21.12 5HollywoodUndead

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@5HollyWoodUndead

POV Kageyama

"Hey Bakayama!", rief Hinata mir von unten zu, "Wir warten!".

Gott verdammt. Ich mag zwar der König im Volleyball sein, aber Ski fahren? Ski fahren ist was ganz anderes. Ich weiß auch nicht, wieso zur Hölle mein Team es für angebracht hielt, eine Woche auf Ski Freizeit zu fahren. Generell Schnee, Kälte und Winter. Warum nicht Sonne und Strand? Dort hätte man wenigstens Volleyball spielen können.

Und jetzt stehe ich hier. Am Rand einer meiner Meinung nach viel zu steilen und lange Ski Piste und bin der letzte des Teams, der da runter muss. Ich will das nicht. Immer wieder gucke ich runter und sehe die anderen in weiter Ferne unten an der Piste auf mich warten. Es ist einfach so verdammt steil. Niemals überlebe ich das.

"Kageyama jetzt mach schon! Besser wird's nicht", ertönte jetzt Tanaka's Stimme. Wenn der Idiot schon anfing sich zu langweilen, musste ich wohl schon lange hier oben stehen. Er hatte recht, besser wird's nicht. Langsam, ganz langsam bewege ich mich mit meinen Skiern ganz an den Rand der Piste.

Hinata hatte es eben auch geschafft. Ich kann es unmöglich auf mir sitzen lassen, dass er das schafft und ich nicht. In letzter Zeit war unser Konkurrenzkampf noch schlimmer als sonst. Komisch eigentlich. Und absolut nicht der richtige Zeitpunkt darüber nach zudenken, Tobio komm schon. Konzentrier dich.

Tief durchatmen Tobio. Nicht nach unten gucken. Du machst das genauso wie der Ski Lehrer dir das erklärt hat. Wie ein Mantra sagte ich mir diese Sätze vor, bis ich genug Courage gesammelt hatte und endlich los fuhr.

Und verdammt ich hatte tatsächlich Spaß. Der Fahrtwind, der Schnee um mich rum und das Adrenalin in meinen Adern. Ich konnte verstehen, warum Leute sich das freiwillig antun und Geld hierfür bezahlen.

Tja aber was soll ich sagen. Ich hatte Spaß... genau für 30 Sekunden. Dann rutschte mein Innenski weg, prallte gegen den Außenski und ich hatte keine Chance stehen zu bleiben. Ich verlor den Halt und prallte auf meine linke Seite. Mir blieb sofort die Luft weg. Ich konnte nicht atmen. Mein verzweifelter Versuch, das Rutschen zu beenden wurde mir durch einen Schlag von meinem eigenen Ski gedankt. Immer weiter rutschte ich bis ich abrupt, durch eine Kiefer gebremst, zum Stehen kam.

Alles tat mir weh. Atmen war kaum möglich so sehr schmerzte meine Seite. Zudem dröhnte mein Kopf unfassbar. Gefühlte Meilen entfernt, hörte ich wie jemand meinen rief. War das Hinata?

Je länger ich im Schnee lag, desto schwerer fiel es mir wach zu bleiben. Ich hätte aber nicht mal sagen können, ob ich dort zwei Minuten oder zwei Tage lag. Alles war wie in Trance. So merkte ich auch nicht, wann genau ich ohnmächtig geworden bin. Dass das so gewesen sein muss fiel mir erst auf als ich später an einem anderen Ort wieder zu Bewusstsein kam.

Immer noch tat mir alles weh. Mein Kopf dröhnte. Ich hörte ein regelmäßiges piepsen. Ich wollte meine Augen öffnen doch es ging nicht. Immer wieder schlief ich ein. Eine gefühlte Ewigkeit lag ich einfach nur da und lauschte dem Piepsen. Durch das stetige Piepsen schlief ich wieder ein. Ich hörte eine Tür. Ich merkte wie jemand meine Hand nahm. Und wieder schlief ich ein. Ich weiß nicht wie lange ich so dort lag. Doch das Gefühl um meine Hand war stetig da. Irgendwann schaffte ich es meine Augen zu öffnen und sah eine Masse von orangen Haaren neben mir liegen. Es musste Hinata sein. Hinata war hier. Und er hielt ... meine Hand? Warum hielt er meine Hand?

Es ging ein Ruck durch meine Körper. Ich wollte sie wegziehen, doch es ging nicht. Wie versteinert konnte ich meine Hand nicht aus seiner nehmen.

Warum wollte ich sie überhaupt weg ziehen? Es fühlte sich gut an. Es fühlte sich gut an, wie er meine Hand hielt. Generell, dass er bei mir war.

Durch den Ruck musste ich Hinata wohl geweckt haben, denn er schreckte hoch und sah mich an. Doch ich konnte ihn nicht ansehen. Vielmehr starrte ich auf unsere Hände und mir wurde einiges klar.

Immer weiter guckte ich auf unsere Hände. Und dann, endlich, in seine Augen. Und erst hier, im Krankenhaus wurde es mir bewusst. Ich bin verliebt. Deswegen verbrachte ich so gerne Zeit mit ihm. Deswegen fühlte ich mich so gut in seiner Gegenwart. Er ist es. Er war die ganze Zeit dar. Der nervige kleine Sonnenschein des Teams, war der Junge in den ich mich verliebt hatte. Wie dumm ich gewesen bin und das nicht gesehen habe.

"Ist was?", fragte mich Hinata leise und ließ meine Hand los. Ich schüttelte nur den Kopf, aus Angst, dass ich doch wieder etwas falsches sage und griff nach seiner Hand. Diesmal verschränkte ich unsere Finger und drückte seine Hand leicht. Shoyo starrte unsere Hände an und es schien als würde er sich nicht bewegen, nicht einmal atmen. Ich wartete auf seine Reaktion. Hoffte, dass er verstand was ich ihm sagen wollte.

Plötzlich fing er an zu lachen. Lauthals zu lachen. "Du musst wirklich viele Schmerzmittel bekommen, Kageyama", stammelte er atemlos zwischen dem Gelächter. Genervt und enttäuscht von dieser Reaktion schnaubte ich auf und zog ihn zu mir. Unsere Gesichter waren nur wenige Centimeter von einander entfernt, sodass ich seinen Atem spüren konnte. "Egal wie viel Schmerzmittel ich bekommen habe, dass was ich dir jetzt sage meine ich so, verstanden?" Durchdringend guckte ich ihn an und wartete auf eine Reaktion. Schwach nickte er und hielt dabei meinem Blick stand. "Ich mag dich Shoyo. Mehr als das. Du bist der Grund warum Volleyball besser ist. Warum Ich besser bin. Warum alles in meinem Leben besser ist. Du hast mir gezeigt, wie es ist Teil eines Teams zu sein. Ich lie...", weiter kam ich nicht, wofür ich auch ganz dankbar war, da ich ein fremdes Paar Lippen auf meinen spürte. Lächelnd zog ich Hinata noch ein Stück näher zu mir ran und erwiderte den Kuss. Er schmeckte unfassbar gut. Es war als ob unsere Lippen perfekt aufeinander passen würden.

Nach ein paar Minuten löste er sich atemlos von mir. Er guckte mich an, grinste und sagte nur: "Ich dich auch Tobio." Lächelnd setzte er sich wieder auf den Stuhl neben mein Bett und verschränkte unsere Hände erneut. "Mir gefällt das", meinte er und drückte diesmal meine Hand. Grinsend ließ ich mich ein Stück tiefer in mein Kissen sinken und drehte meinen Kopf zum Fenster. Draußen schneite es.

Vielleicht war dieser ganze Ausflug doch nicht so schlimm.



Vielen Dank, dass ich auch einen oneshot schreiben durfte. Hoffe er gefällt euch:)

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