Kapitel 20

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PoV. Namjoon

Stumm schaue ich rauf zur Decke, während in meinen Ohren die Musik hallt und jegliches Geräusch von der Außenwelt abschirmt.

Um mich herum sitzen die anderen Schüler, welche lachen oder sich in Ruhe miteinander unterhalten. Gerade sitze ich alleine hier, da Hoseok und Jungkook mit zu Jin sind, um ihn zu fragen, ob er nachher mit in den Park will. Da ich nicht wirklich Lust hatte, aufzustehen und irgendwo hinzugehen, bin ich sitzen geblieben und habe mir die Kopfhörer rein gesteckt.

Jin...egal zu welcher Uhrzeit, du schwebst immer in meinen Gedanken herum und gibst mir kaum noch Ruhe. Ob ich meine Augen schließe oder schlafe, du bist immer präsent. Es macht mich verrückt, doch kann ich nichts dagegen tun. Deine weichen Lippen hängen mir noch immer im Kopf und das Verlangen, dich wieder zu küssen, wird auch mit jedem Tag stärker. Mittlerweile habe ich eine Vorahnung, was meine Gefühle bedeuten könnten, da ich im Internet danach gesucht habe und mich auch mit meinem Onkel darüber unterhalten habe.

Jedoch bin ich mir unsicher. Viele Signale deuten darauf hin, dennoch spielt die Angst eine große Rolle. Angst, ihm nicht genug zu sein. Angst, dass ihm etwas passiert. Angst, dass wir es am Ende nicht schaffen werden. Ich stecke in einer Zwickmühle und ich weiß nicht, wie ich es daraus schaffe. Aber andererseits...wir kennen uns jetzt schon so lange. Bisher war er immer nett zu mir. Hat mich aufgebaut, wenn ich schwach war und hat mich verteidigt, wenn jemand wieder blöde Sprüche gebracht hatte.

Bisher hat er keine schlechte Seite gezeigt. Er war immer nett, hilfsbereit und tut alles, damit ich mich in der Gruppe und auch bei ihm wohl fühle. Und dafür bin ich ihm wirklich dankbar. Ich bin ihm dankbar, dass er in mein Leben getreten ist und mich nicht aufgegeben hat. Bevor er kam, war mein Leben trist und fahl. Doch kaum kam er wie ein Wirbelsturm, verwüstete er mein Leben mit Farben und Abenteuer, von denen ich nicht Mal ahnen konnte, dass es sie gibt. Er bringt mich zum lachen und ihm sind die Vorurteile komplett egal.

Und dafür bewundere ich ihn wirklich sehr. Egal wo ich hingehe, alles erinnert mich an Jin. Sei es die Emojis, die ich im Chat abschicke oder sei es die farbenfrohen Schilder, die einem immer ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Die schönsten und frohen Lieder, der schöne blaue Himmel, Gedichte, alles daran erinnert mich an den schönen Jin.

Verdammt. Ich kann es einfach nicht mehr leugnen. Jin ist wie ein Traum, nach dem ich greifen kann, jedoch nicht den Mut zu habe, es zu tun. Er ist alles, was ich mir je gewünscht habe und so wie es oft scheint, scheint er auch Interesse an mir zu haben.

Ich meine, die kleinen Berührungen, von denen er denkt, ich würde sie nicht mitbekommen. Das Funkeln in seinen Augen, wenn er zu mir sieht und das süße Gestottere, wenn er nervös ist. Vielleicht sollte ich mein Glück versuchen? Aber...liebe ich ihn denn auch wirklich? Werde ich ihn zufriedenstellen können? Werde ich gut genug sein können?

Aish! Diese Gedanken sollten wirklich wissen, wann es genug ist. Ich sollte endlich meinen Mut zusammennehmen und Jin sagen, wie ich fühle.

Denn ja...ich liebe ihn. Es ist mir endlich klar. Ich brauche den Jungen in meinem Leben, er ist wie der Fells in der Brandung, er ist mein sicherer Anker und gibt mir das Gefühl von wohlseinn. Und dieses Gefühl will ich noch so viel mehr spüren. Ich möchte all das tun, was die Paare in den Filmen machen.

Ich möchte mit ihm kuscheln, bis wir in Arm in Arm einschlafen. Ich möchte ihm die Liebe schenken, die ich nie erfahren habe und ihm zeigen, dass er der wichtigste Mensch in meiner Welt ist. Ich möchte mit ihm viele Abenteuer erleben, mit ihm auf viele Dates gehen. Mit ihm abends auf dem Sofa liegen, in der Decke eingekuschelt und mit Kuschelsocken an, während ein süßer Weihnachtsfilm im Fernseher läuft und wir Kekse essen und heißen Kakao trinken.

So viel möchte ich tun, doch...doch brauche ich Mut, damit dies erst geschehen kann. Und diesen Mut werde ich mir irgendwann nehmen. Denn ich weiß nicht, wie lange ich meine Gefühle so noch zurückhaltend kann.

The silent boy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt