38. Eine lange Nacht

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POV Sophie Künstner

„Gute Nacht!", rief Anica und bevor sie sich ins Gästezimmer verziehen konnte, flüsterte sie mir noch ins Ohr: „Seid nicht mehr zu laut heute, ich brauche meinen Schlaf." Ohne sie ansehen zu müssen, bemerkte ich ihr Zwinkern und wieder wurde ich rot. Diesmal würde ich das aber nicht auf mir sitzen lassen und so stieß ich ihr unsanft in die Seite und fauchte gespielt zornig: „Zisch ab!" Schallendes Gelächter ihrerseits brach aus und ich rollte nur mit den Augen. „Was ist denn hier so witzig?", wollte meine Freundin wissen, die eben auch die Treppe hochgekommen war, doch ich musste gar nicht antworten, Anica war schneller: „Ich habe euch beiden nur viel Spaß gewünscht. Ihr könnt mir nämlich nicht erzählen, dass ihr nach dieser Fummelei von vorhin jetzt einfach wie zwei brave Engel stillschweigend nebeneinander einschlafen werdet." „Ist sie immer so frech?" Federica nahm Anicas Bemerkung ganz gelassen und ich nickte und zuckte auf ihre Frage hin bloß mit den Schultern. „Schlaf gut, An", lachte ich noch kopfschüttelnd, dann folgte ich meiner Freundin in unser Schlafzimmer und schloss die Tür.

Viel weiter kam ich allerdings nicht, denn da verlor ich auch schon das Gleichgewicht und knallte ein wenig unsanft gegen das Holz. Erschrocken riss ich die Augen auf, doch als ich bemerkte, dass Federica mir ganz dicht gegenüberstand, schlug der Schreck in Erregung um. „Fuck, was wird das?", hauchte ich überfordert. „Ich dachte, wir probieren mal was Neues." Etwas Neues. Ich wurde nervös, immerhin hatte ich noch nicht allzu oft mit ihr geschlafen, doch mein Unterleib prickelte auch in freudiger Erwartung. Keine Sekunde später lagen ihre Lippen auf meinen und in einem feurigen Kuss kämpften wir um die Dominanz. Ich wollte sie spüren und intensivierte das Spiel weiter. Schwer atmend lösten wir uns irgendwann voneinander, doch viel Verschnaufpause gönnte mir meine Freundin nicht. Sie schubste mich leicht in Richtung Bett und ich kippte nach hinten – die weiche Oberfläche schmiegte sich an mich und gleich darauf spürte ich Federica, die nun auf mir lag und mich erneut küsste. Sie zog mir mein Shirt aus und ich ließ es geschehen. Keinen Gedanken verschwendete ich daran, dass ich Angst haben sollte, ich dachte kein einziges Mal an die Vorfälle von vor fünf Jahren, sondern konzentrierte mich nur auf sie, ihren wunderbar betörenden Duft und das Gefühl ihrer nackten Haut auf meiner. „Du bist so sexy, ich kann es nur immer wieder wiederholen", raunte sie mir zu und eine Welle der Erregung überflutete mich. Mir wurde immer heißer und ich wollte Federica immer dringender. „Bitte, ich kann nicht mehr", mein Atem ging schnell und unregelmäßig und ich sehnte mich so sehr nach Erlösung, da spürte ich auch schon ihre Finger an meiner entblößten Mitte. Zuerst spielten sie ein wenig herum, doch dann – ohne Vorwarnung – stieß sie zwei davon in mich und ich krallte mich in ihren Rücken. Sie bewegte sich im Rhythmus mit, sodass ihre feuchte Mitte an meinem Oberschenkel rieb und ich konnte förmlich spüren, wie auch sie ihrem Höhepunkt immer näherkam. Immer weiter stieß sie in mich hinein, immer fester und dann nahm sie auch noch ihren Daumen dazu, mit dem sie meine Klitoris massierte. Ich konnte mich einfach nicht mehr zurückhalten und mir entkam ein lautes Stöhnen, das meine Freundin sofort mit ihrer anderen Hand auf meinem Mund erstickte. „Bitte, Fedè, hör nicht auf!", ich rekelte mich unter ihr und warf den Kopf nach hinten. Ich war so knapp davor, zu kommen und dann endlich – die ersehnte Welle der Erlösung brach über mich herein und auch Federica kam, während sie meinen Namen stöhnte. „Fuck war das geil", entfuhr es mir. Mein Unterleib zuckte immer noch, als Federica sich neben mich fallen ließ und mich sanft küsste. „Mich hat noch nie jemand so angemacht wie du", flüsterte sie und der Stolz, der mich überkam, breitete sich in jeden Winkel meines Körpers aus. Noch wollte ich sie nicht in Ruhe einschlafen lassen, ich wollte ihr nochmal solche Gefühle bescheren und so kletterte ich diesmal zwischen ihre Beine und küsste ihre Schenkel sanft hinauf, immer weiter in Richtung ihres Lustzentrums. Ich hatte sie noch nie aktiv zum Kommen gebracht, das hatte sie bis jetzt immer so nebenbei miterledigt und das wollte ich heute ändern. „Hey, du musst das wirklich nicht tun", stellte sie erneut fest, doch ich war mehr als bereit dazu. Ich sehnte mich förmlich danach und so trafen meine Lippen ohne Vorwarnung auf ihre Mitte. Ihr Geschmack erregte mich wieder und ich hatte Mühe, mich vollkommen auf sie zu konzentrieren und mich nicht selbst anzufassen. Meine Zunge bewegte sich wie von selbst durch ihre Spalte und ich spielte an ihrem Kitzler herum, bis auch ich zwei Finger dazunahm und in sie eindrang. Federica streckte mir ihr Becken entgegen und krallte sich mit beiden Händen in das Leintuch. Das war wohl ein gutes Zeichen. Ein Stöhnen entkam ihr, das mich schmunzeln ließ, als eine ihrer Hände allerdings meine Haare packte, hatte ich keine Zeit mehr zum Lachen. Ich widmete mich wieder voll und ganz ihrer Mitte und mit immer lauter werdendem Stöhnen spürte ich dann, wie sich auch diese rhythmisch zusammenzog. Es fühlte sich so gut an, verantwortlich dafür gewesen zu sein, dass Federica gekommen war. Diesmal legte ich mich dann aber wirklich neben sie, mit der Intention, dann schlafen zu gehen, doch meine Freundin hatte für diese Nacht offenbar noch ganz andere Pläne. Na da wären wir morgen bestimmt verdammt müde, doch ich wollte mich keinesfalls beschweren...


Fighting the demons from our pasts - Will love be enough?Where stories live. Discover now