6. Dezember

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von Dina Ladimo6 (letsdance.seite)

PART 1 von 2

POV: Valentina geht noch zur Schule. Es ist Dezember und am Tag vor den Ferien, steht der alljährliche Winterball an. Da es ihr letztes Schuljahr und somit auch ihr letzter Winterball ist, soll alles perfekt werden, doch sie Suche nach dem passenden Date ist gar nicht so einfach.

"Ich weiss echt nicht, was ich noch machen soll. Bin ich so ein schlechter Mensch, oder wieso kommt keine vernünftige Person auf die Idee, mich zum Ball einzuladen?", beschwert Valentina sich bei ihrer Zwillingsschwester Cheyenne. Diese musste sich Valentinas Gejammer nicht zum ersten Mal anhören und stöhnt genervt auf. "Välly, ich habe dir schon tausendmal gesagt, was du tun sollst: Schraube entweder deine Ansprüche etwas runter, schliesslich haben dich schon mindestens fünf Leute eingeladen, aber keiner war dir gut genug, oder frage halt selber jemanden, statt darauf zu warten, dass du gefragt wirst! Du bist doch sonst auch nicht auf den Mund gefallen." Valentina verdreht die Augen. "Du hast ja leicht reden! Schliesslich wurdest du direkt nach der Ankündigung des Balls von einem der beliebtesten Jungs aus unserem Jahrgang eingeladen. Und ausserdem kann ich nicht einfach selber jemanden fragen! Das wäre doch irgendwie demütigend, so als ob ich sonst niemanden hätte! Und ausserdem traue ich mich das nicht." Beleidigt verschränkt sie die Arme und schaut ihre Schwester herausfordernd an. Nun ist Cheyenne an der Reihe, die Augen zu verdrehen. "Das ist ja auch eine ganz andere Situation. Ich wurde auch nur von, wie du sagst, einem der beliebtesten Typen der Stufe eingeladen, weil dieser Typ nun mal mein Freund ist." "Meinst du, das macht es besser, dass du mir jetzt unter die Nase reibst, dass du einen Freund hast und ich nicht? Ich kann ja nichts dafür, dass alle immer nur auf dich stehen und niemand auf mich! Und das obwohl wir gleich aussehen!!", schreit Valentina Cheyenne mittlerweile echt wütend an. Das lässt Cheyenne sich nicht gefallen und gibt giftig zurück: "Vielleicht würdest du schneller einen Freund finden, wenn du damit aufhören würdest, die ganze Zeit mit deinem 'lass mich bloss in Ruhe' Gesicht rumzulaufen." Daraufhin macht Valentina beleidigt auf ihrem Absatz kehrt, verschwindet in ihrem Zimmer und knallt die Tür hinter sich zu. Valentina hasst es eigentlich, mit ihrer Schwester zu streiten, aber bei diesem Thema ist sie sehr empfindlich, da sie immer schon das Gefühl hatte, dass Cheyenne bei allen besser ankam als sie. Ganz besonders bei den Jungs. Auch Cheyenne weiss, dass das Valentinas wunder Punkt ist und wird deshalb schnell von ihrem schlechten Gewissen eingeholt. Eigentlich würde sie selber auch gerne noch länger schmollen und darauf warten, dass Valentina sich bei ihr entschuldigt und sich eingesteht, dass sie wohl überreagiert hatte, aber sie weiss, dass das noch eine ganze Weile dauern könnte, denn wenn Valentina mal verletzt ist, kann sie in ihrer Schmollphase sehr ausdauernd sein. Da Cheyenne keine Lust hat, solange auszuharren, fasst sie sich eine halbe Stunde später ein Herz und klopft an Valentinas Tür. "Välly, es tut mir leid! Ich habe das nicht so gemeint, jetzt mach schon auf!" "Das ist gemein! Du weißt, dass ich dir nicht mehr böse sein kann, sobald du dich entschuldigst!", klingt Valentinas Stimme gedämpft aus dem Zimmer und Cheyenne muss grinsen. "Ich weiss, deswegen entschuldige ich mich ja! Also mach jetzt die Tür auf." Kaum hat sie fertig gesprochen, öffnet sich die Tür und Valentina taucht dahinter auf, die immer noch versucht Cheyenne mit einem bösen Blick anzuschauen, doch auch auf ihrem Gesicht zeichnet sich ein Lächeln ab. "Du bist doof.", sagt Valentina noch, bevor sie Cheyenne in die Arme fällt und beide Schwestern in kichern ausbrechen. "Weisst du was?", fragt Cheyenne plötzlich wieder etwas ernster, "Wie wäre es, wenn ich dir ein Date für den Ball organisieren würde?" Valentina schaut Cheyenne skeptisch an. "Wie stellst du dir das vor?", möchte sie wissen und Cheyenne winkt ab: "Ach, lass das mal meine Sorge sein. Aber so musst du dich nicht mehr weiter mit dem Thema beschäftigen bis zum Ball und ich verspreche dir, dass ich dir jemand guten organisieren werde!" Valentina überlegt einen Moment und sagt dann zögerlich: "Okay, ausnahmsweise. Aber du musst mir wirklich versprechen, dass ich am Ende nicht mit jemand uncoolem dort auftauchen werde." "Ich gebe dir mein Ehrenwort.", verspricht Cheyenne lachend. Valentina ist von der Idee zwar noch nicht ganz überzeugt, aber sie wüsste auch nicht, was sie sonst tun sollte und sie vertraut ihrer Schwester.

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