17. Kapitel

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Amara

Während ich immernoch komplett unter Schock stehe und die erschütternde Offenbarung von Mason zu verarbeiten versuche, kommt plötzlich der andere Mann, der vorhin die Klamotten geholt hatte, auf mich zu. Wenige Zentimeter vor mir macht er Halt.

Der Alpha, welcher behauptet mein Mate zu sein, knurrt bedrohlich auf. Doch der andere neckt ihn nur freundschaftlich:

"Ich hab' Ohren, man. Deine Mate würde ich nicht mal anfassen, wenn ich in Flammen stehen würde und ihr Körper aus Wasser wäre."

Ich bin mir nicht sicher, ob ich diese Aussage jetzt als Beleidigung auffassen soll. Aber irgendwas an seinen Worten  amüsiert mich und obwohl ich mich dagegen zu wehren versuche, muss ich plötzlich lauthals losprusten.

Sowohl Mason als auch ... Caden, hatte er ihn glaube ich vorhin genannt, sehen mich an, als sei ich jetzt völlig durchgeknallt.

Bin ich das? Verrückt geworden?

Ist das alles nur ein Traun?

Wache ich gleich neben Dan in unserem gemütlichen Doppelbett auf und höre ein genuscheltes "Guten Morgen"?

Wird Katy gleich bei mir sturmklingeln und mir meinen Lieblingskaffee in die Hand drücken, um mich auf eine ihrer endlosen Shoppingtouren mitzuzerren?

Völlig desinteressiert an den Geschehnissen um mich herum, kneife ich mir in den Arm. Aber ich wache nicht auf. Das hier ist also kein Traum. Und ich werde sowohl Dan, als auch Katy nie wieder sehen. Weil ich sie getötet habe.

Meine Kehle schnürt sich zu und ich ringe panisch nach Luft, schaffe es aber trotzdem nicht, genug davon einzuatmen.

Mein Herz beginnt schmerzhaft zu rasen, während sich zeitgleich ein stechender Schmerz in meiner Brust ausbreitet, der mich in die Knie zwingt.

Mein Gelächter verwandelt sich in lautes Schluchzen und so langsam verschwimmt meine Sicht von den angestauten Tränen, welche nun haltlos über meine Wangen rieseln und durch die Kälte unangenehme Furchen darauf hinterlassen. Ich nehme nichts mehr wahr.

Nur noch die grausame Stimme in meinem Kopf, die mir immer wieder Mörderin! Mörderin! Mörderin! zuschreit.

Ich hasse was ich bin. Hasse es, ein Wolf zu sein. Das wird sich niemals ändern.

Auch nicht dadurch, dass das Schicksal mich hierhergeführt hat.

Ich wäre gar nicht hier, wenn ich die beiden nicht umgebracht hätte! Und jetzt treffe ich hier meinen Mate?

Ich weiß genau, dass das nur eins bedeuten kann: alles, was passiert ist um mich hierherzubringen, muss Schicksal gewesen. Unaufhaltsam, um mich zu ihm zu führen.

Wütend balle ich meine Hände zu Fäusten und presse meine Zähne aufeinander.

Ein besorgter Mason kniet auf einmal vor mir und legt mir eine Hand auf die Schulter. Ich zwinge mich dazu, dass angenehme Gefühl seiner Berührung zu ignorieren und behalte den Blick weiterhin starr zu Boden gerichtet.

"Amara, was ist los?", höre ich ihn besorgt nachfragen.

Sanft hebt er mein Kinn an und will mich damit zwingen, ihm in die Augen zu sehen.

Hasserfüllt schließe ich meine eigenen.  Ich will ihn nicht ansehen, denn dann würde ich mich wieder in diesem wunderschönen Grau verlieren.

"Ich will dich nicht!"

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Ohoh! 😨

Nächstes Kapitel wieder aus Mason's Sicht 🥰

Amara & Mason ~ Alpha Der RudellosenHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin