Wattys 2022: Interview mit LadyHanaka

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Tabula Rasa von LadyHanaka

Fandom: Joko und Klaas

Fandom: Joko und Klaas

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Vielen Dank, dass du bei unserem Interview mitmachst. Stell dich doch erstmal kurz vor für alle, die dich nicht kennen. So viel oder so wenig, wie du magst!

Hey, vielen Dank für die Möglichkeit. Mein Name ist Maike und ich bin 32 Jahre alt. Schreiben war schon immer ein Teil meines Lebens. Ich erinnere mich noch daran, wie ich bereits in der 5. Klasse Geschichten geschrieben habe und fast jeden zweiten Tag in der Bibliothek war. Erst in meiner Jugend sind aus den kurzen Geschichten längere Fanfictions geworden und seitdem hat das Thema mich nicht mehr losgelassen. Ich habe schon immer viel gelesen und die Autoren und Autorinnen bewundert. Lange Zeit habe ich nicht mehr selbst geschrieben, sondern mich von den Geschichten anderer verzaubern lassen. Vor allem Liebesromane stehen da bei mir an erster Stelle. Seit ca. zwei Jahren schreibe ich nun wieder selbst und genieße es sehr meiner Fantasie freien Lauf zu lassen.


Jedes Fandom bringt ja seine Eigenheiten mit sich. Wie würdest du dein Fandom beschreiben? Was macht das Besondere aus?

Joko und Klaas sind für eine ganze Generation zu Vorbildern geworden. Sie nutzen ihre Bekanntheit, um sich für die Menschen einzusetzen und etwas zu bewirken. Dies hat sich auf die Fans übertragen und das spürt man an jeder Ecke. Es ist ein kleines Fandom, aber mit viel Leidenschaft dabei.


Erinnerst du dich noch an die erste Fanfiction, die du je gelesen hast?

Das ist schon sehr lange her. Vermutlich etwas länger als 20 Jahre, aber ich weiß noch, wie aufgeregt ich immer war, wenn ein neues Kapitel herausgekommen ist. Es war zu einer Zeit, als ich selbst mit dem Schreiben angefangen habe und mich in der Welt der Anime-Serien Zuhause gefühlt habe. Sogar während der Schule und in den Pausen habe ich sie verschlungen. Deswegen kann ich sagen, dass sie schon immer einen großen Platz in meinem Leben hatten


Die Fanfiction, mit der du gewonnen hast, ist ja nicht deine einzige Geschichte. Woher nimmst du deine Ideen zum Schreiben? Und wie kam dir die Idee zu "Tabula Rasa"?

Nach meiner ersten etwas kürzeren Geschichte über Joko und Klaas habe ich nach einer neuen Idee gesucht, denn das Schreiben hatte mich zu diesem Zeitpunkt wieder fest im Griff. Lange musste ich nicht danach suchen, denn oft genug sind die beiden die beste Inspiration. Ich habe mit „Tabula Rasa" in der Anfangszeit der Pandemie begonnen und hatte aufgrund von veränderten Arbeitszeiten mehr Freizeit. Wie vermutlich die meisten Menschen auch, habe ich viele Filme gesehen und mir die Zeit mit Fernsehen vertrieben. Dazu gehörten auch alte Shows von Joko und Klaas. Wie genau ich auf die Idee damals gekommen bin, kann ich heute gar nicht mehr sagen. Aber für mich ist es immer wichtig etwas Neues auszuprobieren. Dinge wahr werden zu lassen, die im realen Leben passieren könnten, aber bis hierher nicht passiert sind. Dazu gehört auf jeden Fall die neue Tour von Klaas und Jan, die Jubiläumsparty in Kapitel 4 oder auch der Podcast von Joko und Klaas. Auch in der Fortsetzung „Unbeschriebenes Blatt" versuche ich neue Wege zu gehen. Da war es auch die Musik, die mich inspiriert hat. Es kann eine einzelne Zeile oder ein ganzes Lied sein. Manchmal sind es die kleinen Dinge, die meine Fantasie antreiben und mich auf neue Ideen bringen.


Denkst du, dass es beim Schreiben einen Unterschied macht, ob man Fanfiction oder anderweitige Geschichten schreibt? Manche Fanfiction-Autoren hören ja mit dem Fanfiction-Schreiben auf, sobald sie anfangen, "richtige" Romane zu schreiben... Wie denkst du darüber?

Ich habe lange Zeit gebraucht, um zu begreifen, dass auch das Schreiben von Fanfiction „richtiges" schreiben ist, deswegen würde ich da keinen großen Unterschied sehen. Ich freue mich immer darauf Geschichten von altbekannten Charakteren zu lesen und zu sehen, wohin die Reise sie führt. Beim Schreiben einer Fanfiction kann man sich vollständig seiner Fantasie hingeben und die lieb gewonnenen Charaktere in neue Abenteuer verwickeln. Sich selbst etwas auszudenken, neue Charaktere und eine eigene Welt zu erschaffen, würde ich in eine andere Kategorie stecken und könnte ich mir im Moment für mich nicht vorstellen. Dafür liebe ich es zu sehr Geschichten weiter zu spinnen oder ihnen einen neuen Blickwinkel zu geben. Daher finde ich es schade, wenn man sich von den Fanfictions abwendet und diese Möglichkeit nicht mehr in Betracht zieht.


Du schreibst Fanfictions über reale Personen - denkst du manchmal darüber nach, wie es wäre, wenn eine dieser Personen deine Geschichte liest? Wie fändest du das?

Vermutlich ziemlich seltsam. In meiner Geschichte geht es ja nicht nur um Alltagsprobleme und lustige Situationen. Es sind auch ein paar ziemlich intime Momente dabei und wer fände es nicht seltsam, das über sich selbst zu lesen?


Wie hat sich der Wattys-Gewinn auf dich ausgewirkt?

Bisher, muss ich ehrlicherweise sagen, hatte es keine großen Auswirkungen, aber das liegt wahrscheinlich daran, dass ich es noch nicht ganz realisiert habe. Zumindest lässt der Gewinn mich an die Fähigkeit glauben, dass ich mit meinen Geschichten die Menschen erreichen kann.


Viele Autoren werden ja von Plot-Ideen förmlich angesprungen, aber sobald sie sich hinsetzen, stoßen sie auf eine Schreibblockade. Auch für Wattpadder, die unbedingt bei den Wattys mitmachen wollen, aber das Beenden ihrer Geschichte einfach nicht klappen will, ist das ein Problem. Hast du Tipps dafür? Wie schaffst du es, deine Geschichten zu Ende zu schreiben?

Bevor ich mit einer Geschichte beginne, gehe ich sie in groben Zügen durch. Ich bin mir über die Anfangssituation bewusst und ich weiß, wie ich die Geschichte beenden will. Alles, was dazwischen liegt, lasse ich einfach auf mich zukommen. Wenn mir eine Idee in den Kopf schießt, schreibe ich sie in Stichworten auf und ergänze sie immer wieder mit weiteren Punkten. Ich spiele die Szene so lange durch, bis ich sie bildlich vor Augen habe und mir das Aufschreiben so leichter macht. Ich stelle mir vor, wie die Charaktere reagieren würden und dass sie mit der Zeit ungeduldig werden, wenn ich nicht weiter schreibe. Denn auch sie wollen aus der Situation raus und wissen, wie ihre Geschichte weitergeht.


Was ist DIE eine Sache, die du allen, die nächstes Jahr bei den Wattys mitmachen wollen, mit auf den Weg geben würdest?

Für mich war es das erste Mal, dass ich an den Wattys teilgenommen habe und ich hätte niemals erwartet zu gewinnen. Egal, wie unsicher man in Bezug auf seine Geschichte ist, man sollte die Chance nutzen und seine Geschichte einreichen. Man kann nie wissen, was am Ende daraus entsteht.


Dann danken wir dir für das spannende Interview. Falls du noch etwas loswerden willst, jetzt ist deine Chance!

Ich finde es schade, dass die Feedback Mentalität in den letzten Jahren stark nachgelassen hat. Eine Autorin oder ein Autor, gerade wenn sie/er sich in ihrer/seiner Freizeit mit dem Schreiben von Fanfictions beschäftigt, freut sich über jedes Wort zu der eigenen Geschichte. An manchen Tagen fällt es schwer die Motivations fürs Schreiben herauszukramen und da spreche ich aus eigener Erfahrung. Dann Feedback zu bekommen, ist Balsam für jede Autorinnen und Autoren Seele. Sei es nur eine kurze Anmerkung zu der Lieblingsstelle oder dem Lieblingszitat. Bitte vergesst nicht der Autorin oder dem Autor etwas zu hinterlassen!


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