Das erste Mal

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Livs Herz klopfte ihr bis zum Hals. In ihrem Kopf war nur noch Platz für einen Gedanken: worauf habe ich mich da nur eingelassen?

Sie hörte ihre Schritte.

Wie sie sich langsam näherte.

Spürte ihre Hände auf ihrem Körper.

Innerlich erbete sie. Sie fühlte sich wie ein Vulkan, kurz vor dem Ausbruch.

Stöhnte.

„Da kann es wohl jemand kaum erwarten", stellte eine Stimme kühl fest.

„Ja Herrin", antwortete sie.

Die Person, welcher die Stimme gehörte, beugte sich vor. „Habe ich dir erlaubt zu sprechen?"

„Nein Herrin."

„Wieso machst du es dann?"

„Ist mir so rausgerutscht. Tut mir leid", murmelte Liv halbherzig.

„Soso. Es ist dir einfach so rausgerutscht", neckte sie ihre Spielpartnerin, welche sie vor einigen Wochen über das Internet kennengelernt hatte.

Heute war das erste Mal, dass sie miteinander nicht nur redeten, sondern auch miteinander spielten.

Liv konnte sich das süffisante Lächeln ihrer Herrin bildlich vorstellen.

Gleich darauf schob sich das Gesicht von Jana in ihr Blickfeld.

Sie sah wunderschön aus. Beinahe Makellos, wären da nicht diese kleinen Hautunreinheiten auf ihrer Stirn.

Nachdenklich fuhr ihr Jana mit dem Zeigefinger über ihre Lippen.

„Du weißt noch, was du machen musst damit ich sofort aufhöre?", fragte sie.

Liv nickte.

„Sag es. Sag es mir", verlangte Jana und blickte Liv dabei tief in die Augen.

Livs Knie wurden weich und sie war froh, dass Jana sie bereits auf eine „Bank" gefesselt hatte.

Sie lag auf dem Bauch. Ihre Arme und Beine waren mit schweren, aber angenehm auf der Haut liegenden, Ledermanschetten gefesselt. Bewegungsfreiheit null.

„Ich warte", durchbrach Jana Livs Gedankenkarussell.

„Ich..." Die junge Erwachsene räusperte sich.

„Also wenn ich „Gnade" sage stoppst du", brachte sie stockend hervor.

„Und?"

„Und wenn ich geknebelt bin, oder aus einem anderen Grund nicht deutlich sprechen kann, weil ich zum Beispiel gerade den Mund voll habe, dann schnippe ich mit den Fingern."

Jana tätschelte ihr anerkennend den Kopf. „Braves Mädchen. Du lernst schnell."

Langsam ging die Frau, in deren Hände sich Liv begeben hatte, um ihre Spielpartnerin herum. Betrachtete sie eingehend von allen Seiten. Bis auf ein unscheinbares Lederhalsband war Liv Splitterfaser nackt.

„Du siehst gut aus", stellte Jana fest.

„Danke Herrin", stieß Liv hervor.

„Du lernst schnell", gurrte Jana. „Ich bin gespannt, wie viel du aushältst. Und wofür du deinen Mund noch alles benutzen kannst."

Liv verschlug es vor Überraschung die Sprache.

Natürlich hatte sie sich mit ihrer „neuen" Freundin ausgetauscht. Darüber, was ihre Tabus waren. Ihre Limits. Aber natürlich auch über ihre Vorlieben und Fantasien. Jana wusste, worauf sie stand, ebenso wie sie wusste, worauf Jana stand. Ein angenehmer Schauer lief ihr über den Rücken. Sie war gespannt darauf, was ihre Herrin mit ihr vorhatte.

Freundschaft + {ABGESCHLOSSEN}Where stories live. Discover now