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Sekunden vergingen und wurden zu Stunden. Stunden vergingen und wurden zu Tagen. Tage vergingen und wurden zu Wochen. Wochen, in denen Yoongi und Jimin so viel Zeit wie noch nie zuvor miteinander verbracht hatten. Meistens Nachts, da die beidem am Tag arbeiten mussten. Mal trafen sie sich dort, mal hier. Nie im Palast oder direkt auf dem Hof, einfach, weil Yoongi dann irgendwann doch merkte, dass die Theorie doch wirklich viel einfacher ist als das echte Leben.

"Musst du gehen?" Fragte Yoongi Jimin traurig und ließ seine Hand nicht los.

Jimin lächelte ihn aufmunternd an, gab ihm einen sanften Kuss. "Wir beide müssen sowieso viel Schlaf aufholen." Dann seufzte er. "Außerdem ist die Arbeit auf dem Feld hart... Und jetzt im Sommer auch wieder so verdammt heiß."

Yoongi dachte noch die restliche Nacht über Jimins Worte nach und kam dann zu einem Fazit: Warum kann Jimin nicht einfach im Schloss arbeiten?

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"Ich soll was?" Jimin sah Yoongi geschockt an. "Was soll ich denn... Ich verstehe nicht ganz."

Yoongi legte seine Hände an dir Wangen des überforderten Jungen. "Du hast mir doch letztens von der anstrengenden Arbeit auf dem Feld erzählt. Arbeite doch einfach als mein persönlicher Diener. Das ist nicht anstrengend und du würdest ein eigens Zimmer im Schloss bekommen, was heißt..." Yoongi strich Jimin die Haare aus dem Gesicht und lächelte ihn herzlich an. "...wir könnten noch viel mehr Zeit miteinander verbringen."

Dieses Mal war es also Jimin, der die restliche Nacht an die Worte- das Angebot von Yoongi dachte.

Er war kurz davor es abzulehnen, denn immerhin ist seine Familie hier bei der Farm aber dann kam es, dass seine "Mutter" seinen Namen doch tatsächlich vergessen hatte. Jimin sollte es ihr nicht ganz so übel nehmen, sie hat noch über zehn andere Kinder, um die sie sich kümmert, aber es tat trotzdem weh... Und außerdem ist Jimin doch nur hier, um hart zu arbeiten! Seine Geschwister kann er doch noch ruhig besuchen, aber das hier muss er sich wirklich nicht mehr geben! Und er wird das erste mal in seinem Leben ein eigenes Zimmer bekommen!

Jimin war entschlossen und sagte das auch Yoongi, das nächste mal, als sie sich trafen. Dieser sprang fast aus seinen Schuhen vor Freude und küsste Jimins Gesicht ab, sprach von den tollen Momenten, die die beiden gemeinsam haben werden.

Yoongi sagte ihm dann noch, dass er in drei Tagen beim Schloss sein soll.

Diese drei Tage nutze Jimin, um sich bei seinem Brüdern und Schwestern zu verabschieden. Als letztes auch bei seiner Mutter, die wirklich dagegen war. Aber wenn Jimin Argumente wie "aber ich war schon dort und habe mir die Stelle gesichert. Der König selbst weiß davon Bescheid" bringt, konnte sie auch nichts mehr Wirkliches sagen und ließ ihn dann schweres Herzen gehen (wobei Jimin sich sicher ist, dass sie nur traurig ist, dass er nicht mehr für sie arbeitet... umsonst).

Nach drei Tagen stand Jimin also vollgepackt mit allem vor dem Palast. Viel besitzt er nicht, nur ein paar Kleider und die ganzen Briefe, die sich in den letzten Jahren gesammelt hatten.

"Uhm... ich bin hier, wegen der Stelle als Diener des Prinzen." Jimin war es unangenehm das zu sagen, weil die Wache, die ihn abfing die war, die er so schrecklich angelogen hatte, damals. Von wegen er hat jemanden gefangen und tötet, wenn er nicht mit Yoongi reden kann... Ja, unangenehm.

Skeptisch sah der Mann ihn an, doch konnte nicht anders, als ihn dann hereinzulassen und zu begleiten. Jimin wurde in das Schloss geführt, in die komplett andere Richtung wie letztes mal. Dann am gefühlten Ende des Palastes angekommen, wurde er in einen Raum geführt, wo drei Frauen standen und ihn anscheinend schon erwartet haben.

"Park Jimin, richtig?"

"Ja."

Die Wache ging und Jimin bekam eine Einführung davon, was er machen muss und wo sein Zimmer ist. Sein Zimmer, so klein, dass er gerade mal zwei Schritte gehen kann, mit dem Bett drinnen, ist mehr, als Jimin sich erhofft hat.

"Und wo ist der Prinz?"

Eine der Frauen schlug ihn leicht. "Haben wir dir noch nicht die goldenen Regeln gesagt? Du sprichst den Prinzen auf keinem Fall an. Und außerdem wirst du vor seiner Tür stehen, wenn er in einen Raum geht. Er ruft dich, wenn er dich braucht."

"Tu einfach genau das, was dir gesagt wird und nicht mehr. Und siehe keinen der königlichen Mitglieder in die Augen!"

𝖥𝖺𝗋𝗆𝖾𝗋𝗌 𝖫𝖾𝗍𝗍𝖾𝗋𝗌 | ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿDonde viven las historias. Descúbrelo ahora