Mein Leben ohne Kenma

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-Triggerwarnung!-

D/N Sicht

Tränen rennen mir über mein Gesicht. Ich wäre so unglaublich gerne bei Kenma, meinem Sohn und unserem ungeborenen Baby geblieben. Wieso ist das alles so unfair? Wieso kann nie etwas so laufen wie man es gerne hätte?

Wieder diese Dunkelheit, nichts weiter als Dunkelheit. Wenn ich nicht Tod bin dann will ich endlich aufwachen und mich von Kenma verabschieden. Plötzlich taucht vor mir wieder eine Tür auf, nur diesmal ohne dieses helle Licht.

Vorsichtig stehe ich auf und gehe diesmal selbstbewusster darauf zu. Was mich wohl dahinter erwarten wird? Komme ich nun endlich zurück? Schnell drücke ich die klinke runter und bereite mich auf das helle Licht vor.

Doch dieses bleibt auch jetzt aus und alles bleibt schwarz. Ich schlucke den Klos in meinem Hals runter, da ich ein sehr ungutes Gefühl dabei habe. Endlich traue ich mich durch die Tür zu gehen.

Ich mache meine Augen wieder auf und sehe nur weiß. Wo bin ich hier? Als sich meine Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten, da erkenne ich das ich in einem Krankenhausbett liege. Ich fühle mich sehr schwach und kann überhaupt nicht aufstehen.

Die Tür geht auf und mein Bruder kommt rein, als er mich sieht weiten sich seine Augen und Tränen schimmern in ihnen. "Gott sei dank D/N du bist endlich wach!" ruft er und rennt dabei auf mich zu.

Sofort drückt er mich an sich und ich ringe nach Luft. "K...Kuroo." bringe ich irgendwie raus und sofort lässt er mich los. "Tut mir Leid, ich bin einfach froh, dass du am Leben bist! Ich kann dich doch nicht auch noch verlieren." weint er und nun verstehe ich nichts mehr.

"Kenma...Wie geht es ihm?" frage ich vorsichtig nach. "Kannst du dich nicht mehr erinnern?" frägt er nun mich und ich schüttel mit dem Kopf. "Und was ist mit mir passiert?" füge ich noch hinzu.

"D/N...Kenma ist schon seit zwei Jahren Tod und du hast es immernoch nicht verkraftet und versucht dir selbst das Leben zu nehmen." sieht er mich traurig an und ich kann seinen Worten nicht glauben. Kenma ist Tod? Ich soll versucht haben mich umzubringen?

Ich kann es irgendwie schon verstehen, ich kann doch nicht ohne Kenma leben! Jetzt fallen mir auch die Verbände an meinen Handgelenken auf. Ich muss mir versucht haben die Pulsandern aufzuschneiden. Schuldgefühle machen sich in mir breit und ich fange an zu weinen.

"Es tut mir so Leid großer Bruder! Ich kann doch nicht ohne Kenma leben. Er war mein Licht in der Dunkelheit und mein einziger Lebenswille!" weine ich und kralle mich in das T-Shirt meines Bruders. Behutsam streicht er mir über den Rücken.

"Shh ist schon gut kleine Schwester, ich vermisse ihn auch jeden einzelnen Tag mehr und mehr. Doch für dich muss es sich noch schlimmer anfühlen seinen perfekten Partner und Seelenverwanden zu verlieren." versucht er mich zu beruhigen und ein klein wenig funktioniert das auch.

Er wollte gerade wieder etwas sagen, da wird alles wieder schwarz und meine Schmerzen die ich gerade verspürt habe verschwinden einfach so.  Wo ich wohl jetzt landen werde?

Unsanft lande ich auf einen harten Boden und setze mich mit schmerzenden Rücken auf. Langsam streiche ich mir über die schmerzende Stelle und stehe auf um mir den Dreck von den Klamotten zu klopfen.

Neben mir auf dem Boden entdecke ich  einen kleinen Blumenstrauß. Misstrauisch hebe ich ihn auf und sehe ihn mir genau an. Es sind wirklich schöne Blumen, aber was machen die hier?

Jetzt sehe ich mich auch um und bemerke, dass ich auf einem Friedhof bin. Es fällt mir wie Schuppen von den Augen, ich werde wohl Kenmas Grab besuchen. Ob ich das schaffen werde? Mein Blick geht zu meinen Handgelenken und sehe, dass diese immernoch verbunden sind.

"Es kann also noch nicht lang her sein." murmle ich vor mich hin und bewege mich langsam durch die ganzen Grabsteine. Aus irgendeinem Grund tragen mich meine Beine direkt in die Richtung von seinem Grab.

Ich muss mich wirklich zum stehen bleiben zwingen, da sich ein fetter Klos in meinem Hals breit macht und ich mir nicht sicher bin es zu verkraften. Nochmal tief ein und ausgeatmet bewege ich mich doch auf einen einzelnen Stein zu.

Sofort lasse ich mich auf meine Knie fallen und fange an bittere Tränen zu weinen. Wieso hat man mir dich weggenommen?! Vorsichtig streiche ich über den Stein und fange an die Inschrift zu lesen.

"Kozume Kenma. Ein toller Sohn, ein wunderbarer Freund und der Seelenverwandte eines tollen Mädchens. Wir werden dich niemals vergessen und für immer lieben." lese ich leise für mich und weine nur noch mehr. Mein Kenma, mein ach so lieber Kenma, du bist viel zu früh von uns gegangen.

Die Blumen lege ich aufs Grab und stehe auf. Ein leichter Wind geht, doch plötzlich merke ich wie eine Hand sich auf meine Schulter legt. Geschockt drehe ich mich um, aber kann niemanden entdecken. Habe ich mir das nur eingebildet?

Ich sehe nochmal zu Kenmas Grab und meine Sicht verschwimmt langsam. Ich kann nicht mehr. Kann ich nun endlich aufwachen oder so? Was auch immer gerade mit mir passiert?! Ich schließe meine Augen und warte einfach ab, wo ich als nächstes aufwachen werde.

Ich spüre etwas kaltes an meinen Händen. Ich höre Wasser rauschen und bin wirklich gespannt wo ich jetzt bin. Trotzdem öffne ich verunsichert meine Augen und schlucke erstmal. Warum zum Teufel stehe ich am Geländer einee Brücke?

Habe ich etwa vor endlich alles zu beenden? Ich denke, dass muss es sein. Zögernd steige ich mit einem Fuß über das Geländer. Der andere folgt kurz darauf und nun stehe ich mit dem Rücken zum Wasser.

Mein ganzer Körper zittert vor Angst mein eigenes Leben zu beenden. Vorsichtig dabei bedacht nicht sofort runter zu fallen drehe ich mich um und staare in das tiefe blau, dass sich vor mir erstreckt.

Langsam lasse ich einen Finger nach dem anderen vom Geländer und beuge mich mit meinem Oberkörper leicht vor. "Warte D/N!" höre ich plötzlich eine Stimme hinter mir und vor Schreck, lasse ich die letze Hand los und stürze in die Tiefe.

Es fühlt sich alles wie in Zeitlupe an. Langsam dreht sich mein Körper, damit ich mit dem Rücken auf dem Wasser aufkomme um zu sehen wer nsch mir gerufen hat. Kuroo...Mein gelieber Bruder steht am Geländer und streckt eine Hand nach mir aus.

Ein Lächeln schleicht sich auf mein Gesicht. Verzeih mir bitte Kuroo und lebe dein Leben für Kenma und mich. Du wirst die Person finden, die du überalles Leben wirst und sie dich auch. Ich werde vom Himmel aus über euch wachen und wenn ihr Kinder haben solltet und eines nach mir benennt, dann wäre ich überglücklich!

Ich liebe dich Kuroo mehr als alles andere, aber ohne Kenma hat mein Leben absolut keinen Sinn mehr. Zufrieden schließe ich meine Augen und warte auf dem Aufprall aufs Wasser. Unsere gemeinsamen Erinnerungen tauchen vor mir auf und ich bin zufrieden und glücklich. Ich bin gleich bei euch Mama und Kenma. Ich freue mich so euch wieder zusehen.

Plötzlich öffnen sich meine Augen wieder und sehe wie mein Onkel wie auch andere Ärzte im Zimmer sind und sich unterhalten. Ich bin nicht Tod? Ich bin wirklich wieder zurück? Kenma ist noch nicht Tod?!

Ich versuche mich aufzusetzen aber vergeblich. Wie lange ich wohl geschlafen habe? Mein Hals fühlt sich wie Schleifpapier an, weswegen ich mich erstmal räuspern muss, dadurch werden auch alle auf mich aufmerksam.

Sie lächeln mich warm an und mein Onkel flüstert etwas zu ihnen und diese gehen aus dem Weg. Schnell drehe ich meinen Kopf weg, da ich ihn nicht mehr in diesem Zustand sehen kann.

"Du bist endlich wach." Höre ich die Stimme flüstern, die ich seit Monaten so unglaublich sehr vermisst habe und Monate lang geweint habe und nicht in die Schule gegangen bin.

Verliebt in den Besten Freund meines Bruders (KenmaXReader)Opowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz