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Verärgert ziele ich auf den ältesten Sohn des Toruk Makto, denn er nervt mich. In der einen Sekunde ist er mir ganz nah, in der nächsten entfernt er sich wieder.

Alles nervt mich.

Es nervt mich, dass er mich trainieren sollte und stattdessen seine Aggressionen an mir rauslässt. Es nervt mich, dass er mich immer beobachtet. Es nervt mich, dass ich seinen Blick auf mir insgeheim geniesse.

Es nervt mich, dass er da steht und keines Wegs ängstlich wirkt. Es nervt mich, dass er denkt, ich würde auf seinen Bruder stehen, während mein Kopf nur noch ihn kennt. Während meine Träume aus seinem Gesicht und Körper entstehen und er sich dessen nicht mal bewusst ist.

Es nervt mich, dass ich ihn will.

"Komm' schon, mach es." Ertönt seine raue Stimme und bringt mich dazu, den Bogen fester zu packen. Reiss dich zusammen, Mle.

Wütend blicke ich ihm entgegen. Er sollte nicht so eine Macht über mich haben.

Was wenn Neytiri jetzt zurückkommt und diese Szene sieht? Sie würde mich nie wieder in die Nähe seiner Geschwister lassen. Langsam lasse ich die Waffe fallen und wende mich von ihm ab. Ich kann ihn nicht mehr anschauen. Ich sollte ihn nicht mehr anschauen.

Mit zitternden Händen fahre ich mir über das Gesicht und schliesse die Augen, als ich seinen Atem auf meiner Schulter spüre. Ich kann, ich darf mich nicht umdrehen.

"Wie schon gesagt, du machst es noch immer falsch. Du atmest aus deiner Brust, dabei sollte es aus deinem Bauch kommen." Flüstert er und gibt mir somit eine Gänsehaut. Als ich dann seine Hand auf meinem Bauch spüre, zwinge ich mich dazu, keine Reaktion zu zeigen. Auch als diese ein kleines Stück nach oben fährt und mich gegen seine Brust presst, lasse ich meine Augen geschlossen.

Stockend atme ich ein und spüre, wie mit seiner anderen Hand meine Haare zur Seite nimmt und somit meinen Nacken freilegt.

Gib nicht nach, Mle.

"Du riechst wie immer. Das macht mich verrückt." Gibt er beinahe lautlos von sich und bringt mich damit dazu, mir auf die Unterlippe zu beissen. Schnell unterbreche ich meine Handlung und werde aus der Fassung gebracht, als er mit seinen Lippen über meinen Hals fährt.

Überfordert umschließe ich seine Hand mit meinen, welche stets auf meinem Bauch liegt und spüre, wie er leicht auflacht. Mitgerissen neige ich meinen Kopf zur Seite und lasse ihn kleine Küsse auf meiner Haut verteilen.

"Neteyam." Gebe ich leise von mir und spüre, wie er seinen Kopf von meinem Hals entfernt und seinen Arm um meine Taille legt und mich somit zu ihn umdreht. Geschockt blicke ich zu ihm hinauf.

"Du weisst nicht, was Du mit mir anstellst, Mle. Selbst wenn du nichts machst, deine Präsenz alleine, bringt mich zum Verzweifeln. Aber du benutzt mich nur. Und das schlimme daran ist, dass ich das geniesse, obwohl es schmerzt." Flüstert er mir zu und lässt mich die Hände auf seiner Brust abstützen, wodurch sich seine Augen leicht weiten.

"Ich benutze dich nicht, Neteyam." Erwidere ich und lasse meinen Blick zu seinen Lippen fahren. Zögernd neigt er seinen Kopf zu meinem hinunter und flucht leise, als ich meine eine Hand zu seinem Nacken fahre und die andere auf seinen Rücken lege.

"Ich muss aufhören. Sag mir, dass ich aufhören muss, Mle." Wispert er verzweifelt und löst seinen Blick nicht mehr von meinen Lippen. Anstatt ihm zu antworten, ziehe ich ihm zu mir und lasse unsere Lippen aufeinandertreffen.

Fest zieht er mich an sich und lässt seine Hände über meine Seiten fahren, während ich meine Hände stärker an ihn presse und ihn somit aufseufzen lasse. Der Kuss wechselt von schnell zu langsam und wird leidenschaftlicher, wärmer, laufender. Und aus einem Kuss werden zwei, drei, vier oder auch zwanzig. Ich höre auf zu zählen und gebe mich vollkommen dem Moment hin. Hastig presst er mich erneut gegen einen Baum, dieses Mal aber um einiges sanfter.

Ohne nachzudenken, winkele ich mein Knie an und spüre, wie er unter meine Kniekehle greift und mein Bein um ihn presst. Schwer atmend lösen wir uns voneinander und halten Blickkontakt.

"Genau das meine ich, du benutzt mich-" Wiederholt er, was ich allerdings unterbreche, indem ich ihn wieder an mich ziehe. Forsch erwidert er den Kuss und lehnt sich zu mir nach unten. Mein Gesicht steht in Flammen, als er wieder unter mein Knie packt und mich zum aufstöhnen bringt.
Daraufhin scheint er überfordert zu sein, weshalb ich in den Kuss grinse und ihn zum Schauern bringe.

"Neteyam, Mle! Wo seid ihr? Kommt her, wir essen gleich." Ertönt die Stimme Neytiris aus der Nähe, welche uns beide auseinanderfahren lässt.

Geschockt blicken wir uns entgegen, bis er mein Bein loslässt und sich kurz räuspert und mir gestikuliert schnell zu machen. Kurz schlucke ich und fahre mir über dir Lippen, bis ich ihm nachrenne und Neytiri vor uns erblicke.

"Wo wart ihr?" Fragt sie aufgebracht und schlägt ihrem Sohn auf den Hinterkopf. Dieser atmet kurz zitrig ein, bevor er antwortet.

"Trainieren."

AVATAR - What is this weird feeling? (Neteyam×oc)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt