42. „Was meinen Sie mit drei Phasen?"

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Ayumi zog leicht die Augenbrauen zusammen. Etwas war anders. Es war nicht ihr weiches Kopfkissen. Dafür war es zu hart. Aber es war auch nicht so hart wie der Boden oder ein Ast. Sie bemerkte, wie ihre Hand sich rhythmisch auf und ab bewegte und etwas warmes auf ihren Fingern ruhte. Blinzelnd erkannte sie das erste leichte Tageslicht. Und, dass sie an Levi gekuschelt geschlafen hatte. Sie hob den Kopf von seiner Schulter und betrachtete neugierig sein schlafendes Gesicht. Sie lächelte als sie seine entspannten Gesichtszüge bemerkte. Keine Emotionslosigkeit, keine Langeweile, keine Angespanntheit, kein Stress. Er wirkte zufrieden. Als sie ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht streichen wollte, stellte sie fest, dass ihre Hand auf seiner Brust ruhte und seine Hand schützend darüber lag. Ihr Herz schlug schneller, als sie sich an seine Geste von letzter Nacht erinnerte. Als sie spürte, wie er sich zu bewegen begann, stellte sie sich blitzschnell schlafend.

Levi zog die Augenbrauen zusammen, als seine Beine beim Strecken auf etwas weiches trafen. Langsam öffnete er die Augen und erkannte Ayumi in seinem Arm liegen. Er brauchte einen Moment, bis er realisierte, dass sein Wunsch der vergangenen Monate sich nun erfüllt hatte. Ein leichtes Lächeln war auf seinen Lippen erkennbar. Doch als er sich an letzte Nacht erinnerte, stieg die Röte in seinem Gesicht auf. Seufzend fuhr er sich mit der Hand über die Augen. Hatte er das wirklich gemacht? Sie lagen in seinem Bett. Vereinzelt waren Ayumi von Zeit zu Zeit Tränen über die Wangen gelaufen. Wegen ihm. Er wollte nicht, dass sie wegen ihm weinte. Er wollte ihr zeigen, wie wichtig sie ihm war. Er hatte ihre Hand genommen und sie unter sein Shirt geführt. Behutsam hatte er sie gegen sein Herz gedrückt. Es hatte sie beruhigt.

Levi schüttelte leicht den Kopf. „Wie peinlich." Doch als er sie nun betrachtete, konnte er nicht anders, als sie nur noch fester an sich zu drücken. Er strich ihr die Haare aus dem Gesicht, beugte sich zu ihr und küsste ihre Stirn, ihre Nasenspitze und ihre Lippen. Als er sich von ihr lösen wollte, spürte er ihre Finger, die zärtlich durch seine Haare fuhren. Levi legte den Kopf schief. Sie war also wach.

„Morgen", flüsterte er mit heiserer Stimme in ihr Ohr.

Als sie weiterhin keine Regung zeigte, wanderte er mit seinen Lippen ihren Hals entlang.

„Ya!", rief Ayumi mit weit aufgerissenen Augen. „Hast du mich gebissen?", rief sie hellwach.

Levi lachte kurz auf, bevor er sich wieder auf den Rücken legte und sie beobachte, wie sie in seinem Bett saß und ihren Hals abtastete.

„Warum?", jammerte sie und rieb sich die Augen.

„Dafür, dass du mich im Dunkeln hast tappen lassen. Wie lange bist du schon wach?" Levi streichelte ihren Arm.

„Noch nicht so lang", murmelte sie und tastete erneut vorsichtig ihren Hals ab.

„Das war ein Vorgeschmack", erklärte er, als er sie an sich zog.

„Auf was?", fragte sie und blickte hoch zu ihm.

„Das passiert, wenn du nicht jede Nacht bei mir schläfst." Seine Worte lösten den gewünschten Effekt aus. Levi blickte in ein knallrotes Gesicht. „Seit wann so schüchtern?", neckte er sie.

Als Antwort versteckte sie ihr Gesicht in seiner Brust. Levi küsste ihren Kopf und begann ihren Rücken zu streicheln. Schließlich krabbelte sie hoch, bis ihre Lippen sein Ohr berührten.

„Levi?", flüsterte sie.

„Mh?"

„Meinst du das ernst? Dass ich jetzt immer hier schlafe?"

„Mh." Er küsste sie. „Und jetzt verschwinde."

„Was?", Ayumi verstand nicht.

„Bevor dich jemand hier findet", erklärte Levi und zog ihr die Decke weg.

Chagara - Chaos in der Dunkelheit (Levi x OC FanFic / AttackOnTitan)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt