Kapitel 13

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PoV. Jin

Hellwach liege ich im Bett, während meine Gedanken um Namjoon kreisen. Noch immer spüre ich diesen leichten Druck auf meinen Lippen. Mein Finger liegt auf meinen Lippen und immer wieder streiche ich darüber.

Viele Gedanken kreisen mir im Kopf. Gedanken, die mich keinen Schlaf finden lassen.

Wieso ist er weggerannt? Wieso hat er so ausgesehen, als hätte er es bereut mich zu küssen? Fühlt er etwa das selbe wie ich? Ich mein, sonst hätte er mich ja nicht geküsst.

Aber andererseits...es kann auch einfach ein Impuls gewesen sein. Oder der Moment. Für einen Kuss ist es zu früh.

Verdammt. Wieso hat er mich dann überhaupt geküsst, wenn er es sowieso bereuen würde?

Leise seufze ich und lege mich auf die Seite. Mein Herz schmerzt, jedoch gebe ich Namjoon keine Schuld. Ich hätte mich nicht mitreißen lassen dürfen. Ich hätte abwehren sollen und mich von ihm lösen sollen. Aber...seine Lippen sind so verdammt weich. Wie hätte ich mich da lösen können? Und das schlimme ist...ich falle immer mehr für ihn. Immer mehr dringt er in mein Herz und immer mehr nimmt er meine Gedanken ein.

Ich darf und kann das nicht zulassen. Es würde mich zerstören, da ich nicht Mal weiß, ob er überhaupt schwul ist.

Aber der Kuss...

Der Kuss ist bedeutungslos. Er bereute es, also war es nicht Mal gewollt. Jedoch...ich will nicht länger warten. Ich will ihm endlich näher kommen. Mit ihm frei reden, ohne dass er nur nickt oder kurze Sätze spricht. Ich will mit ihm lauthals lachen. Ich will ihn küssen...ihn umarmen, ich will wissen, was in seinem Kopf vor geht.

Jedoch wird das alles nur ein Traum bleiben. Egal wie sehr ich es auch Versuche, er entgleitet mir immer wieder aus den Fingern, wenn wir uns gerade näher gekommen sind. Und das erschöpft mich. Dennoch möchte ich nicht aufgeben. Er soll seine Zeit nehmen, auch wenn es noch so kraftaufwendig ist.

"Aish.." zische ich leise und setze mich auf. Mein T-Shirt hängt lose an mir herunter und meine Haare hängen Kreuz und quer.

Leise stehe ich auf und schleiche zu meiner Fensterbank. Da mein Bett eher mittig im Raum steht, muss ich einige Schritte gehen. Mein Raum ist allgemein eher dunkler gestaltet. Ein Bockspringbett mit schwarzem Laken und weißer Bettwäsche, ein schwarzer Teppich, welches ein wenig unter dem Bett geschoben ist. Die Wände, die weiß gestrichen sind. Mein schwarzer Schrank, welcher in der einen Ecke steht und der schwarze Schreibtisch, welcher in der anderen Ecke steht. An der Wand hängen viele Bilder von mir und meinen Freunden, aber auch Poster von Bands, die ich gerne höre. Allgemein finde ich mein Zimmer gemütlich. Stockdunkel ist es draußen, da wir es schon spät in der Nacht haben.

Ungefähr 3 Uhr.

Jedoch erhellen einige Straßenlampen die Nacht und geben Ausblick auf die Straße und Bürgersteige.

Während ich raus schaue, prasseln immer mehr Regentropfen auf das Fenster, was mir symbolisiert, dass es nun zu regnen beginnt.

Leicht fange ich an zu lächeln, da ein unbekanntes Gefühl durch mich strömt. Unbekannt und doch so vertraut und komfortabel. Es lässt mich fühlen, as sei ich Zuhause angekommen. Es lässt mich frei fühlen aber auch sicher. Dies ist ein Gefühl, welches ich noch nie wirklich gefühlt habe. Beziehungsweise selten gefühlt habe.

Ich beobachte die einzelnen Tropfen, die immer wieder ein Wettrennen miteinander veranstalten. Das Prasseln des Regens ist deutlich zu hören und ich schließe für einen Moment meine Augen, um den Moment vollkommen auszukosten.

Angenehm warm ist es hier im Zimmer, was mich nur noch wohler fühlen lässt. Am liebsten würde ich mir jetzt einen heißen Kakao machen, eine Decke um meine Schulter legen und hier bleiben, bis es früh morgens ist. Da ich morgen jedoch Schule habe, sollte ich so schnell wie möglich zurück in das Bett gehen und schlafen. Jedoch hält mich mein Verstand wach, wodurch ich wann sowieso nicht hätte schlafen können, weshalb ich dann hier sitzen bleiben könnte.

Mit jeder Sekunde, die verstreicht werden meine Gedanken immer ruhiger und ich immer entspannter. Schnell sind die Gedanken an Namjoon vergessen und werden ersetzt durch Erinnerungen von mir und meinen Freunden.

Lächelnd lehne ich meinen Kopf an das Fenster und schließe meine Augen. Immer schwerer fühlen sich meine Lider und meine Knochen an und ehe ich mich versehe, bin ich hier auf der Fensterbank eingeschlafen.

The silent boy Where stories live. Discover now