# 43

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- Lola -

Mit einem Lächeln auf den Lippen beobachte ich, wie Nico, umgeben von Rohan und den anderen, an Xenias Tresen sitzt und in das herrschende Gelächter mit einstimmt.
Dabei hebt er gleichzeitig seine Bierflasche an und lässt diese klirrend und mit einem vielsagenden Zwinkern gegen die von Marvin und Habib stoßen, was die beiden wiederum nur noch lauter lachen lässt, während Xenia, Rohan und Rebecca unterdessen belustigte Blicke in Nicos Richtung werfen.
Auch wenn ich viel zu sehr in Gedanken versunken gewesen bin, um mitzubekommen, was die sechs so dermaßen zum Lachen gebracht hat, kann ich nicht anders, als immer breiter zu lächeln.
Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich vermutlich denken, dass Nico und die anderen sich schon seit Jahren und nicht erst seit einer knappen Stunde kennen.
Auch wenn es im ersten Moment gar nicht so gewirkt hat, als ob er und die anderen sich verstehen würden.
Insbesondere Rohan hat Nico mit einer großen Portion an Skepsis und Argwohn begutachtet, wobei seine Augen immer wieder zwischen Nico und mir hin und her gewandert sind, so als würde er nach einer verwandtschaftlichen Ähnlichkeit zwischen uns beiden suchen.
Erst nachdem Nico sich auf Habibs und mein Drängen hin an den Tresen gesetzt und ein bisschen von sich, unserem Kennenlernen und dem daraus resultierenden Halbgeschwistertest erzählt hat, ist das leichte Misstrauen erst aus Xenias und Rebeccas und dann auch nach und nach aus Marvins und Rohans Gesichtern gewichen.
Auch wenn Rohan sich die eine oder andere abschließende kritische Frage nicht verkneifen konnte, was mich aber auch nicht wirklich überrascht hat.
Immerhin hat er in den vergangenen Jahren in meinem Leben mehr oder weniger die Rolle des großen Bruders eingenommen…und tut es zu einem gewissen Grad irgendwie nach wie
vor…
Kopfschüttelnd, aber immer noch lächelnd, greife ich nach meinem mittlerweile dritten Glas von Xenias neuester Kreation und leere es mit zwei kräftigen Schlucken.
Bleibt nur zu hoffen, dass meine Mutter diese Nachricht ähnlich gefasst aufnehmen wird wie meine Freunde…wobei…da muss ich mir eigentlich gar nichts vormachen.
Es wird ein ziemlicher Schock für sie werden, so viel ist sicher…
Aber zum Glück habe ich ja Zoe, die mir bei diesem Gespräch beistehen und mich unterstützen wird.
Und zusammen können wir alles schaffen.
Alles…
Seufzend lecke ich die letzten Spuren der süßen Säure von meinen Lippen und stelle das nun leere Glas wieder zurück auf den Tresen.
Hoffentlich hat Zoe auch einen schönen Abend…auch wenn es vorhin doch noch recht stressig geworden ist…
Schließlich mussten wir uns beide vorhin doch recht abrupt voneinander verabschieden, um noch pünktlich zu unseren jeweiligen Jungesellinnenabschieden zu kommen.
Es hat gerade noch für einen einzelnen Abschiedskuss gereicht, auch wenn dieser meiner Meinung nach viel zu kurz gewesen ist…
Ich seufze ein weiteres Mal, wobei meine Schultern ein Stück herabsinken.
Aber gut, sei es drum…
Spätestens irgendwann heute Nacht oder morgen früh, wenn wir wieder zurück sind, können wir uns so oft und lange küssen, wie wir wollen…auch wenn ich das viel lieber jetzt tun
würde…
Mein Magen zieht sich vor Sehnsucht nach meiner Liebsten zusammen und ich schnaufe einmal tief durch, ehe ich von meinem Hocker am Tresen herunterrutsche und nach meinem
Handy in der hinteren Tasche meiner Hose greife.
„Ey, Prinzessin!“, höre ich Habib rufen und drehe mich im Laufen halb zu ihm und den anderen um, „willst du etwa schon gehen?“
„Nein, nein, keine Sorge, Bibi“, entgegne ich lachend und streiche mir mit einer Hand durch die Haare, „ich…äh…ich will nur eben Danny gute Nacht sagen. Das ist alles…“
Ich bemühe mich um einen möglichst aufrichtigen Blick, wobei ich mir jedoch gleichzeitig nervös auf die Unterlippe beiße.
Ich hasse Lügen. Mehr als alles andere.
Aber ich habe nun mal auch keine Lust mir für den Rest des Abends anhören zu müssen, dass ich nicht mal einen Abend ohne Zoe auskomme.
Vor allen Dingen Habib würde mich deswegen aufziehen…
Und wenn ich Danny anrufe, nachdem ich mit Zoe gesprochen habe, ist es ja auch so gesehen keine richtige Lüge…nur eine kleine Notschwindelei…genau…
„Ach so“, erwidert Habib fast schon erleichtert und prostet mir mit seiner Flasche zu, „dann sag dem kleinen Prinzen auch gute Nacht von uns.“
„Werde ich machen“, erwidere ich und hebe meine Mundwinkel zu einem leichten Lächeln, ehe ich nach draußen in die angenehme Kühle der Nacht trete und ein paar Schritte zur Seite gehe, bevor ich auf mein Handy schaue und Zoes Nummer wähle…

Hochzeit Auf Französisch (Lola & Zoe - Band 3) (girlxgirl; wedding)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt