6. Entlassung und Interviews

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Drei Tage später joggte ich gegen sechs Uhr zum Krankenhaus. Johnny hatte eine Schwester gebeten mich anzurufen. Er wollte dass jemand bei seiner letzten Untersuchung dabei war und dass ich mir keine Sorgen mehr machen mussten. Und so schloss ich den Weg in meine morgendliche Joggingrunde mit ein da der Weg zum Krankenhaus genauso lang war wie die runde die ich zu Hause rannte. Ich brauchte eine knappe Stunde bis zum Krankenhaus und klopfte dann an der Türe zu Johnnys Zimmer. Sofort hörte ich seine warme, rauchige Stimme.

J: Herein.

Ich öffnete und trat ein. Er saß in seinem Bett und schaute mich überrascht an.

J: Leoni? Wo kommst du denn her.
I: Vom Motel. Ich bin her gejoggt.
J: Was. Alles klar. Setz dich doch zu mir.

Er klopfte neben sich auf die Bettdecke. Ich setzte mich neben ihn.

I: Wie gehts dir
J: Gut. Wirklich.
I: Ist gut ich glaub dir das. Ich sehe es in deinem Gesicht dass es dir wirklich gut geht.
J: Gute Menschenkenntnis.
I: Braucht man als Schulsanitäterin sehr oft.
J: Das ist wohl war. Danke das du gekommen bist. Hast du schon gefrühstückt.
I: Ne. Hab auch keinen Hunger.
J: Iss bitte etwas kleines. Du bist über 12 Kilometer her gerannt. Tu mir den gefallen.
I: Wenn du meinst

Er nickte und reichte mir seine zweite Scheibe Brot mit Schinken.

I: Danke.
J: Bitteschön Kleine. Ist was du schaust so komisch.
I: Ach ich bin's einfach nicht gewöhnt dass sich jemand Sorgen um mich macht. Meinem Vater ist des eigentlich herzlich Egal ob ich was esse. Er sagt immer ich soll machen was ich will, denn nur so lerne ich was fürs Leben.
J: Das sollte deinem Vater aber nicht egal sein. Mir wäre sowas nicht egal. Aber da ist jeder anders.
I: Ja das stimmt wohl.

Dann ging die Türe auf und ein älterer Mann kam in den in das Zimmer. Zweifellos ein Arzt.

A: Mr. Depp ich hole sie in zehn Minuten zur Untersuchung ab.
J: Okay. Die junge Dame darf mitkommen. Sie hat mich aus dem Wasser gezogen. Sie sollte wissen dass es mir wirklich gut geht auch aus Medizinischer Sicht.
A: Natürlich. Wie Sie wünschen.
J: Bis nachher.
I: Johnny?
J: Ja.
I: Warum machst du das.
J: Ich weiß dass du dir Sorgen um mich gemacht hast. Ich hab gestern Abend noch mit deinen Lehrern gesprochen. Sie haben mir erzählt dass du die letzten Nächte oft wach geworden bist weil du das was passiert im Traum wieder erlebt hast. Ich will einfach dass du beruhigt bist.
I: Weisst du. Ich hab den beiden nie so ganz die Wahrheit gesagt. Ich hab geträumt dass ich dich wieder reanimiert habe aber versagt habe.
J: Du hast aber nicht versagt Leoni.
A: Mr. Depp. Kommen Sie

Ich erschrak so heftig dass ich kurz aufschrie. Denn ich hatte nicht bemerkt dass der Arzt wieder gekommen ist. Johnny griff nach meiner Hand.

J: Leoni. Beruhige dich. Ganz ruhig atmen. Es ist nichts passiert. Gut so. Alles wieder okay.
I: Ja.
J: Wirklich?
I: Ja. Alles gut. Ich bin nur erschrocken.

Wir gingen in den Behandlungsraum. Es ging ihm wirklich gut.

A: Es war echt gut wie du reagiert hast Mädchen. Hättest du nicht sofort reagiert dann hätte er dass vielleicht nicht überlebt. Bist du beruhigt.
I: Ja. Ich hatte einfach Angst dass ich irgendwas falsch gemacht habe.
A: Hast du nicht. Du hast ihm zwar drei Rippen bei der Herzdruckmasage gebrochen aber dass ist ja normal.
I: Es war halt echt seltsam wie weit die Theorie und die Praxis auseinander liegen.
A: War das deine erste Reanimation.
I: Ja. Er war der erste den ich reanimiert habe.
A: Du hast alles richtig gemacht. Mr. Depp Sie sind entlassen. Es ist alles in bester Ordnung.
J: Na komm Leoni. Wir gehen zum Set. Die anderen sollten auch wissen das alles in Ordnung ist.
I: Okay. Auf gehts.
J: Steve wartet unten auf uns.
I: Super.

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