|16| Der klügere kippt nach

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Mit nassen Füßen gegen den kalten Mauserstein gestemmt, saß Itachi auf einen Holzstuhl mitten im Nirgendwo. Die Arme vor der fröstelnden Brust verschränkt, die Unterlippe beleidigt hervorgeschoben, starrte er aus dem Fenster, welches unmittelbar vor ihm eingemauert war. Die aufeinanderfolgenden rauen Steine, Magen geordnet aufeinander und boten einen Winddichten Raum. Kerzen und andere Lichter erhellten den Raum. So saß er dennoch frierend auf diesem Stuhl, und wackelte ab und zu mit seinen bleichen Zehen, welche sich allmählich rot vor Kälte verfärbten.

Als könnte er die Wand vom umfallen bewahren, hielt er seine Füße gegen das Gemauer. Auf den ersten Blick scheint die Hütte verwahrlost, doch das ist sie nicht. In diesem Haus wohnt jemand.

Ein gutes Stück von den anderen Häusern entfernt, steht dieses hier auf einem kleinen, aber hohem Hügel. Man hat sogar einen Blick auf die altertümliche Kirche, dessen Dach von Blättern und anderen Unreinheiten bedeckt ist. Steil zeigt das Dach in den Himmel hinauf, zu den oben stehenden Sternen, die neben dem Sichelmond funkelten.

Ein schönes Plätzchen.

Itachi könnte gefallen an diesen Moment finden. Wäre er nicht plitschnass, und schlotternd auf diesem schiefen, knarzenden, bekümmerlichen Holzstuhl.

Selbst der warme Schoß von Shisui, auf den er wenige Stunden zuvor gesessen hatte, war weitaus gemütlicher.

"Es war vor knapp Vier Tagen. Ich war arbeiten. Nun bin ich wahrscheinlich arbeitslos. Ich kam nach Hause, und es war still. Wenn er da ist, dann ist es nie still. Schon gar nicht wenn er seinen Freund bei sich hat" rückte Itachi mit der Sprache raus.

Sein Gegenüber stand im Schatten neben ihm und verkniff sich zu direkte Bemerkungen.

Menschen, die Angst vor dem hatten, was sie im Begriff waren, einem fremden anzuvertrauen, neigten zum Plappern. Sie füllten ihre Sätze mit nebensächlichichen Informationen, um den Zeitpunkt der Enthüllung jener Ungeheuerlichkeit, die sie so schwer belastete, noch ein wenig hinauszögern.

Warum Itachi hier nun saß hatte Anfangs nicht das Ziel gehabt jemanden um Hilfe zu bitten. Auf die Idee gekommen jemand anderem außer Obito nach Unterstützung zu fragen, wäre ihm ohnehin nicht in den Sinn gekommen.

"Ich werde meine Familie bis zu meinem letzten Atemzug beschützen" versicherte Itachi und klammerte seine Arme fester um seinen frierenden Oberkörper. Die Person neben sich schenkte er keine Beachtung.

Itachi erhob sich.

"Hilfst du mir?"

"Klingt nach krummen Geschäften" entgegnete sein Gegenüber.

"Weißt du was krumm ist? Deine Nase" Itachi geriet zu leicht in rage.

"Pass auf wie du mit einem Dom sprichst" zischelte sein Gegenüber sofort.

"Achte lieber auf deinen Kopf, Shisui" drohte Itachi ihm sofort entgegen. Es kam nicht selten vor das vorlaute Bürger einen Kopf kürzer wurden. Nicht gerne ging Itachi zu enthauptungen, oder verhing sie gar erst. Nein, er bevorzugte solche Methoden nicht.

"Ich helfe dir, unter einer Bedingung" Shisui strich dem sitzenden Itachi durch die pechschwarzen Haare.

"Und die wäre?"

***

Wie automatisch schlang Shisui seine Arme um Itachis Mitte. Das Fest war im vollen Gange und alles lief wie geschmiert. Von Naruto kam kein Mucks mehr. Der schien seine Aufgabe mit der kleinen Milli ernst zu nehmen.
"So zacki-zacki, wo bleibt der Alkohol?" Kabuto, so hieß der andere Freund von Shisui, drängelte die ganze Zeit. So erhob sich Boris und machte sich auf die Suche nach hartem Alkohol.

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