Kapitel 25

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Ich stand oben auf einem Hügel und ließ meinen Blick über Asterdell gleiten. Die Gebäude waren zerstört, Leichen verbrannt und das Ausmaß an Zerstörung nahm kein Ende je weiter man blickte.
In mir schürte sich nichts außer Hass , brennende Wut die sämtliche meiner Muskeln spannen und meine rechte Hand zu einer Faust ballen lies, als ich das Ausmaß der Zerstörung von Rosalind sah. Die immense magische Energie, die man an diesem Ort fühlen konnte, raubte einem fast den Atem.
Jedoch spürte ich seine magische Präsenz deutlich als je zuvor, er machte sich nicht einmal die Mühe sie zu verbergen also schritt ich durch die Trümmer auf ihn zu.
Er saß auf einem der größeren Felsbrocken und lehnte sich mit beiden Händen auf seinen Kriegshammer. Seine schwarze Rüstung glänzte in der Mittagssonne und er hob langsam seinen Kopf als ich das offene Feld betrat.
„Gaius.", sagte ich ruhig und bleib mit einigen Abstand zu ihm stehen, „Wo ist mein Vater?"
Er erhob sich und fixierte mich mit seinen Blick „Keine Ahnung."
„Wo zur Hölle ist der Bastard?!" ich hatte keine Geduld mehr, wollte nicht mehr sinnlose Gespräche führen
„Er befahl mir, dass ich hier auf dich warten solle. Mehr weiß ich nicht und wie du weißt hinterfrage ich keine Befehle."
„Nein... Nein, dass tust du nicht."
„Also...", er nahm den Hammer in beide Hände und ich sah wie er seine übliche Kampfposition einnahm, „Wollen wir das endlich zu Ende bringen?"
„Mit dem größten Vergnügen." ich nahm ebenfalls meine Kampfposition ein und ließ ein Schwert in meiner rechten Hand erscheinen.
Von unserer Stärke und Magie waren wir uns ebenbürtig, dass wusste ich, also war in diesem Kampf meine Schnelligkeit gefragt, da er mit seinen Kriegshammer deutlich langsamer war als ich mit meinem Schwert.
Wer als erster den anderen schwer verwunden würde, würde diesen Kampf gewinnen.

Gaius war der Erste der sich brüllend auf mich stürzte. Mit ein paar Seitensprünge wich ich ihm aus und beobachte seine kraftvollen Bewegungen, um einen Schwachpunkt zu finden.
Sein Hammer schlug links neben mir auf den Boden und ich riss das Schwert hoch, um ihn einen Hieb zu verpassen. Er blockte meinen Angriff ab, ließ den Hammer in der Luft los und verpasste mir einen Kinnhaken, der mich ein paar Meter durch die Luft katapultierte.
In der Luft machte ich einen Salto, um auf meinen Füßen auf zu kommen und sprintete direkt wieder auf ihn zu.
Er hatte seinen Hammer erneut fest gepackt und ließ ihn mit voller Kraft auf mich zu wirbeln, während ich vortäuschte ihn von rechts anzugreifen, dann aber doch die Richtung wechselte und links ein Stück seine Rüstung abschlug.
Mit jeden Hieb brodelte mehr und mehr Wut ihn mir hoch, welche mich schneller und skrupelloser werden ließ. Sie machte mich blind und ich hämmerte wild und aggressiv immer wieder auf ihn ein, bis ich schließlich immer mehr Rüstung von ihm zerstört hatte und endlich seine Vitalenpunkte zum Vorschein kamen. Durch meine rücksichtslosen Angriffe hatte ich jedoch meine Verteidigung in den Hintergrund gestellt, woraufhin auch er mir ein paar fatale Schläge verpassen konnte.
Ich sprintete gerade in Zickzacklinie auf ihn zu, als ich sah wie seine schwarzen Augen sich rot verfärbten und spürte wie er mit seiner Blutmagie meine Bewegungen verlangsamte. Mit einem Ruck riss ich meine linken Arm hoch, ignorierte dabei die Schmerzen die sich wie Nadelstiche bemerkbar machten, biss die Zähne zusammen und feuerte eine blaue Feuerfontäne in seine Richtung. Er unterbrach seine Magie und rollte sich zur Seite, wo ich auf ihn wartete und mein Schwert zu einer schwarzen Axt werden ließ und diese ihn mit einem kräftigen Hieb ins Bein schlug.
Er brüllte auf vor Schmerzen, packte meinen Fuß und zog ihn mir weg. Mit einem dumpfen Knall schlug mein Hinterkopf auf den Boden und für einen kurzen Moment wurde mir schwarz vor Augen. Aus Reflex heraus konnte ich mich im letzten Moment nach links wegrollen, bevor er mit seiner Faust auf den Punkt schlug, wo zuvor noch mein Kopf gewesen war.
Mit einem Sprung war ich wieder auf meinen Beinen und baute wieder Distanz zwischen uns auf. Eine Handbewegung genügend, damit sich um ihn herum ein paar Schwerter und Speere erscheinen zu lassen und ich diese auf ihn zu fliegen ließ. 
Er drehte sich mit seinem Hammer einmal um seiner Achse, ließ dadurch eine Schockwelle entstehen und die Waffen an dieser abprallen. Er wischte sich mit seiner Hand über das stark blutende Bein und ließ sein eigenes Blut in kleine Messer verwandeln, die nun mit blitzschneller Geschwindigkeit auf mich zu flogen.
Ich ließ eine Schutzmauer aus Wind entstehen, woran die Messer abprallten und sprintete erneut auf ihn zu. Zu spät erkannte ich dass er meine Bewegungen bereits vorausgesehen hatten und mir meine Waffe aus der Hand schlug um dann mir einen tiefen Faustschlag in meinen Bauch zu verpassen.
Ich flog einige Meter zurück und blieb benommen liegen.
„Katherine wäre enttäuscht, wenn sie dich so kämpfen sehen würde." seine Stimme war kalt, sein Blick leer und ohne jegliche Emotionen. Den Gaius den ich einst gekannt hatte war verschwunden. Vor mir stand nur noch eine kontrollierte Marionette, die sich selbst aufgegeben hatte. Ein Schatten seiner selbst, ohne jeglichen Willen und ohne jegliches Ziel.
Ich drückte meine Hand auf die Bauchwunde, die nun wieder offen war und ganz leicht anfing zu bluten. Stöhnend erhob ich mich „Was würde Athena sagen, wenn sie dich so sehen würde?" sagte ich herausfordernd und sah wie etwas in seinem Augen aufblitze, was ich nicht ganz deuten konnte.
„Nehme niemals ihren Namen in deinen Mund!" er baute sich für einen erneuten Angriff auf und schoss erneut auf mich zu.
Ich wartete bis zum letzten Moment, bis er nah genug an mir dran war und duckte mich unter seinen Hieb hinweg, um ihm einen Speer tief in seine bestehende Beinwunde zu rammen und mit der anderen Hand ihm einen Schnitt quer über den Brustkorb zu verpassen.
Er knickte mit dem Bein ein und packte mein Handgelenk, während ich gerade dabei war erneut einen Schwerthieb auszuführen. Ich riss erneut meine linke Hand hoch und ließ eine riesige Feuerfontäne auf ihn los und verbrannte ihn damit das halbe Gesicht. Er schrie auf und ließ mein Handgelenk los, um sich sein Gesicht zu halten.
Bevor ich ein paar Schritte zurück stolperte, legte ich meine Hand auf seinen Schnitt am Brustkorb und ließ einen Teil meines Blutes mit seinem verschmelzen.
Während er erneut auf mich losging und wir uns ein Duell aus Waffen und Magie weiterhin lieferten, überzog sich mein Körper immer mehr mit schwarzen Schuppen.
Es fiel mir immer schwerer den brennenden Schmerz zu ignorieren, der sich in meinem Inneren ausbreitete und spürte wie meine Bewegungen nach und nach langsamer wurden, bis wir uns schließlich schwer atmend gegenüberstanden.
Ich blockte seinen Hammer mit meiner Axt und  hielt gegen seine körperliche Kraft stand, die er mit aller Macht auf mich hinunterdrückte.
„Du hast keine Chance! Meine körperliche Kraft übersteigt deine in allen Maßen!" brüllte er mir entgegen und ich merkte wie ich langsam Probleme bekam die Blockade aufrecht zu erhalten.
Jedoch spürte ich endlich wie mein Blut, in seinen Blutbahnen, endlich das Ziel gefunden hatte, welches ich während unseres Kampfes gesucht hatte.
Ich grinste und drückte mich mit aller Kraft die ich aufbringen konnte gegen seinen Hammer „Da magst du Recht haben... aber!", ich schlug seinen Hammer zur Seite, streckte meine Hand aus und legte sie auf seinen Brustkorb, „Du hast vergessen was ich war, bevor ich Kate getroffen habe." und mit diesen Satz ließ ich in seinem Inneren seine Lungen mit Blut überfluten, bohrte meine Hand tief in seine Schnitt im Brustkorb und riss mit einem Ruck sein Herz heraus.
Er fiel auf seine Knie und fing an Blut hervor zu husten. Ich ging ein paar Schritte zurück und hielt mit meiner Magie sein Herz am Leben und ließ geradeso genug Blut durch seinen Körper zirkulieren, dass er nicht direkt sterben würde und das er nicht am Blut in seinen Lungen ersticken würde.
„Du verdammte Bluthexe!" hustete er hervor und bekam einen Hustenanfall
„Nenn ich mich wie du willst. Es interessiert mich nicht mehr." gab ich leise zurück und ließ mich ebenfalls im Schneidersitz hinab.
Er starrte mich an. Sein Blick war immer noch leer und ich spürte wie langsam das Leben aus ihm erlosch
„Ich habe mich nie aufrichtig entschuldigt wegen Athena. Es tut mir aufrichtig leid,was ich ihr und dir angetan habe.", sagte ich langsam und bestimmt aber kam mir trotzdem dabei unglaublich blöd vor. Was würde es jetzt noch ändern... Jedoch will ich es endlich gesagt haben, bevor er es nicht mehr mitbekommen wird.
„Deine Entschuldigung bedeutet mir nichts!! Wärst du nicht gewesen dann wäre als das nie passiert! Dann hätten Athena und ich ein glückliches Leben führen können!"
„Sie hatte wunderschöne blaue Augen..." unterbrach ich sein wütendes Gebrüll und er starrte mich fassungslos an
„Du erinnerst dich..."
„Leider nur an kurze schemenhafte Momente aber ihre eiskalt blauen Augen haben sich in mein Gedächtnis gebrannt." meine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern als er mich weiterhin anstarrte
„Ihre Augen waren das schönste an ihr..." ein erneute Hustenanfall unterbrach ihn und ein Schwall von Blut ergoß sich über den Boden
„Bereust du deine Entscheidung? Meinen Vater zu unterstützen?"
„Ein Krieger hinterfragt niemals die Befehle... hab ich dir... denn gar nichts... bei bringen können...", ich lächelte leicht bei seiner Antwort, „dein Vater ist auf dem Weg... zu deinen Verbündeten..."
Ich schaute ihn überrascht an und wollte gerade mit einer Gegenfrage anheben, als ich beobachte wie sich sein Blick plötzlich schlagartig veränderte.
Wärme strahlte von seinen Augen und sein Blick wurde ganz sanft. Er schien nicht mich an zu gucken, sondern an mir vorbei und in seinen Augen sammelten sich Tränen. Ich wusste, dass er jemanden sah, der für mich nicht sichtbar war.
„Augen so kalt wie das Eis und doch so warm wie die Sonnenstrahlen im Sommer... Athena..." er hauchte ihren Namen mit soviel Liebe über seine Lippen, dass ich seine Leiden abrupt beende und sein Herz in meiner Hand zerdrückte.
Er fiel leblos vorne über und blieb vor mir liegen.
Ich starrte auf seinen Leichnam, streckte meine linke Hand aus und legte sie auf seinen Rücken. Blaue Flammen züngelten von meiner Hand ab auf seinen leblosen Körper und verbrannten seinen Leichnam, bis nicht einmal mehr Asche übrig war.
„Niemals wieder sollst du manipuliert werden. Ich hoffe du bist jetzt bei ihr..." flüsterte ich und erhob mich.
Ich spürte wie sich die schwarzen Schuppen nun hoch in mein Gesicht zogen und meine eine Gesichtshälfte bedeckten. Sie brannten fürchterlich und ich zog scharf die Luft ein, widerstand jedoch den Schmerzen und spürte wie Malefor's Augen sich erneut in meine Gedanken brannten.
Mir bleibt nicht mehr viel Zeit. Ich muss sofort zu Farah bevor mein Vater sie findet und Rosalind ihr etwas an tun kann!
Ich drehte mich um und machte mich so schnell ich konnte auf den Rückweg nach Alfea.
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Ich hab mich ein bisschen schwer getan mit dem Kapitel, weil ich nicht genau wusste wie ich den Kampf am besten beschreiben kann. Naja, ich hab mein Bestes gegeben und hoffe euch gefällt es

Fluch der Flamme Where stories live. Discover now