Kapitel 6

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Drei weitere Spezialisten stolperten in das Gewächshaus von Ben Harwey, während Dowling die anderen fünf gerade beruhigt hatte. Um die Gruppe herum flogen eine Reihe von Schwertern, die sich jetzt, wo das Ziel erreicht war, auflösten.
Eine der Spezialisten war bewusstlos in den Armen von dem Anderen „Ihr geht es soweit gut. Professor van Blaze hat sie schon vorher versorgt aber sie ist unterwegs bewusstlos geworden." rief dieser Ben zu.
Er nickte und zeigt auf eine der Liegen „Legt sie da drüben hin, ich schaue sie mir sofort an.". Mit einer Salbe in der Hand rannte er zu Luna und begutachtete die Wunde „Diese Fähigkeit von Scarlet ist faszinierend. Immer wieder aufs neue bin ich überrascht von ihr. Ich muss unbedingt mit ihr darüber sprechen..." murmelte er vor sich hin während er die Salbe großflächig auf die Wunde verteilte.
Einer der Spezialisten ging hinüber zu Farah und sagte: „Mrs. Dowling? Wir sollen Ihnen ausrichten, dass Scarlet auf Jagd gegangen ist." Erschrocken wirbelte sie herum „Was?!" und wollte gerade noch mehr sagen, als die Tür ins Gewächshaus aufgerissen wurde und Rosalind und Silver hineintraten. „Farah, Ben. Kampfbereit machen!" Rosalinds scharfer Ton hallte durchs gesamte Gewächshaus, Harwey drehte sich um und sagte „Ich muss erst alle Verletzungen bei den Schülern versorgen. Danach kann ich nachkommen." Rosalind atmete genervt aus und drehte sich zu Farah „Was stehst du da noch so rum? Hast du nicht gehört was ich gesagt habe?" Dowling nickte und rannte aus dem Gewächshaus zu ihrem Zimmer.
Dort angekommen zog sie sich ihre Kampfausrüstung an. Sie bestand aus Militärischen Klamotten. Verdammt was hat sich Scarlet nur dabei gedachte alleine gegen Verbrannte loszuziehen?! Weiß sie nicht gefährlich diese Kreaturen sind, dachte sie während sie ihre Jacke übers Outfit zog, ihre blonden Haare in einem Zopf zusammen band und wieder aus dem Zimmer stürmte.
Zu Dritt rannten sie im strömenden Regen durch den Wald, während Rosalind mit ihrer Magie versuchte Scarlet und die Verbrannten aufzuspüren.

Ich schlug die Axt in den Arm des einen Verbrannten, während ich den Anderen mit einem Tritt von mir weg schleuderte. Der Dritte versuchte mich von hinten zu packen während der Vierte auf mich zu stürzte Von wegen zwei Verbrannte!! Ich riss die Axt wieder heraus und sprang von den Kreaturen weg. Töte. Zerstöre. Verschlinge benommen hielt ich mir den Kopf und taumelte. Töte... Zerstöre... Verschlinge... mein Körper brannte innerlich und schrie nach den Blut der Kreaturen. Mit aller Kraft kämpfte gleichzeitig nicht nur mit diesen Kreaturen, sondern auch gegen meine Mordlust an, um nicht hier und jetzt völlig die Kontrolle zu verlieren.
Das Gebrüll von den Verbrannten riss mich aus meiner Trance und im letzten Moment konnte ich noch mehrere Schwerter durch den Körper der Kreatur jagen. Sie fiel vor mir zusammen und ich setzte ihren Körper in Brand um ihren Kern zu zerstören.
Schnell sprang ich hinter einen Felsen, bevor der Verbrannte hinter mir explodierte. Wütender als zuvor stürzten sich die nächsten zwei auf mich. Ich konnte nicht schnell genug reagieren, bevor mich einer mit seiner Klaue traf und durch die Bäume schleuderte, bis ich mit den Rücken gegen einen Baum knallte und benommen liegen blieb.
Verschwommen sah ich, wie sich alle drei auf mich zu bewegten. Ich versuchte aufzustehen aber mein Körper gehorchte mir nicht. Töte... Zerstöre... Verschlinge... Es ist dein Schicksal... Erneut hallten die Worte durch meinem Kopf. Der eine Verbrannte stand nun über mir und ich drehte meinen Kopf so dass ich in richtig angucken konnte. Töte... Mit meinen Armen drückte ich mich vom Boden hoch Zerstöre... meine Beine gehorchten mir nun ebenfalls wieder Verschlinge... der Verbrannte brüllte und holte mit seiner Klaue aus.
Mit einem Hieb zerriss ich die Kreatur in Stücke noch bevor es mich treffen konnte. Ich landete zwischen den anderen beiden und ließ die Leiche hinter mir in blauen Flammen aufgehen. Die Explosion die folgte, wehrte ich mühelos ab.
In meinen Gedanken tauchten wieder die lilafarbenen Augen auf, während ich merkte, dass sich mein Körper der Blutlust hingab und ich mich selber im Kampfrausch verlor.
Meine Fingernägel wurden lang und schwarz, meine Hände fingen an in blauen Flammen zu brennen und meine Augen liefen blutrot an. Schwarze Schuppen zogen hinauf bis zu meinen Ellbogen und ich spürte wie eines meiner Schulterblätter extrem anfing weh zu tun, als würde es sich verformen wollen. Ich schrie vor Schmerzen und sank auf die Knie, was die anderen beiden Kreaturen den Anreiz dazu gaben anzugreifen.
Der eine Verbrannte packte mich bei den Schultern, doch auch ich packte ihn und grub meine Nägel tief in seinen Körper. Er winselte vor Schmerzen, als ich ihm immer tiefer ins Fleisch bohrte „Stirb." flüsterte ich, dass sich fast schon wie bedrohliches Knurren anhörte, und ließ seinen Körper in Flammen aufgehen. Er versuchte sich aus meinem Klammergriff zu lösen und brüllte mich an. Sein Kopf schnellte vor und versuchte mich zu beißen. Ich riss meine Hand aus dem Fleisch und packte mir sein Gesicht „Stirb du elendes Scheusal!" Ich schoß eine riesige Stichflamme aus der Hand und gab ihm so den Rest.
Der letzte Verbrannte hatte mich in der Zwischenzeit von hinten gepackt, wo ich merkte, dass Blut aus einer der Wunde, die er mir zugefügt hatte tropfte. Langsam drehte ich meinen Kopf zu ihm und starrte ihn an. Bevor er einen weiteren Angriff machen konnte stieß ich ihn mit einem Tritt von mir. Unsanft knallte er gegen einen Felsen und ich stürzte mich auf ihn. Meine Hände gruben sich in seinen Brustkorb, wo ich sein Herz oder auch seinen Kern zufassen bekam. Ich zerdrückte es und setzte meine gesamten Arme in Flammen, um so auch den Verbrannten in Feuer zu hüllen. Er brüllte, während wir beide in einem Meer aus blauen Flammen standen und er schließlich zusammenbrach und ich in seiner Explosion stand.
Meine Gedanken waren vernebelt und ich stolperte zurück Töte. Die Schuppen zogen sich weiter meinen Arm hinauf Zerstöre. Meine Augen liefen noch blutiger an Verschlinge. Meine Zähne wurden länger uns spitzer und mein Körper schrie weiterhin nach dem Blut der Kreaturen.
Schritt für Schritt ging auf die vier Leichen der Verbrannten zu. Ich stieß meine Hand in jede von ihnen und zog sämtliche magische Energie aus ihrem Körper, die noch vorhanden war.
Ich spürte das Gift von den Verbrannten durch meine Adern fließen, während ich mich langsam von den Kreaturen entfernte und mit dem Rücken an einem Felsen zwischen den Bäumen herunterglitt „Zerstören. Ich... muss zerstören .", flüsterte ich vor mich hin, „Ich muss töten. Töten... für Rache!". Mit Mühe und Not, konnte ich mich selber wieder gerade so unter Kontrolle bringen.
Ich hob den Kopf und ließ den Regen in mein Gesicht prasseln „Gaius... ich werde dich mit allen Mitteln, die mir zur Verfügung stehen, töten. Du wirst für jeden Einzelnen, den du mir genommen hast bezahlen."
Ich schloss die Augen und genoss für einen Moment die Geräusche des Regens, bevor ich schmerzhaft merkte, wie mein Körper nach und nach das Gift absorbierte, um mich so am Leben halten zu können. Und dafür, was du aus mir gemacht hast.
Ich öffnete die Augen wieder, als ein Geräusch vor mir hörte. In diesem Moment schien die Welt still zu stehen und ich erstarrte.
Er löste sich aus dem Schatten der Bäume heraus und kam langsam auf mich zu. Seine schwarze Rüstung klapperte, als er sich über eine der Leiche beugte „Saubere Arbeit. Aber anscheinend waren das zu wenige um dich zu töten" seine tiefe Stimme zerstörte die Stille und ich ließ mehrere Schwerter auf einmal auf ihn zu fliegen.
Dabei spürte ich einen schneidenden Schmerz in der Nähe meines Herzens und schrie leicht auf.
Mit Leichtigkeit wehrte er die Waffen ab und ging zu mir rüber „aber du stirbst ja sowieso bald, nicht wahr?"  sein Grinsen ließ meine Wut noch mehr aufkochen und ich packte seinen Hals mit beiden Armen. Als ich meine Fingernägel in sein Fleisch bohrte und meine Hände in Flammen aufging ließ, fing mein ganzer Körper an plötzlich von inne heraus noch mehr zu schmerzen. Ich hatte das Gefühl, dass man mich innerlich auseinander riß und anschließend wieder zusammen setzte und ein brennender Schmerz durchzog alles.
Mein Griff lockerte sich, bis ihn schließlich komplett loslassen musste und ich schrie auf und fing an mich vor Schmerzen am Boden zu winden.
Er blickte herablassend auf mich hinab und sagte: „Also kannst nicht mal du der Kraft standhalten, die ich dir gab."
Ich schlug eine Hand, die jetzt mehr einer Klaue, galt in den Boden und schrie: „Die du mir gabst?! Du hast an mir herumexperimentiert, als wäre ich ein Tier. Ich habe für dich getötet und geschlachtet! An das meiste kann ich mich nicht mal mehr erinnern! und wofür?! Du hast jeden der mir etwas bedeutet hat vor meinen Augen kaltblütig umgebracht! Ich habe nichts mehr... du wirst dafür bezahlen!" ich funkelte ihn an und verdrehte genervt die Augen „Ja Ja Ja, Rache, Gerechtigkeit und Bla Bla Bla."
Mit voller Wucht trat er mir in den Bauch und für einen Moment bleib mir die Luft weg „Schau dich an. Es wird nicht mehr lange dauern bis du die völlige Kontrolle über dich selber verlierst. Du bist viel zu schwach, um mich zu einem Kampf herauszufordern." Er holte mit einem seiner Schwerter aus und stach es mit Wucht in meine linke Schulter, knapp über meinen Herzen. Ich schrie auf und er beugte sich über mich „Deine dumme Fähigkeit wird dich nicht mehr heilen können, aber ich glaube das hast du schon bemerkt. Deine Menschlichkeit stirbt jeden Tag mehr. Stück für Stück wirst dich verlieren. Bis nichts mehr von deiner Persönlichkeit übrig ist, genauso wie die anderen Experimente.", er seufzte „Weißt du, ich hab es echt versucht... dich zu zähmen. Du wärst meine perfekte Waffe gewesen, für eine Weile warst du es auch, aber du und deine Bindungen zu Menschen machen dich schwach. Und dann dein Anfall... wo du alles zerstörst hast, was ich aufgebaut habe... wie ein wildes Biest. Und wilde Biester sind keine guten Waffen, nein nein." Ich versuchte mich zu bewegen aber er schob das Schwert tiefer in meine Schulter. Ich biss mir auf Lippe, um nicht noch einen Schmerzensschrei loszulassen. Er funkelte mich an „Wilde Biester verdienen nur den Tod, aber..." er zog das Schwert wieder hinaus, „ein schneller Tod wäre nicht richtig für dich. Also überlasse ich das einfach dem Drachenblut in deinen Adern, dich von Innen heraus zu zerstören. Und danach kümmere ich mich um deine neugefundenen Freunde."
Ich spürte wie mir das Blut über den Arm lief und packte trotzdem mit einem letzten Versuch seinen Hals und sprach in einem bedrohlichen Ton: „Wage es nicht einen Finger an sie zu legen." er starrte mich weiterhin an und sagte: „Genau das macht dich schwach. Und genau deshalb bist du mein größtes gescheitertes Experiment, Experiment Zero." Mit einem Tritt schleuderte er mich von sich und ich knallte gegen einen der Bäume. Er schritt langsam auf mich zu und packte mein Kinn und zwang mich so ihn an zusehen „Lass mich deinen Albtraum noch ein bisschen verschlimmern." Aus einer seiner Taschen holte er ein kleines Fläschchen raus mit einer dunkelroten Flüssigkeit drin.
Ich erstarrte Drachenblut, ich kannte diese Flüssigkeit nur zu gut, die mir zu oft immer und immer wieder infiziert worden war.
Er packte meinen Hals, würgte mich und drückte mich so zu Boden, dass ich kaum eine Chance hatte mich zu wehren.
Er hielt das Fläschchen über meine Wunde und zerbrach das Glas in seiner Hand. Die Flüssigkeit ergoß sich über der offene Wunde und drang in meine Blutbahn ein. Mein Körper fing noch mehr an zu schmerzen und innerlich noch mehr zu brennen und ich versuchte mich irgendwie aus seinem Klammergriff zu befreien. Ich sah wie er seinen Zeige-und Mittelfinger nahm und an meine Schläfe legte „Warum durchlebst du nicht noch mal alle Erinnerungen bevor du stirbst. Ich geb dir einen kleinen Anstoß." In meinem Kopf breitete sich ebenfalls ein stechender Schmerz aus und mit Mühe hatte ich eine Chance, nicht sofort ohnmächtig zu werden.
Er ließ mich los und keuchend lag ich auf dem Boden „Erbärmlich." sprach er und langsam löste er sich in Luft auf „Bevor du stirbst werden wir uns noch mal sehen, mach dir da mal keine Sorge... Kleine Flamme."
Ich zuckte bei den letzen Worten zusammen und starrte auf die Stelle, wo er verschwunden war Wie lang ist es her, dass er mich so genannt hat?

Rosalind blieb abrupt stehen und Silver lief fast in sie rein „Was ist los?" fragte er sie während er gerade so noch stehen kam „Sie sind tot. Die Verbrannten... ich spüre sie nicht mehr." sagte die Mentorin und ging zügigen Schrittes weiter. Farah und Saul folgten ihr.
Zu Dritt betraten sie eine kleine Lichtung und sahen das Schlachtfeld. Farah traute ihren Augen kaum als sie sah, dass anstatt zwei, drei Verbrannte tot vor ihr lagen.
Die Leichen sahen übel mitgenommen aus und Saul atmete scharf ein, als er sich vor einen der Verbrannte hinhockte und man sah das sein Gesicht komplett zerkratzt und sein Brustkorb aufgebrochen war. „Faszinierende Arbeit." flüsterte Rosalind und betrachtete eine der anderen Leichen
„Wo ist Scarlet?" sprach Farah und drehte sich suchend um. Die Rotäugige war nirgendwo zu sehen.
Farah lief weiter und rief immer wieder den Namen der jungen Frau.
Plötzlich entdeckte sie eine vierte Leiche eines Verbrannten und sah wie weiter hinten zwischen den Schatten der Bäume Scarlet am Boden kroch.
Als sie fast bei ihr war, sah sie wie die junge Frau übersäht war mit Blut. Ihre Kleidung war zerrissen und ihre gesamten Armen waren mit schwarzen Schuppen überzogen.
Blutrote Augen trafen auf die haselnuss-braunen von Farah „Bleib...da." krächzte Scarlet „Nicht näher...kommen." sie hob zitternd die Hand und brachte Farah so zum stoppen „Gehts dir gut?! Ich hätte dir mehr Verstärkung schicken sollen! Warum bist du einfach so losgerannt!?" Dowling machte einen Schritt auf sie zu. Eine blaue Flamme schoss vor ihre Füße und ließ Dowling wieder zwei Schritte zurückgehen „Gib mir... noch einen Augenblick... verdammt Farah, du und deine Hartnäckigkeit..." murmelte Scarlet und schlang zitternd ihre Arme um ihren Körper.
Farah beobachtete wie die schwarzen Schuppen an den Armen der Weißhaarigen nach und nach verschwanden und diese schmerzerfüllt das Gesicht verzog. Als ihre Arme wieder normal waren, erhob sie sich langsam und schaute Dowling an „Farah... du musst hier weg bevor er wieder kommt..." waren die einzigen Worte die sie rausbrachte, bevor sie anfing zu schwanken und Farah sie gerade eben noch auffangen konnte, bevor Scarlet das Bewusstsein verlor.

Fluch der Flamme Waar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu