja so leid". Ich sagte nichts darauf, denn was sollte ich auch antworten? Dass es mir ebenfalls leid tat?

"Wie sollen wir es bloß maja sagen?" ich sah ihn an. "ich weiß es nicht, nadja", erwiderte er tonlos. "Man, heute hätte ein schöner tag werden sollen!" ich schlug mir die Hände vors gesicht und begann zu weinen, denn ich wusste, wie hart das maja treffen würde. Zuerst ihre Mutter, melina, und jetzt auch noch ihre beste Freundin Miranda.

"hey, hey..." Er saß sich zu mir und umarmte mich nach kurzem Zögern. "Wir schaffen das, nadja. Wir schaffen das!" Wieso war er bloß so optimistisch? "Ich denke, wir sollten sie abholen und es ihr sgen. Sie hat die Wahrheit verdient, und zwar jetzt sofort!" ich sprang auf. Robin nickte: "Okay, aber ich fahre In deinem Zustand kann ich dich nicht auf die Straße loslassen!"

Damit hatte er wohl recht, so fuhr er zur Schule.

Dort angekommen stiegen wir aus und hasteten in die Schule hinein. ich wusste, wo ihre Klasse lag, ich konnte mich nur nicht dazu überwinden, an das Holz zu klopfen. ich wandte mich zu Robin um. "Wie du bereits gesagt hast, sie verdient die Wahrheit, nadja. Und zwar jetzt". ich nickte, atmete tief durch und klopfte gegen die Tür. "Ja, herein?", erklang eine Frauenstimme. ich wappnete mich innerlich und kniff die Augen zusammen. Dann trat ich durch die Tür und wusste, dass ich majas leben für immer verändern würde.

"Hallo?" Die Lehrerin-eine etwas ältere Frau-sah mich einfach nur verständnislos an. Doch maja war bereits aufgesprungen: "nadja?! was machst du hier, ist...ist alles okay?" Sie sah mich panisch an. ich merkte, wie ihr Atem nur mehr stoßweise ging.

"maja..." meine Stimme brach. ich räusperte mich und versuchte es erneut: "Kommst du kurz mit mir raus?" Sie nickte und stürmte regelrecht zur Tür raus, wo Robin auf uns wartete. "ich bin ihre...Erziehungsberechtigte". Die lehrerin nickte wissend. Ich neigte leicht den Kopf und trat wieder auf den Flur hinaus. Dort fand ich eine aufgelöste maja vor. Robin hatte es ihr bereits erzählt, Gott sei Dank. Denn ich hätte es nicht gekonnt...

"Stimmt es, nadja..?" maja hauchte diese Worte nur. ich nickte knapp: "ja, maja. Miranda ist ermordet worden, es tut mir...leid. Ich...wir werden den Mörder finden". ich wusste, dass sie das im Moment so gar nicht interessierte, ob wir den Mörder fanden oder nicht.

"ich will zu mama, bitte". Sie senkte den Kopf. Robin sah mich über ihren Kopf hinweg an. "Ja, natürlich", versprach ich ihr und streckte die hand nach ihr aus, doch sie brachte sich außer reichweite meiner hand.

Ein Dreh der alles verändertWhere stories live. Discover now